Schweizer Technologie Genomik Aktie des Tages: SOPHiA GENETICS SA

In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird KI die Medizin komplett verändern: Neue Medikamente werden 10- bis 100-mal schneller entwickelt, weil die wichtigsten Tests schon am Computer laufen. Ärzte können dann bei jedem Menschen ziemlich genau vorhersagen, welche Krankheiten später drohen, und sie oft verhindern, bevor sie überhaupt ausbrechen. Gentherapien werden so präzise, dass man defekte Stellen in der DNA praktisch wie mit „Copy & Paste“ reparieren oder austauschen kann. Und wir werden sogar in der Lage sein, komplett künstliche kleine Organismen oder künstliche menschliche Chromosomen zu bauen.

Kurz gesagt: Dank KI machen wir in Medizin und Biologie in den nächsten Jahren wahrscheinlich größere Sprünge als in den gesamten letzten 50 Jahren zusammen. Das ist keine Science-Fiction mehr – das passiert gerade jetzt. Ein sehr innovatives Unternehmen in diesem Bereich ist SOPHiA GENETICS SA (ISIN: CH1125843347 / WKN: A3CVT8). Seit November 2022 konnte der Aktienkurs rund 160 Prozent zulegen.

SOPHiA GENETICS wurde 2011 von einem Team aus Biologen und Datenwissenschaftlern gegründet, um genetische Daten mit künstlicher Intelligenz besser nutzbar zu machen. Das Unternehmen mit seinen rund 400 Mitarbeitern hat seinen Hauptsitz in Rolle in der Schweiz und sein US-Hauptquartier in Boston. Das Geschäftsmodell basiert darauf, dass Krankenhäuser, Labore und Forschungseinrichtungen für jede genomische Analyse, die sie über die internetbasierte Plattform des Unternehmens durchführen, eine Gebühr zahlen. Diese Gebühr liegt je nach Komplexität der Untersuchung zwischen 100 und 500 USD pro Fall. Mehr als 90 Prozent des Umsatzes entstehen durch solche Analysen von Erbgutdaten, vor allem bei Krebserkrankungen und seltenen Krankheiten. Die Kunden laden die Rohdaten ihrer Patienten hoch, die Plattform wertet sie mit speziell trainierten Algorithmen aus und liefert innerhalb weniger Stunden einen klaren, medizinisch verwertbaren Bericht zurück. Die Daten selbst bleiben dabei immer bei den Kunden vor Ort, es wird nur eine verschlüsselte Kopie für die Berechnung in die Cloud geschickt. Dadurch entstehen keine Datenschutzprobleme und die Einrichtungen behalten die volle Kontrolle über ihre Patientendaten.

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Das Geschäftsmodell ist hochgradig wiederkehrend. Sobald ein Krankenhaus oder Labor die Plattform einmal eingeführt hat, führt es in der Regel Jahr für Jahr mehr Analysen durch. Die Kundenbindung ist extrem stark, die jährliche Kündigungsrate liegt bei nur etwa vier Prozent. Bestehende Kunden erweitern ihren Einsatz kontinuierlich und generieren dadurch mehr Umsatz als im Vorjahr, im dritten Quartal 2025 waren es sogar 108 Prozent des Vorjahresumsatzes derselben Kunden. Das Unternehmen verdient also vor allem daran, dass die Zahl der Analysen weltweit steigt und dass bereits angeschlossene Einrichtungen immer mehr Patienten testen. Im Jahr 2024 wurden über 350.000 genomische Analysen durchgeführt, allein im dritten Quartal 2025 waren es mehr als 99.000. Über 800 Gesundheitseinrichtungen in mehr als 70 Ländern nutzen die Plattform regelmäßig, darunter fünf der sieben besten Krebskrankenhäuser der Welt. Jede neue Analyse bringt direkt Geld, gleichzeitig wachsen die gemeinsamen Datenbestände und machen die Algorithmen durch kollektives Lernen noch genauer und zuverlässiger, was wiederum mehr Kunden anzieht.

Ein weiterer wichtiger Teil des Geschäftsmodells ist die Technologieunabhängigkeit. Die Plattform funktioniert mit Sequenziergeräten aller großen Hersteller. Labore müssen keine teure neue Hardware kaufen, sie schließen einfach ihre bestehenden Geräte an die Plattform an und können sofort loslegen. Das senkt die Einstiegshürde erheblich und ermöglicht es dem Unternehmen, sehr schnell neue Kunden zu gewinnen. 2024 kamen 92 neue Kunden hinzu, viele davon große Universitätskliniken und nationale Referenzlabore. Gleichzeitig werden bestehende Kunden nicht an einen einzigen Anbieter gebunden, sie können weiterhin die Geräte nutzen, die sie bereits haben oder die sie für bestimmte Tests bevorzugen. Diese Offenheit hat dazu geführt, dass die Plattform heute die weltweit am weitesten verbreitete Lösung für klinische Genomik ist.

Neben dem reinen Analysegeschäft verdient das Unternehmen auch an multimodalen Projekten mit der Pharmaindustrie. Hier werden neben Erbgutdaten auch Bilddaten, klinische Informationen und biologische Marker kombiniert, um für Pharmaunternehmen Kohorten zu bilden, Therapieerfolge vorherzusagen oder neue Zielstrukturen zu finden. Diese Projekte sind zwar noch kleiner als das Kerngeschäft, wachsen aber schnell und bringen höhere Margen. Seit 2024 bietet das Unternehmen zudem gemeinsam mit dem Memorial Sloan Kettering Cancer Center entwickelte Tests für Flüssigbiopsien und solide Tumore an, die besonders in den USA stark nachgefragt werden. Diese Partnerschaften erweitern das Angebot und öffnen neue Märkte, ohne dass das Unternehmen selbst neue Algorithmen von Grund auf entwickeln muss.

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Das gesamte Geschäftsmodell lebt von Netzwerkeffekten. Je mehr Einrichtungen teilnehmen, desto größer wird der gemeinsame Wissenspool und desto besser werden die Vorhersagen. Über zwei Millionen Patientenprofile sind bereits gespeichert, die Algorithmen lernen permanent dazu. Das schafft einen Wettbewerbsvorteil, den andere Anbieter nur schwer aufholen können. Gleichzeitig bleibt das Geschäftsmodell sehr skalierbar: Sobald die Plattform steht, verursacht jede zusätzliche Analyse kaum weitere Kosten. Die Bruttomarge liegt bei über 73 Prozent. Das Unternehmen hat seit der Gründung mehr als 450 Millionen USD in die Entwicklung der Algorithmen investiert und betreibt heute mehrere spezialisierte Rechenzentren für Genomik, Bildanalyse und multimodale Daten. Der Umsatz wuchs in den letzten fünf Jahren jährlich um durchschnittlich 23 Prozent, für 2025 erwartet das Unternehmen zwischen 75 Millionen USD und 77 Millionen USD an Umsatz.

Im dritten Quartal 2025 ist der Umsatz gestiegen auf 19,462 Millionen USD (Vorjahreszeitraum 15,853 Millionen USD) und das Nettoergebnis lag bei -20,021 Millionen USD (Vorjahreszeitraum -18,438 Millionen USD).

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