Passives Einkommen mit ETFs

Exchange Traded Funds, wie man sie im angelsächsischen Raum nennt, Indexfonds, oder einfach nur kurz ETFs, bilder vereinfacht ausgedrückt Indizes wie beispielsweise den DAX, MSCI World oder den Dow Jones nach.

Es gibt unzählige von ihnen, man kann auch beispielsweise Branchen oder Länder nachbilden. Du musst dir das so vorstellen, dass beispielsweise im DAX von 30 verschiedenen Unternehmen die Aktien enthalten sind. Der DAX ist nur ein Index, also ein hypothetisches Portfolio, was sich auf Basis der enthaltenen Aktienwerte und Wichtung berechnet.

Nun kann man den DAX aber nicht direkt kaufen, über ein ETF kann man dessen Zusammensetzung aber nachbilden und dieses ETF kann man schon kaufen.

Aber Achtung! Es gibt eine physische und synthetische ETFs. Bei der physischen Replikation werden die Aktien vom Anbieter des ETFs wirklich gekauft, bei der senthetischen Variante läuft dies über Swaps, schon wieder so ein komischer Begriff.

Mal gleich ein Tipp! Wenn man ein Produkt nicht versteht, Finger weg! Wenn man erst paar 100 Seiten im Prospekt zu einem Finanzprodukt lesen soll, lass es, nicht kaufen“ Dein Banker hat den mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht gelesen geschweige denn verstanden.

Aber der guten Ordnung halber. Ein Swap ist vereinfacht ausgedrückt ein Tauschgeschäft. Zum einem haben wir den ETF-Anbieter und auf der anderen Seite den Swap-Partner, meist ist es der Mutterkonzern vom ETF-Anbieter. Der Swap-Patrtern soll in diesem Fall die Indexrendite inklusive aller Dividendenzahlungen leisten, im Gegenzug erhält er eine Gebühr sowie die Rendite der Wertpapiere im Sicherheiten-Portfolio. Die eingezahlten Gelder der Investoren landen in einem Wertpapierkorb, dieser dient dann als Sicherheit für das Swap-Geschäft. Das Sicherheiten-Portfolio eines synthetischen ETFs muss aber nicht zwangsweise mit dem nachgebildeten ETF übereinstimmen, z.B. kann ein synthetischer ETF auf europäische Aktien auch amerikianschie Aktien enthalten.

Es gibt dabei ein sogenanntes Kontrahentenrisiko, z.B. könnte also der Swap-Partner in einer Finanzkrise pleitegehen, somit kann die Indexrendite dann nicht mehr gezahlt werden. Der Zusammenbruch der US-Banken Lehman Brothers und Bear Stearns während der Finanzkrise wären ein Beispiel dafür.

Hast du alles gut verstanden? Nein? Macht nichts! Es ist alles noch viel komplizierter, es gibt auch z.B. gedeckte und ungedeckte Swaps, aber lassen wir das. Konzentrier dich auf physische ETFs, also wo die Aktien auch wirklich gekauft werden, die im ETF abgebildet sind.

ETFs gibt es in Deutschland erst seit der Jahrtausendwende, allerdings in den USA schon seit den 1970er Jahren, daher sind sie dort auch sehr weit verbreitet. ETFs sind einfach zu verstehen, günstig, risikoarm und leicht handelbar. Es gibt auch keine hohen Abschlusskosten oder Verwaltungsgebühren, da sie im Gegensatz zu Fonds nicht aktiv gemanaged werden. Oft schneiden ETFs auch deutlich besser ab als aktiv gemanagte Fonds, die gerne auch mal schnell umgeschichtet werden. Hinzu kommt die Risikostreuung, da man nicht in eine einzelne Aktie investiert sondern in eine Vielzahl, beim MSCI World z.B. in 1.644 verschiedene Unternehmen.

Da ein ETF aber aus einer Vielzahl von Werte besteht, wird er nie die Renditen erreichen, die man mit einer einzelnen, gutlaufenden Aktie erreichen kann. Dafür ist das Risiko aber gering.

Ein ETF Sparplan lohnt sich!

Ein Sparplan ist nichts anderes, als dass eine vorher festgelegt Summe z.B. monatlich in den ETF investiert wird, man kann dies auch auf verschiedenen Tage verteilen. Man muss auch nicht große Summen investieren, je mehr, desto mehr Vermögen kann man aufbauen, aber selbst ein Lehrling könnte mit 25 Euro monatlich anfangen zu sparen.

Es gibt unzählige Möglichkeiten in ETFs zu investieren, auch beliebt, zu splitten. Die US Aktien performen erfahrungsgemöß etwas besser als die deutschen Aktien, der Dow Jones hat in der Vergangenheit über die letzten Jahzehnte ca. 10 % jährlich zugelegt, der DAX nur 8 %. Alles besser als Null-Zinsen auf dem Sparbuch. Man könnte also z.B. zwei Sparpläne abnschließen, einen auf den Dow und einen auf den DAX, oder europäische Aktien, wenn man eine Vorliebe für bestimmte Branchen oder Länder hat ist dies natürlich auch möglich, oder in Small Caps, dass sind kleinere Unternehmen mit einer niedrigeren Marktkapitalisierung. Man nimmt an, dass diese etwas stärker performen können und höhere Renditen erwirtschaften auf langfristiger Sicht, da sie spezialisierter sind und oft stärkeres Wachstum aufweisen. Man könnte von denen 10% beimischen. Alles ist machbar, so wie jeder möchte.

Am einfachsten ist es, du informierst dich, auf was du einen ETF kaufen möchtest, prüfe genau ob er die Aktien auch wirklich kauft (Google hilft meistens in diesem Fall) und dann vergleiche die Gebühren der Anbieter. Wenn das Produkt das gleiche ist, wähle den günstigsten Anbieter.

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