Schweizer Technologie Aktie Tages: SKAN Group AG

Die Schweiz hat viele innovative Unternehmen hervorgebracht, eines ist das Technologie-Unternehmen aus dem Gesundheitswesen SKAN Group AG (ISIN: CH0013396012 / WKN: A0MPG1). Seit Oktober 2021 wird die Aktie an der SIX Swiss Exchange gehandelt, seitdem notiert die Aktie immer noch um den Ausgabepreis. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) der Aktie liegt bei rund 76 und die zu erwartende Dividendenrendite liegt bei 0,73 Prozent.
Die SKAN Group konzentriert sich auf die Entwicklung und Herstellung von Ausrüstung für die sterile Produktion in der Arzneimittelindustrie. Das Unternehmen wurde 1968 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Allschwil, Schweiz. Derzeit beschäftigt es rund 1.500 Mitarbeiter, die sich darauf spezialisieren, Lösungen für die sichere Herstellung von Medikamenten bereitzustellen. Das Geschäftsmodell basiert darauf, Geräte und Dienstleistungen anzubieten, die sicherstellen, dass Arzneimittel frei von Verunreinigungen bleiben. Diese sind besonders wichtig für Unternehmen, die Impfstoffe oder biologische Medikamente produzieren, da diese strengen regulatorischen Anforderungen unterliegen. Die Aktivitäten teilen sich in zwei Kernbereiche: den Verkauf von Ausrüstung und die Bereitstellung von Dienstleistungen sowie Verbrauchsmaterialien.

Im Ausrüstungsbereich entwickelt das Unternehmen Systeme wie sterile Arbeitsräume und geschlossene Füllanlagen, die Medikamente vor Keimen schützen. Diese hochpreisigen Maschinen werden oft individuell an die Bedürfnisse der Kunden angepasst und generieren bedeutende Einnahmen durch einmalige Verkäufe. Ergänzend dazu bietet es Verbrauchsmaterialien wie Geräte zur Überprüfung der Sterilität oder zur Messung der Luftqualität an, die regelmäßig nachgekauft werden.
Im Dienstleistungsbereich unterstützt das Unternehmen Kunden mit Wartung, Schulungen und technischer Betreuung über die gesamte Lebensdauer der Geräte. Dies schafft wiederkehrende Einnahmen durch Serviceverträge und den Verkauf von Einwegprodukten, die bei der Produktion benötigt werden. Diese Kombination aus einmaligen und fortlaufenden Einnahmen sorgt für finanzielle Stabilität und bindet Kunden langfristig an das Unternehmen.
In Bezug auf die Marktstellung gehört das Unternehmen zu den führenden Anbietern, insbesondere in Märkten wie Europa, Nordamerika und Asien. Schätzungen zufolge wird jede dritte Impfdosis in diesen Regionen mit seinen Geräten abgefüllt, was seine starke Verankerung in der Branche zeigt. Dieser Erfolg beruht auf jahrzehntelanger Erfahrung und der Fähigkeit, komplexe behördliche Anforderungen zu erfüllen, die für neue Wettbewerber schwer zu überwinden sind. Das Potenzial der Technologie liegt im steigenden Bedarf an biologischen und personalisierten Medikamenten, die sterile Bedingungen erfordern. Mit neuen Therapien wie Gentherapien wächst die Nachfrage nach Systemen, die präzise und flexible Produktion ermöglichen. Das Unternehmen investiert in digitale Lösungen, etwa Software zur Prozessüberwachung, um Fehler zu minimieren und die Effizienz zu steigern. Diese Innovationen eröffnen Chancen in wachsenden Märkten wie Indien oder China, wo die Arzneimittelproduktion an Bedeutung gewinnt und strengere Standards eingeführt werden.
Was den Wettbewerb angeht, so hat das Unternehmen nur wenige große Mitbewerber, die ähnliche Technologien anbieten. Es profitiert jedoch von hohen Markteintrittsbarrieren durch notwendige Zertifizierungen und spezialisiertes Fachwissen. Kleinere Anbieter haben Schwierigkeiten, mit der etablierten Qualität und dem Ruf mitzuhalten, während größere Unternehmen aus angrenzenden Branchen oft nicht die gleiche Präzision bieten können. Dennoch muss das Unternehmen wachsam bleiben, da Kunden nach kostengünstigeren Lösungen suchen und neue Technologien preiswertere Alternativen schaffen könnten. Um seine Position zu stärken, geht es Partnerschaften ein und erweitert sein Dienstleistungsangebot, etwa durch Labore, die Kunden bei der Produktentwicklung unterstützen. Wettbewerber sind Getinge, Fedegari, Vetter, Optima, Romaco, Bausch+Ströbel, Bosch Packaging Technology, IMA Group, Syntegon und Fama-Tech.
Zudem entwickelt das Unternehmen digitale Tools, die Produktionsdaten analysieren und Prozesse optimieren, was Kunden hilft, behördliche Vorgaben einzuhalten. Diese Strategie zielt darauf ab, nicht nur Geräte, sondern ganzheitliche Lösungen zu liefern, die langfristige Kundenbindungen fördern. In Schwellenländern sieht das Unternehmen Wachstumschancen, da dort moderne Produktionsinfrastrukturen aufgebaut werden. Neue Entwicklungen wie modulare Systeme erlauben es, schnell auf Kundenwünsche zu reagieren, was den Wettbewerbsvorteil festigt. Die Technologie könnte auch in andere Bereiche wie die chemische Industrie vordringen, wo ähnliche Anforderungen an Sterilität bestehen. Durch Investitionen in die Produktion wird die Kapazität erhöht, um mehr Aufträge zu bewältigen. Dienstleistungen gewinnen an Bedeutung, da Kunden verstärkt Support nachfragen.
Zu den namhaften Kunden gehören, GSK, Novo Nordisk, Lilly, Merz, Lonza, Moderna, Baxter, Sanofi, Novartis, Gilead, Abbvie, Pfizer und Takeda.
Der Umsatz im ersten Halbjahr 2025 lag bei 134,568 Millionen CHF (Vorjahreszeitraum: 163,729 Millionen CHF) und der den Aktionären der Gesellschaft zurechenbare Nettoverlust lag bei -8,898 Millionen CHF (Vorjahreszeitraum: 13,729 Millionen CHF). Der Hauptgrund für diesen Einbruch sind Verzögerungen bei Kundenprojekten, insbesondere im Bereich von Impfstoff-Fülllinien und einem großen GLP-1-Projekt. Der fehlende Umsatz hat die Margen gedrückt, ergänzt durch höhere Betriebskosten und Abschreibungen. Trotzdem war der Auftragseingang stark (+20,2 Prozent auf 213 Millionen CHF, getrieben durch ADC-Fülllinien), und der Orderbestand erreichte ein Rekordhoch von 386,4 Millionen CHF (+21,4 Prozent).
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