Günstige slovenische Banken Dividendenaktie des Tages: Nova Ljubljanska Banka (NLB)

An den slovenischen Aktienmarkt würden jetzt vermutlich die wenigsten Anleger sofort denken, aber auch in diesem kleinen Land lassen sich einige Aktien-Perlen finden, wie die Nova Ljubljanska Banka (ISIN: SI0021117344 / WKN: A2N73H). Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) der Aktie liegt bei unter 7 und die zu erwartende Dividendenrendite bei 3,8 Prozent.
Nova Ljubljanska Banka, oft als NLB bezeichnet, ist die größte Bank in Slowenien und bildet den Kern der NLB Group mit knapp 8.300 Mitarbeitern, die als universelle Bankengruppe agiert und ihre Aktivitäten hauptsächlich auf Südosteuropa konzentriert. Das Geschäftsmodell basiert auf einer breiten Palette von Finanzdienstleistungen, die sowohl Privatkunden als auch Unternehmen ansprechen, wobei der Fokus auf nachhaltigem Wachstum, Digitalisierung und regionaler Expansion liegt. Die Bank generiert Einnahmen primär durch Zinseinnahmen aus Krediten und Einlagen, ergänzt durch Gebühren und Provisionen aus Transaktionen, Vermögensverwaltung und anderen Dienstleistungen, was eine stabile und diversifizierte Einnahmebasis schafft.

Die NLB Group bedient mehr als 2,9 Millionen aktive Kunden über 386 Filialen in sieben Ländern, darunter Slowenien, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien, Kroatien und Kosovo, und positioniert sich als regionaler Champion, der lokale Bedürfnisse mit innovativen Lösungen verbindet.
Im Retail-Bereich, der einen großen Teil des Geschäfts ausmacht, bietet die Bank Alltagsfinanzierungen wie Girokonten, Sparkonten, Kredite für Wohnungen oder Autos sowie digitale Services über Apps und Online-Plattformen, die den Übergang zu einem digital-first-Modell fördern. Dies ermöglicht es, Kosten zu senken und die Kundenzufriedenheit zu steigern, indem Transaktionen schneller und bequemer ablaufen, was besonders in einer Region mit wachsender Digitalaffinität von Vorteil ist. Die Corporate-Sparte unterstützt Unternehmen mit Finanzierungen für Investitionen, Handelsfinanzierungen und Risikomanagement, wobei die Bank ihre Expertise in der Region nutzt, um maßgeschneiderte Lösungen für mittelständische Firmen anzubieten, die oft in Export oder Infrastruktur involviert sind. Investmentbanking umfasst Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Kapitalmarkttransaktionen und Vermögensverwaltung, was die Diversifikation des Modells verstärkt und Einnahmen aus nicht-zinsabhängigen Quellen erhöht. Die Gruppe integriert Nachhaltigkeit tief in ihre Operationen, mit einem ESG-Rating von 10,5 Punkten, das sie unter den besten Banken weltweit platziert, und fördert grüne Kredite oder Investitionen in erneuerbare Energien, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen und neue Kundensegmente anzusprechen.
Die internationale Präsenz wird durch Tochterbanken in den genannten Ländern gestützt, ergänzt um Nebenunternehmen für Leasing, Asset Management und Immobilien, wie die kürzlich fusionierte NLB Lease&Go, die nun der führende Leasing-Anbieter in Slowenien ist.
Dieses Netzwerk erlaubt es der Bank, Synergien zu nutzen, etwa durch Cross-Selling von Produkten über Grenzen hinweg, und Risiken zu streuen, indem sie nicht allein auf den slowenischen Markt angewiesen ist, der rund ein Drittel des Geschäfts ausmacht. Die Strategie bis 2030 zielt auf eine Verdopplung der Assets auf über 50 Milliarden Euro und Einnahmen von zwei Milliarden Euro ab, durch organische Expansion, Akquisitionen und eine Verbesserung des Betriebsmodells mit Fokus auf Digitalisierung, um effizienter zu werden und Kundenbindung zu vertiefen.
In Slowenien hält die NLB einen dominanten Marktanteil von 32,7 Prozent bei Assets, 37 Prozent bei Retail-Einlagen und 23 Prozent bei Unternehmenseinlagen, was ihre starke Position unterstreicht, aber auch Druck durch regulatorische Anforderungen und wirtschaftliche Schwankungen mit sich bringt.
Die Bank investiert in Technologie, um Prozesse zu automatisieren, wie bei der Einführung von KI-gestützten Beratungstools, die Kreditanträge beschleunigen und Betrug erkennen, was die Wettbewerbsfähigkeit steigert. Im Kontext der Konkurrenz steht die NLB vor Herausforderungen durch internationale Player wie die Raiffeisen Bank International, die ebenfalls in Südosteuropa aktiv ist und mit ihrer österreichischen Basis starke Präsenz in Ländern wie Serbien oder Bosnien hat, wo sie durch effiziente Cross-Border-Services konkurriert. Die OTP Bank aus Ungarn ist ein weiterer signifikanter Rivale, der durch aggressive Expansion und niedrige Kostenstrukturen Marktanteile in Montenegro oder Nordmazedonien gewinnt, oft mit Fokus auf Retail und KMU-Finanzierung, was die NLB zwingt, ihre lokalen Kenntnisse zu betonen. In Slowenien konkurriert sie zudem mit Filialen von UniCredit und Intesa Sanpaolo, die als italienische Giganten Zugang zu europäischen Märkten bieten und in Corporate-Finanzierung stark sind, wodurch sie Kunden anziehen, die internationale Verbindungen suchen.
Lokale Wettbewerber wie die ALTA Bank in Serbien oder Addiko Bank, die die NLB kürzlich zu übernehmen versuchte, um ihre Position zu festigen, bieten Nischenprodukte an, die die NLB durch Integration in ihr breiteres Portfolio kontert.
Die Konkurrenz intensiviert sich durch Digitalbanken und Fintechs, die niedrigere Gebühren und schnellere Services anbieten, was die NLB antreibt, ihr digitales Angebot zu erweitern, etwa durch Partnerschaften mit Tech-Firmen für Zahlungssysteme. Trotz dieser Rivalen profitiert die NLB von ihrer regionalen Verankerung, die es ihr ermöglicht, regulatorische Hürden besser zu navigieren und Beziehungen zu lokalen Unternehmen aufzubauen, die auf Stabilität setzen. Die Bank differenziert sich durch ihre Nachhaltigkeitsinitiativen, die in einer Region mit wachsendem Umweltbewusstsein ankommen, und durch Investitionen in Bildung oder Community-Projekte, die Markenloyalität fördern.
Die NLB nutzt ihre Größe, um in Innovationen zu investieren, wie in Quantencomputing für Risikomodelle oder Blockchain für Transaktionen, was sie vor kleineren Lokalkonkurrenten schützt. In Serbien, wo sie eine starke Präsenz hat, ringt sie mit Raiffeisen um Marktanteile in der Industriefinanzierung, indem sie auf ihre Expertise in der Energiewirtschaft setzt.
Ähnlich in Bosnien, wo die Konkurrenz durch politische Instabilität erschwert wird, positioniert sich die NLB als zuverlässiger Partner für Reconstruction-Projekte. Die Liquiditätsposition ist überdurchschnittlich, was in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit ein Vorteil gegenüber Konkurrenten ist, die stärker auf externe Finanzierung angewiesen sind. Die Bank plant weitere Akquisitionen, um Lücken in ihrem Netzwerk zu schließen, wie die gescheiterte Übernahme von Addiko zeigt, die dennoch ihre Ambitionen unterstreicht. Durch diese Strategie zielt die NLB darauf ab, ihre Dominanz in Südosteuropa zu festigen, wo das Wirtschaftswachstum höher als im EU-Durchschnitt ist, um so langfristig höhere Renditen zu erzielen. Die Konkurrenz von Banken wie Bank Austria, die zu UniCredit gehört, fordert sie in Kroatien heraus, wo sie durch starke Tourismusfinanzierung konkurriert, was die NLB mit diversifizierten Portfolios beantwortet.
Im zweiten Quartal 2025 lag das Nettoergebnis bei 148,5 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 152,0 Millionen Euro) und im ersten Halbjahr 2025 bei 274,4 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 292,0 Millionen Euro).
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