Britische Bank Aktie des Tages: Barclays PLC

Eine Bank-Aktie aus dem Vereinigten Königreich, die es über Jahre schwer hatte und viele Anleger vermutlich schon abgeschrieben hatten, ist Barclays PLC (ISIN: GB0031348658 / WKN: 850403). Seit Oktober 2023 konnte sich der Aktienkurs mehr als verdreifachen, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) der Aktie liegt bei rund 10 und die zu erwartende Dividendenrendite bei 2,09 Prozent.
Barclays zählt zu den großen Finanzhäusern weltweit. Die Geschichte begann 1690 in London, wo zwei Händler eine bescheidene Bank für Gold und Bargeld gründeten. Der Hauptsitz befindet sich weiterhin in London, dem Zentrum der britischen Finanzwirtschaft, und von dort aus lenkt das Unternehmen seine globalen Geschäfte. Etwa 92.000 Mitarbeiter sorgen weltweit für den reibungslosen Ablauf und beraten Kunden in unterschiedlichen Regionen.

Zu den Hauptgeschäftsfeldern gehören das Privat- und Firmenkundengeschäft, das Kreditkartengeschäft, das Investmentbanking sowie die Vermögensverwaltung. Die Bank transferiert, verleiht und investiert das Geld ihrer Kunden und ist in vielen Bereichen tätig, wie dem Privatkundengeschäft (Konten, Kredite, Hypotheken), dem Firmenkundengeschäft und dem Investmentbanking (Kapitalmarktaktivitäten, M&A-Beratung). Sie hat mehr als 20 Millionen Kunden.
Im Oktober 2025 wurde bekannt, dass die US-Tochter Barclays US Consumer Bank (USCB) die Kreditfirma Best Egg für 800 Millionen USD erwerben will. Best Egg ist eine führende US-amerikanische Plattform für die Vergabe von Privatkrediten an Verbraucher, die sich auf erstklassige Kreditnehmer konzentriert und über eine etablierte Erfolgsbilanz im Risikomanagement verfügt. Das Unternehmen ist seit seiner Gründung im Jahr 2013 stetig gewachsen und hat Privatkredite in Höhe von über 40 Milliarden USD an mehr als zwei Millionen Kunden vergeben. Im Jahr 2025 wird Best Egg voraussichtlich Privatkredite in Höhe von mehr als 7 Milliarden USD über seine Plattform vermitteln. Die Kredite werden durch Strukturen wie Verbriefungsprogramme und Forward-Flow-Vereinbarungen finanziert, die von einer Reihe alternativer Vermögensverwalter bereitgestellt werden. Das Unternehmen verwaltet derzeit Privatkredite in Höhe von rund 11 Milliarden USD. Nach Abschluss der Transaktion beabsichtigt Barclays, dieses Geschäftsmodell fortzusetzen und einen kleinen Teil des Neukreditvolumens von Best Egg in seiner Bilanz zu behalten. Best Egg ergänzt das etablierte, partnerschaftlich ausgerichtete Kreditkartengeschäft von USCB, das Kunden über eine Reihe bestehender Co-Branding-Kartenpartnerprogramme unbesicherte Privatkredite gewährt.
C.S. Venkatakrishnan, Group Chief Executive von Barclays, kommentierte: „Der tiefgreifende und hochentwickelte US-amerikanische Konsumentenkreditmarkt bietet Barclays vielversprechende Wachstumsaussichten. Die Transaktion wird unsere US-Konsumentenbank stärken und bietet eine spannende Gelegenheit, unsere Kompetenzen im Bereich der Privatkredite deutlich auszubauen.“
Der amerikanische Verbraucherkreditmarkt ist in der Tat sehr vielversprechend, da die Amerikaner mit Vorliebe auf Pump leben. Allerdings besteht hier auch eine große Gefahr, was die Kreditausfälle angeht. Selbst die Verbraucher mit bester Bonität geraten immer häufiger in Zahlungsverzug, was eine Menge über die Situation derzeit aussagt. Die Zahlungsrückstände für Autokredite und Hypotheken sind stark angestiegen. Die seit mehr als 90 Tagen überfälligen Rückzahlungen im „Superprime“-Segment, das ist die Gruppe mit der höchsten Bonität, ist im Jahresvergleich um 109 Prozent gestiegen. Im zweitbesten „Prime“-Segment lag der Anstieg bei 47 Prozent. Im August 2025 hatten die US-Haushalte Rekordschulden bei den Kreditkarten von 1,33 Billionen USD. 2024 lagen die Kreditkartenausfälle auf 12-Jahreshoch, 2025 hat sich dies leicht gebessert. Hier kann es einen gewaltigen Knall geben.
Das Gesamteinkommen im dritten Quartal 2025 ist gestiegen auf 7,167 Milliarden GBP (Vorjahreszeitraum: 6,547 Milliarden GBP) und das zurechenbare Nettoergebnis lag bei 1,457 Milliarden GBP (Vorjahreszeitraum: 1,564 Milliarden GBP).
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