Deutsche Aktie des Tages: Villeroy & Boch AG

Villeroy & Boch (WKN: 724531 / ISIN: US7818462092) ist eine der bekanntesten Marken in Deutschland, fast jeder kennt dieses Unternehmen, aber nicht nur hier bei uns, sondern auch im Ausland. Bekanntlich geht es der Baubranche schlecht, somit leidet natürlich auch das Geschäft von Villeroy & Boch und auch der Aktienkurs. Seit Mitte Februar 2025 konnte der Aktienkurs allerdings wieder rund 20 Prozent zulegen, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) liegt bei rund 88 und die zu erwartende Dividendenrendite bei 5,14 Prozent.

Die Ursprünge vom Keramikwarenhersteller Villeroy & Boch liegen im Jahr 1748, als das Unternehmen von François Boch und Nicolas Villeroy gegründet wurde. Die Familien von Boch-Galhau und Villeroy de Galhau sind noch heute die Hauptaktionäre von Villeroy & Boch. Der Unternehmenshauptsitz befindet sich in einem Klostergebäude, einer Alten Abtei in Mettlach, im Saarland. Heute arbeiten für Villeroy & Boch mehr als 6.350 Mitarbeiter.

Zu den Produkten, welche unter 12 Marken vertrieben werden, gehören Geschirr, Besteck, Gläser, Karaffen, Dekorationsartikel, Fliesen, Badkeramik, Badmöbel, Spiegel, Dusch- und Badewannen, Badarmaturen, Toiletten, Waschbecken, WC-Sitze, Badtextilien, Keramikspülen für die Küche, Küchenarmaturen, Küchenutensilien und vieles mehr. Hergestellt werden diese Produkte an 17 Produktionsstandorten in Deutschland, Schweden, Ungarn, Rumänien, Niederlande, Belgien, Vereinigtes Königreich, Bulgarien, Tschechien, Frankreich, Ägypten und Thailand. Der Vertrieb erfolgt in mehr als 125 Länder.

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Im März 2024 wurde die Übernahme des belgischen Unternehmens Ideal Standard International abgeschlossen, die Bewertung soll bei 600 Millionen Euro gelegen haben. Das Unternehmen ist ein führender Hersteller von Sanitärprodukten und Armaturen in Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika und bietet eine breite Palette von Markenprodukten für Wohn- und Nichtwohngebäude in mehr als 100 Ländern an. Besonders hochprofitabel soll das Armaturengeschäft sein. Villeroy & Boch hat mit dieser Übernahme einen großen Sprung nach vorne gemacht und zu den führenden Badherstellern Europas aufgeschlossen. Ideal Standard International ist vom Umsatz her fast so groß wie Villeroy & Boch. Durch die neue Größe und den Skaleneffekten ist Villeroy & Boch für die Zukunft noch viel besser aufgestellt.

Die Branche hat Probleme, weil die Baubranche schwächelt, nicht nur bei uns in Deutschland. Die hohen Zinsen waren ein großes Problem. Villeroy & Boch ist ein Premium-Marken-Hersteller, das kann ein Vorteil sein, weil wohlhabende Menschen eher dafür Geld ausgeben und bei Krisen oft nicht so stark betroffen sind. Allerdings gibt es natürlich auch Kunden, die nicht ganz so viel Geld haben und dennoch das ein oder andere Produkt von Villeroy & Boch für ihr neues Bad kaufen würden, aber nicht können, weil es derzeit wirtschaftlich schwierig ist und dann zur günstigeren Alternative greifen. Villeroy & Boch musste sogar schon Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken.

Im Geschäftsjahr 2024 stieg der Umsatz auf 1,421 Milliarden Euro (Vorjahr: 901,9 Millionen Euro) und das Konzernergebnis sank auf 6,6 Millionen Euro (Vorjahr: 61,0 Millionen Euro). Diese Zahlen beinhalten ab dem März 2024 Ideal Standard International, somit müsste theoretisch 2025 der Umsatz noch weiter steigen, wenn Ideal Standard International zu 100 Prozent berücksichtigt wird. Der starke Gewinnrückgang hängt vor allem mit der Akquisition und Unternehmensintegration von Ideal Standard International zusammen.

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