Britische Zahlungsdienstleister Aktie des Tages: Klarna Group plc

Der globale „Buy Now Pay Later“ Markt lag im Jahr 2023 bei rund 16 Milliarden USD und wird im Jahr 2032 auf rund 115 Milliarden USD anwachsen und im Prognosezeitraum von 2023 bis 2032 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 25,3 Prozent erreichen, besagt eine Prognose. Ein sehr vielversprechendes Unternehmen in diesem Bereich ist die britische die Klarna Group plc (ISIN: GB00BMHVL512 / WKN: A414N7), welche am 10. September 2025 zu 40 USD pro Aktie an die Börse kam. Seitdem hat der Aktienkurs leicht nachgegeben.
Die Klarna Group hat sich mit ihren 4.000 Mitarbeitern darauf spezialisiert, flexible Zahlungslösungen für Käufer und Händler anzubieten. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2005, es hat seinen operativen Hauptsitz in Stockholm, Schweden, seinen steuerlichen Sitz aber im Vereinigten Königreich. Klarna ist ein sogenannten Buy Now Pay Later Unternehmen. Das Geschäftsmodell dreht sich darum, den Einkauf für Kunden einfacher und flexibler zu gestalten, während Händler von höheren Umsätzen profitieren. Es schafft eine Verbindung, bei der beide Seiten gewinnen: Käufer können ihre Ausgaben besser steuern, und Verkäufer erhalten ihr Geld schnell, ohne Risiken tragen zu müssen.

Der Kern des Angebots ist die Möglichkeit, Einkäufe in Raten zu zahlen oder die Bezahlung aufzuschieben. Kunden können beispielsweise einen Kauf in vier gleiche Teile aufteilen, ohne zusätzliche Kosten, wenn sie pünktlich zahlen. Alternativ gibt es die Option, den Betrag innerhalb von 30 Tagen zu begleichen, was besonders praktisch ist, wenn das Geld nicht sofort verfügbar ist. Für längere Zahlungspläne bietet Klarna transparente Raten mit niedrigen Zinsen an. Wer möchte, kann auch direkt alles bezahlen. Diese Flexibilität macht den Einkauf attraktiver und fördert spontane Käufe, ohne dass Kunden sich finanziell überfordern.
Für Händler ist der Vorteil klar: Sie erhalten den vollen Kaufpreis sofort, auch wenn der Kunde später zahlt oder auch gar nicht. Klarna übernimmt das Risiko von Zahlungsausfällen und verlangt dafür eine Gebühr pro Transaktion, die je nach Umsatz variiert. So wird der Verkaufsprozess für Händler sicherer und einfacher, was besonders im Onlinehandel wichtig ist, wo viele Käufe abgebrochen werden, wenn die Zahlung zu kompliziert ist. Durch die Partnerschaft mit Klarna sinkt diese Abbruchrate, und die Kundenzufriedenheit steigt, was wiederum mehr Umsatz bringt.
Ein weiteres Element ist eine Karte, die wie eine normale Zahlungskarte funktioniert und weltweit an Millionen von Stellen akzeptiert wird. Mit ihr können Nutzer sowohl online als auch in Geschäften einkaufen und die Zahlungen flexibel handhaben. Dazu gehört eine App, die personalisierte Angebote, Rabatte und die Möglichkeit bietet, Lieblingsmarken zu verfolgen. Nutzer sehen in der App, welche Geschäfte Sonderaktionen anbieten, und können bei bestimmten Käufen Geld zurückbekommen. Das macht den Einkauf nicht nur bequem, sondern auch lohnend und bindet Kunden langfristig.
Die Einnahmen von Klarna stammen aus mehreren Quellen. Käufer zahlen Zinsen oder Gebühren, wenn sie längere Raten wählen, aber der Großteil des Umsatzes stammt von den Händlern. Diese bezahlen für die Abwicklung der Zahlungen, die Risikoübernahme und zusätzliche Dienste wie Werbung. Durch eine Plattform, die auf künstlicher Intelligenz basiert, können Händler gezielte Anzeigen schalten, was weitere Einkünfte bringt. Auch die Karte generiert Gebühren, die bei jeder Nutzung anfallen. So entsteht ein stabiles Geschäftsmodell, das mit der Zahl der Nutzer wächst.
Das Unternehmen ist in 26 Ländern aktiv, darunter Europa, Nordamerika und andere Regionen, und hat über 111 Millionen aktive Nutzer, die regelmäßig einkaufen. 790.000 Händler arbeiten mit Klarna zusammen, was die hohe Reichweite zeigt. Im zweiten Quartal 2025 verarbeitete Klarna Käufe im Wert von 112 Milliarden USD. Besonders in neuen Märkten wie den USA wächst das Unternehmen schnell.
Kooperationen sind entscheidend für den Erfolg. Klarna arbeitet mit großen Zahlungsdienstleistern und bekannten Marken aus Bereichen wie Mode oder Möbel zusammen. Diese Partnerschaften erweitern das Netzwerk und machen es einfacher, neue Kunden zu gewinnen. Durch die Integration in bestehende Systeme sinken die Kosten, und die Effizienz steigt. Das Ziel ist, dass immer mehr Transaktionen über die Plattform laufen, was den Einfluss stärkt.
Finanziell steht Klarna gut da. Besonders der amerikanische Markt trägt dazu bei. Die Gewinne aus Transaktionen sind hoch, und die Verluste durch Zahlungsausfälle bleiben mit unter einem Prozent gering. Das Risikomanagement ist effektiv, da Kredite kurzfristig sind und schnell angepasst werden können. Günstige Finanzierungsquellen wie Einlagen helfen, die Kosten niedrig zu halten. Die Technologie treibt das Wachstum voran. Künstliche Intelligenz wird genutzt, um Kreditrisiken zu prüfen, Betrug zu verhindern und Angebote zu personalisieren. Das spart Kosten und macht die Dienste präziser. Neue Produkte wie erweiterte Ratenzahlungen wachsen schnell und machen einen größeren Anteil am Volumen aus. Die App sorgt dafür, dass Nutzer häufiger zurückkommen, besonders wenn sie die Karte nutzen. Zeitersparnis, Kostenkontrolle und einfache Bedienung sind zentrale Vorteile.
Im Vergleich zu traditionellen Zahlungsmethoden bietet Klarna niedrigere Gebühren, was sowohl für Händler als auch für Käufer attraktiv ist. Der Markt für solche Dienste ist riesig, mit einem Potenzial von Hunderten Milliarden USD. Die hohe Zufriedenheit der Nutzer sorgt für langfristige Treue. Das Geschäftsmodell lebt von Netzwerkeffekten: Je mehr Händler teilnehmen, desto attraktiver wird es für Käufer, und umgekehrt. Das führt zu einem selbstverstärkenden Wachstum. In neuen Märkten wird schrittweise expandiert, mit Fokus auf lokale Anpassungen und Partnerschaften. Die Kosten pro Transaktion sinken mit steigendem Volumen, was die Skalierbarkeit zeigt.
Im zweiten Quartal 2025 ist der Umsatz gestiegen auf 823 Millionen USD (Vorjahreszeitraum: 682 Millionen USD) und der den Stammaktionären von Klarna zurechenbare Nettoverlust lag bei -52 Millionen USD (Vorjahreszeitraum: -7 Millionen USD).
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