Polnische E-Commerce Onlinehändler Aktie des Tages: Answear.com S.A.

Der Onlinehandel boomt, der lokale Einzelhandel stirbt aus. In Polen ist das nicht viel anders. Ein wachstumsstarker Onlinehändler aus Polen ist Answear.com S.A. (ISIN: PLANSWR00019 / A2QL7L). Seit Juni 2022 konnte sich der Aktienkurs verdoppeln, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) der Aktie liegt bei rund 32.

Answear.com hat sein Geschäftsmodell auf den Verkauf von Modeartikeln im oberen Preissegment ausgerichtet. Das Unternehmen entstand im Jahr 2014 in Polen und hat sich seitdem zu einer der schnell wachsenden Plattformen für Mode im Internet in Europa entwickelt. Mit rund 840 Mitarbeitern betreibt es ein Netzwerk aus Online-Shops und physischen Läden, das Kunden in mehreren Ländern anspricht. Der Kern des Geschäftsmodells liegt darin, dass Answear als Vermittler zwischen Marken und Käufern fungiert.

Es bietet eine breite Auswahl an Produkten von bekannten Herstellern an, ohne selbst Kleidung herzustellen. Stattdessen konzentriert es sich auf den Einkauf, die Lagerung und den Versand von Waren. Diese Struktur erlaubt es, schnell auf Trends zu reagieren und eine große Vielfalt bereitzustellen. Die Plattform umfasst etwa 260.000 verschiedene Artikel, darunter rund 22.000 aus dem Premium- und Luxussegment. Kunden finden hier alles von Alltagskleidung bis hin zu exklusiven Kollektionen. Der Fokus auf hochwertige Marken hat sich seit Anfang 2025 verstärkt, als das Unternehmen günstige Angebote zurückgefahren hat. Dadurch steigt der durchschnittliche Warenwert pro Bestellung, was die Rentabilität verbessert. Solche Anpassungen helfen, Kosten zu senken und Kunden langfristig zu binden.

Die Einnahmen stammen fast vollständig aus Online-Bestellungen. Zusätzlich tragen physische Geschäfte zum Umsatz bei, die als Ergänzung dienen. Diese Läden dienen nicht nur dem direkten Verkauf, sondern auch der Markenpflege. Sie zeigen ausgewählte Kollektionen und laden zu Veranstaltungen ein, um Aufmerksamkeit zu erregen. Beispielsweise hat Answear Kooperationen mit Sportmarken wie Adidas organisiert, um neue Zielgruppen anzusprechen. Eine eigene Marke namens PRM spielt eine wachsende Rolle. Sie richtet sich an Liebhaber von Streetwear und Luxusmode.

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In der Logistik steckt ein weiterer wichtiger Teil des Geschäftsmodells. Answear betreibt eigene Lager und Lieferdienste, um Bestellungen schnell zu bearbeiten und zu versenden. Die Kosten dafür sanken im ersten Halbjahr 2025 auf 12,6 Prozent der Umsätze, was 0,5 Prozentpunkte weniger als zuvor ist. Kunden erhalten Lieferungen oft innerhalb von 24 Stunden, was ein Wettbewerbsvorteil darstellt. Die Plattform deckt 18 Länder ab, mit Schwerpunkt auf Europa. Polen macht 46 Prozent der Einnahmen aus. Die Expansion in neue Regionen erfolgt schrittweise, mit Fokus auf Länder mit hohem Online-Einkaufsanteil.

Im ersten Halbjahr 2025 zählte Answear 2,569 Millionen aktive Nutzer, 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Sie besuchten die Website 165 Millionen Mal, wobei 89 Prozent der Zugriffe von Mobilgeräten kamen. Das zeigt, wie wichtig eine gute App und Website sind. Die Bindungsrate stieg auf 78 Prozent im zweiten Quartal, was bedeutet, dass viele Kunden wiederkommen. Premium-Kunden machen den Großteil aus und sorgen für höhere Umsätze. Das Unternehmen misst Erfolg an der Bekanntheit: 84 Prozent der Befragten kannten die Marke im Frühling 2025, bei Premium-Kunden sogar 21 Prozent spontan.

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Answear setzt auf Influencer und Events, um junge Käufer zu gewinnen. Solche Maßnahmen bauen eine emotionale Verbindung auf, die über reine Käufe hinausgeht. Die Plattform personalisiert Empfehlungen basierend auf früheren Einkäufen, was die Zufriedenheit steigert. Die Strategie zur Weiterentwicklung basiert auf Premiumisierung. Seit 2025 priorisiert Answear Marken im mittleren und oberen Bereich, mit exklusiven Produkten. Pro Saison kommen drei bis fünf neue Hersteller und 5 bis 10 limitierte Linien hinzu. Das hebt den Warenwert und reduziert Retouren. Gleichzeitig sinken Betriebskosten, da weniger Volumen gehandhabt wird.

Kunden schätzen die Vielfalt: Über 200 Marken sind vertreten, mit Fokus auf Nachhaltigkeit in Premium-Linien. Das Unternehmen vermeidet Billigware, um sich abzuheben. Stattdessen betont es Qualität und Design. Die Expansion umfasst Partnerschaften, die neue Märkte öffnen. In Nicht-EU-Ländern wächst der Umsatz schneller, angepasst um Währungseffekte um 10 Prozentpunkte. EU-Märkte außer Polen profitieren von Freihandel. Answear passt die Preise dynamisch an, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Rabatte gibt es nicht so viele, um die Margen zu schützen. Stattdessen setzt Answear auf Treueprogramme, die Punkte für Käufe vergeben. Die geografische Streuung schützt vor Rezessionen in einem Land.

Im ersten Halbjahr 2025 ist der Umsatz gestiegen auf 751,853 Millionen PLN (Vorjahreszeitraum: 631,931 Millionen PLN) und das Nettoergebnis ist gestiegen auf 6,53 Millionen PLN (Vorjahreszeitraum: -21,851 Millionen PLN).

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