Chinesische Automobilbau-Aktie des Tages: XPENG

Der westliche Automobilbau steckt tief in der Krise, die Unternehmen haben die Elektromobilität und die Digitalisierung der Fahrzeuge verpennt, die Chinesen haben sie weit abgehängt und viel günstiger sind sie auch noch. Die chinesischen Hersteller sind im Grunde Technologiekonzerne, welche oft ihr Geld mit etwas anderen verdienen und keine Autobauer an sich. Sie habe exzellente Datenplattformen entwickelt, welche sie eigentlich für andere Produkte verwenden, die wurden nur weiterentwickelt und jetzt bauen sie basierend darauf Autos. Auch in der Batterietechnologie sind die Chinesen führen, 40 Prozent der Wertschöpfung liegt in der Batterie. Ein sehr wachstumsstarker Automobilbauer ist XPENG (WKN: A2QBX7 / ISIN: US98422D1054). Seit August 2024 konnte sich der Aktienkurs fast verdreifachen.
XPENG ist ein auch eines dieser sehr jungen innovativen Unternehmen, es wurde erst 2014 gegründet, beschäftigt mittlerweile aber schon rund 15.400 Mitarbeiter. Das Unternehmen zählt zu den führenden chinesischen Autobauern, das intelligente Elektrofahrzeuge entwirft, entwickelt, und vermarktet. Um das Mobilitätserlebnis seiner Kunden zu optimieren, entwickelt XPENG intern seine fortschrittliche Fahrerassistenzsystemtechnologie und das intelligente Bediensystem im Fahrzeug sowie die zentralen Fahrzeugsysteme einschließlich des Antriebsstrangs und der elektrischen bzw. elektronischen Architektur.
Der Hauptsitz von XPENG befindet sich in Guangzhou, China, mit Hauptniederlassungen in Peking, Shanghai, Shenzhen, Silicon Valley und San Diego. Die Smart EVs des Unternehmens werden hauptsächlich in seinen Werken in Zhaoqing und Guangzhou in der Provinz Guangdong hergestellt. Für den deutschen Markt werden das G9 SUV Flaggschiff produziert, das G6 SUV Coupé sowie die P7 Sportlimousine.
Im Mai 2025 lieferte XPENG 33.525 Smart EVs aus, was einem Wachstum von 230 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht und den siebten Monat in Folge die Marke von 30.000 Einheiten übersteigt. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2025 lieferte XPENG 162.578 Smart EVs aus, was einer Steigerung von 293 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.
Am 28. Mai brachte das Unternehmen den MONA M03 Max auf den Markt, ein PKW mit Fließheck, bis zu 620 Kilometer Reichweite, abhängig von der Variante. Der MONA M03 Max senkt die Einstiegshürde für das urbane AI Smart Driving erstmals auf 150.000 RMB (18.300 Euro) und macht fortschrittliche Fahrzeugtechnologie auch für jüngere Nutzer zugänglich. Der MONA M03 Max ist außerdem das erste XPENG-Modell, das mit dem AI Tianji XOS 5.7.0 ausgestattet ist und über 300 neue Funktionen bietet. Mit dem XPENG MONA M03 Max wurde erstmals die Anwendung des Mensch-Maschine-Co-Driving vorgestellt, bei der sich ADAS und Fahrer die Kontrolle teilen und so eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen manuellem Fahren und intelligentem Fahren ermöglicht wird.
Wenn in der Automobilindustrie derzeit von „Gigacasting“ gesprochen wird, bezieht sich dies auf den Druckguss großer Aluminiumteile. Dieses Verfahren, das Tesla als erster Hersteller in der Serienproduktion einsetzte beim Modell X, soll nun auch für Elektrofahrzeuge anderer Hersteller verwendet werden. Anstatt einzelne Karosserieteile separat herzustellen und danach zu verschweißen, werden große Bauteile in einem einzigen Guss gefertigt. Da das flüssige Aluminium mit hohem Druck in die Form gepresst wird, sprechen Gießer von „in einem Schuss“. Die chinesischen Automobilhersteller setzen diese Technik auch bereits sehr erfolgreich ein, die westlichen Automobilhersteller müssen nachziehen.
Es gibt jedoch auch einen entscheidenden Nachteil. Die Blechkarosserien bisheriger Fahrzeugmodelle lassen sich nach einem Unfall in der Regel reparieren. Je größer die Aluminiumbauteile im Karosseriebau sind, desto wahrscheinlicher wird es, dass ein Fahrzeug bei einem Unfall einen Totalschaden erleidet und verschrottet werden muss.
XPENG setzt die Gigacasting-Techniken bereits erfolgreich ein, zum Beispiel beim G6 SUV Coupé ein, Kosten rund 47.000 Euro in Deutschland und 570 Kilometer Reichweite. Die Vorder- und Rückseite des G6 von XPENG sind in einem Stück aus Aluminium gegossen, was eine weitaus bessere elektrische Leistung ermöglicht. Mehr als 300 Teile sind in einem Stück integriert, um eine höhere Widerstandsfähigkeit und ein besseres Gewichtsmanagement zu erreichen. Neben dem geringeren Gewicht und der damit verbundenen größeren Reichweite bedeutet dies auch, dass das Auto sicherer ist und einen besseren Schutz bietet.
Im ersten Quartal 2025 stieg der Umsatz auf 15,811 Milliarden RMB (Vorjahreszeitraum: 6,548 Milliarden RMB) und der den Stammaktionären von XPENG zurechenbare umfassende Verlust sank auf -669,756 Millionen RMB (Vorjahreszeitraum: -1,341 Milliarden RMB).
Im zweiten Quartal 2025 sollen die Auslieferungen von Fahrzeugen zwischen 102.000 und 108.000 liegen, was einem Anstieg von ca. 237,7 bis 257,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Gesamteinnahmen sollen zwischen 17,5 Milliarden RMB und 18,7 Milliarden RMB liegen, was einem Anstieg von 115,7 bis 130,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
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