Aktie des Tages: Berkshire Hathaway Inc.

Bei Anlegern sehr beliebt sind ETFs, eine Art ETF stellt auch Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2 / ISIN: US0846707026) dar aufgrund der breiten Streuung der Investitionen. Bloomberg hat kürzlich seine Milliardärsliste veröffentlicht, seit Jahresbeginn haben neun der zehn reichsten Menschen der Welt an Vermögen verloren, nur Warren Buffett nicht. Er hat den großen Crash vorausgesehen und ist jetzt sehr liquide. Von daher schauen wir uns heute einmal Berkshire Hathaway etwas genauer an. In den letzten fünf Jahren konnte der Aktienkurs rund 165 Prozent zulegen, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) liegt bei 12,5.
Berkshire Hathaway war ursprünglich ein Textilhersteller, der 1955 aus der Fusion der Hathaway Manufacturing Company und der Berkshire Fine Spinning Associates hervorging. Nach der Fusion verfügte Berkshire Hathaway über 15 Fabriken mit über 12.000 Beschäftigten.
1962 kaufte Warren Buffett für seinen Investmentfonds Buffett Partnership Aktien von Berkshire Hathaway zu einem Preis von 7,50 USD pro Aktie zu kaufen, ein Jahr später besaß sein Fonds 7 Prozent des Unternehmens. 1964 bot er Berkshire Hathaway an, seine Aktien für 11,50 USD pro Stück an das Unternehmen zu verkaufen. Der Manager von Berkshire Hathaway stimmte mündlich zu. Einige Wochen später erhielt Warren Buffett das Angebot dann schriftlich, allerdings lautete das Angebot nur über 11,375 USD pro Aktie. Buffett war so verärgert, dass er weitere Aktien zu einem noch höheren Preis kaufte, um die Kontrolle über das Unternehmen zu übernehmen. Der CEO und sein traten daraufhin 1965 zurück. Nun hatte Buffet eine große Beteiligung an einem Textilunternehmen, welches den Bach herunterging. Buffett hat den Kauf als den größten Investitionsfehler bezeichnet, den er je begangen hat, da ihm in den darauf folgenden 45 Jahren Renditen in Höhe von rund 200 Milliarden USD vorenthalten wurden.
Buffett war klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Er verwendete das noch zur Verfügung stehende Kapital zum Kauf der Versicherungsgesellschaft National Indemnity und zum Kauf von Illinois National, einer Bank. Die letzte Textilfabrik wurde 1985 geschlossen. 1982 fusionierte Berkshire Hathaway mit dem Beteiligungs- und Rabattmarkenunternehmen Blue Chip Stamps, dessen Präsident hieß Charles Munger, welcher dann zum stellvertretenden Vorsitzenden von Berkshire Hathaway wurde.
In den nachfolgenden Jahren wurden viele weitere Unternehmen aufgekauft, sodass zum Konzern heute ungefähr 80 Tochterunternehmen gehören, wie Versicherer, Verlage, Möbelhändler, Einzelhändler, Maschinenbauunternehmen, Juweliere, Schmuckhersteller, Konsumgüterunternehmen, Versorger, Dienstleistungen, Textilunternehmen, Baustoffhersteller, Logistiker, Chemieunternehmen, Fastfood-Ketten, Eisenbahngesellschaften, Finanzdienstleister und viele mehr.
Berkshire Hathaway ist auch über Aktien an vielen börsennotierten Unternehmen beteiligt, wie American Express, Bank of America, Coca-Cola, Chevron, Moody‘s, Kraft Heinz, Occidental Petroleum, DaVita und viele andere.
Zum Ende des vierten Quartals 2024 hatte Berkshire Hathaway rund 330 Milliarden USD auf der hohen Kante (Cash + kurzfristig laufende US-Schatzpapiere). In den jetzigen unruhigen Zeiten am Aktienmarkt werden sich sehr viele Möglichkeiten bieten, dieses Geld gewinnbringend zu investieren, was bisher für Warren Buffett ja immer das Problem war. Der US-Aktienmarkt ist immer noch sehr hoch bewertet, viele Unternehmen hatte schon vor den Zöllen Probleme, es wird daher für viele Aktien noch weiter nach unten gehen, auch wenn wir jetzt erst einmal eine Gegenbewegung gesehen haben.
Der Umsatz 2024 ist gestiegen auf 371,433 Milliarden USD (Vorjahr: 364,482 Milliarden USD) und das Berkshire Hathaway zurechenbare Nettoergebnis ging zurück auf 88,995 Milliarden USD (Vorjahr: 96,223 Milliarden USD).
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