Britische Großhandels- und Verpackungsmittel-Aktie des Tages: Bunzl plc

Ein Unternehmen, das viele Anleger gar nicht auf dem Radar haben ist Bunzl (WKN: A0ET3E / ISIN: GB00B0744B38) aus dem Vereinigten Königreich, das Unternehmen ist die Nummer 1 bei Verpackungen und Verbrauchsgütern für Hotellerie, Gastronomie, Catering, Lebensmittelverarbeiter, Supermärkte, Non-Food-Einzelhändler, Convenience Stores und andere Nutzer. Seit September 2024 hat der Aktienkurs rund 40 Prozent verloren, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) liegt bei rund 15 und die zu erwartende Dividendenrendite bei 3,22 Prozent.
Die Bunzl plc wurde 1940 gegründet und ist 1957 an der Londoner Börse notiert. Das Unternehmen geht aber zurück bis auf das Jahr 1854 zurück, als Moritz Bunzl ein kleines Kurzwarengeschäft in Bratislava, der heutigen Hauptstadt der Slowakei, eröffnete. Das Londoner Unternehmen ist über die Jahre sehr stark durch Akquisitionen gewachsen, allein seit 2004 wurden mehr als 6,1 Milliarden GBP für 227 Akquisitionen ausgegeben. Heute arbeiten für Bunzl fast 27.000 Mitarbeiter in 160 operativen Tochterunternehmen in 32 Ländern auf 6 Kontinenten.
Zu den mehr als 400.000 Artikeln gehören u.a. Schaumstoffschalen, Hähnchenbräter, Bäckereiboxen, T-Saks, Plastik- und Papiertüten, Tragetaschen, Geschirr, Kleinwaren, Lebensmittelbehälter und Deckel, Bäckereibehälter, Fleisch- und Geflügelunterlagen, Tabletts, Etiketten, Registerbänder, Schilder, Blumenprodukte, Bürobedarf, Bekleidung, Handschuhe, Handtücher, Taschentücher, Servietten, Pizzakartons, Tassen, Lebensmittelverpackungen, Pfannen, Besteck und vieles mehr.
Der Umsatz 2024 ging zurück auf 11,7764 Milliarden GBP (Vorjahr: 11,7971 Milliarden GBP) und das Nettoergebnis auf 501,0 Millionen GBP (Vorjahr: 526,2 Millionen GBP).
Für das erste Quartal 2025 gab es eine Zwischenmeldung. „In einem schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld wuchs der Konzernumsatz im ersten Quartal um 2,6 Prozent bei konstanten Wechselkursen, wobei der zugrunde liegende Umsatz um 0,9 Prozent zurückging. Bei konstanten Wechselkursen trugen Akquisitionen nach Abzug von Veräußerungen zu einem Wachstum von 5,7 Prozent bei, und eine geringere Anzahl von Handelstagen im Berichtszeitraum wirkte sich mit 2,2 Prozent auf den Umsatz aus. Zu aktuellen Wechselkursen stieg der Umsatz der Gruppe um 0,8 Prozent. Das bereinigte Betriebsergebnis lag im ersten Quartal deutlich unter dem Vorjahreswert, was auf einen Rückgang der operativen Marge zurückzuführen ist, der durch die Entwicklung in Nordamerika und Kontinentaleuropa verursacht wurde.
Es läuft nicht rund im größten Geschäftsbereich Nordamerika. Bunzl spricht von einem unsicheren makroökonomischen Umfeld, anhaltende Deflation, Druck auf die operativen Margen, beträchtliche Investitionen und Veränderungen im Vertriebs- und Betriebsmodell, dessen Umsetzung sich schwieriger gestaltete als erwartet, einer langsamer als erwarteten Verbesserung des Volumens und des Wachstums der Eigenmarken, zu einem Verlust einzelner Kundenkategorien und zu höheren Betriebskosten, die zusammen zu einem erheblichen Rückgang des bereinigten Betriebsergebnisses einhergehen.
Bunzl hat seine Prognose für 2025 gesenkt und dazu geschrieben: „Wir reduzieren unsere Prognose für 2025, um den operativen Herausforderungen unseres größten Geschäftsbereichs in Nordamerika und den Auswirkungen eines schwierigeren Starts für die Gruppe auf den Rest des Jahres Rechnung zu tragen. Wir geben diese Aktualisierung trotz erheblicher Unsicherheiten in Bezug auf Zölle und deren Auswirkungen auf die Inflation und das Wirtschaftswachstum. Obwohl die Inflation in der Regel ein Vorteil für Bunzl ist, bleibt die Situation dynamisch, und ein möglicher Vorteil aus den Zöllen zusammen mit einer möglichen negativen Auswirkung auf das Wirtschaftswachstum ist in unserer Prognose nicht berücksichtigt. Die Gruppe erwartet nun für das Jahr 2025 ein moderates Umsatzwachstum bei konstanten Wechselkursen, das durch die angekündigten Akquisitionen und einen weitgehend konstanten zugrunde liegenden Umsatz getragen wird. Die operative Marge der Gruppe für das Jahr wird voraussichtlich moderat unter 8,0 Prozent liegen, verglichen mit 8,3 Prozent im Jahr 2024. In der ersten Jahreshälfte wird eine operative Marge von etwa 7,0 Prozent erwartet, wobei die operative Marge der Gruppe in der zweiten Jahreshälfte saisonal bedingt höher sein und von den ergriffenen Maßnahmen profitieren dürfte.“
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