Günstige südafrikanische Kohle Hochdividenden-Aktie des Tages: Thungela Resources Limited

Laut Enerdata wuchs der globale Kohleverbrauch 2024 um 2,3 Prozent, ein neuer Höchstwert beim Verbrauch. China und Indien stehen allein für 71 Prozent des weltweiten Kohleverbrauchs. Die Kohlenachfrage in China ist 2024 um drei Prozent gestiegen, in Indien um fünf Prozent. In Vietnam, Indonesien und der Türkei ist der Kohleverbrauch sogar um elf Prozent sowie in Südafrika um sieben Prozent angestiegen. Obwohl die Zuwachsraten im Vergleich zu früheren Jahren geringer ausfallen, wird erwartet, dass der Verbrauch bis 2027 auf diesem hohen Niveau verbleibt, bevor er möglicherweise zu stagnieren beginnt. Der zunehmende Einsatz erneuerbarer Energien wird als ein Faktor angesehen, der das Wachstum des Kohleverbrauchs in den kommenden Jahren bremsen könnte.

Eine interessante Hochdividendenaktie aus Südafrika in diesem Bereich ist die Thungela Resources Limited (WKN: A3CL8X / ISIN: ZAE000296554). Seit September 2022 hat der Aktienkurs rund 75 Prozent verloren, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) der Aktie liegt bei 3,55 und die zu erwartende Dividendenrendite liegt bei 13,86 Prozent. Der hohe Kursverlust ist jetzt nicht ganz verwunderlich. 2022 waren die Energiepreise explodiert aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine, somit hat auch Thungela Resources ein super Geschäft gemacht, die Dividenden wurde stark erhöht und der Aktienkurs war in die Höhe geschossen. Mit sinkenden Preisen ist auch der Gewinn und der Aktienkurs gesunken, dazu kamen die ausgeschütteten Dividenden, welche vom Aktienkurs abgezogen werden.

Thungela Resources ist ein südafrikanisches Bergbauunternehmen, das sich auf die Förderung und den Verkauf von Kohle spezialisiert hat, insbesondere von thermischer Kohle, die hauptsächlich zur Stromerzeugung verwendet wird. Das Unternehmen wurde 2021 als Spin-off von Anglo American gegründet, einem globalen Bergbaukonzern, der sich strategisch von seinen Kohle-Assets trennen wollte, um sich auf andere Rohstoffe wie Kupfer oder Edelmetalle zu konzentrieren. Thungela ist somit ein eigenständiges Unternehmen, das sich ausschließlich auf den Kohleabbau in Südafrika und Australien konzentriert, mit einem klaren Fokus auf Effizienz, Kostenoptimierung und den Export seiner Produkte in internationale Märkte.

Das Kerngeschäft von Thungela dreht sich um den Abbau von thermischer Kohle, die etwa 83 Prozent des Nettoumsatzes ausmacht, während der restliche Umsatz aus Industriekohle und Kohle für den Hausgebrauch generiert wird. Die Produktion findet in mehreren Minen statt, darunter Zibulo, Greenside, Isibonelo, Khwezela, Mafube und Rietvlei, die strategisch in einer der kohlereichsten Regionen Südafrikas gelegen sind und die Ensham-Mine in Queensland, Australien, an der das Unternehmen 85 Prozent 2023 übernommen hat. Der Erwerb der Ensham-Mine ist Teil von Thungelas Strategie, ihre Abhängigkeit von der südafrikanischen Infrastruktur, insbesondere von Engpässen im Schienenverkehr, zu reduzieren und Zugang zu asiatischen Märkten, insbesondere Japan, zu gewinnen.

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Diese Minen sind darauf ausgelegt, große Mengen an Kohle effizient zu fördern, wobei das Unternehmen kontinuierlich in Technologien und Prozesse investiert, um die Produktivität zu steigern und die Betriebskosten zu senken. Ein zentraler Bestandteil des Geschäftsmodells ist die Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette, von der Förderung über die Verarbeitung bis hin zum Transport der Kohle zu den Exportterminals, insbesondere dem Richards Bay Coal Terminal, einem der größten Kohleexportterminals der Welt. Von dort aus wird die Kohle in Länder wie das Vereinigte Königreich, Taiwan, Australien, Indien und Japan verschifft, wobei das Vereinigte Königreich mit etwa 75 Prozent des Exportumsatzes den größten Markt darstellt.

Ein wesentliches Element des Geschäftsmodells ist die Fokussierung auf den Exportmarkt, da die Nachfrage nach Kohle in Südafrika selbst begrenzt ist. Der globale Bedarf an thermischer Kohle, insbesondere in Schwellenländern wie Indien und China, bleibt trotz des weltweiten Trends zu erneuerbaren Energien stabil, da Kohle weiterhin eine kostengünstige Energiequelle für die Stromerzeugung darstellt. Thungela nutzt diese Nachfrage, indem es hochwertige Kohleprodukte anbietet, die den spezifischen Anforderungen von Kraftwerken entsprechen. Dabei setzt das Unternehmen auf langfristige Lieferverträge mit internationalen Kunden, um stabile Einnahmen zu sichern, während es gleichzeitig flexibel genug bleibt, um auf kurzfristige Marktveränderungen zu reagieren. Die Abhängigkeit von Exportmärkten birgt jedoch auch Risiken, da Schwankungen in den globalen Kohlepreisen, geopolitische Spannungen oder Veränderungen in der Energiepolitik der Abnehmerländer die Nachfrage beeinflussen können.

Ein weiterer Aspekt des Geschäftsmodells ist die Betonung von Nachhaltigkeit und Umweltverantwortung. Angesichts der wachsenden Kritik an der Kohleindustrie aufgrund ihrer Umweltauswirkungen arbeitet Thungela daran, die ökologischen Folgen des Kohleabbaus zu minimieren. Dies umfasst Investitionen in umweltfreundlichere Abbautechniken, die Reduzierung von Emissionen und die Rekultivierung von abgebauten Flächen. Diese Bemühungen sind nicht nur eine Reaktion auf regulatorische Anforderungen, sondern auch ein strategischer Schritt, um das Vertrauen von Investoren und Kunden zu gewinnen, die zunehmend Wert auf nachhaltige Geschäftspraktiken legen. Gleichzeitig versucht Thungela, die Abhängigkeit von einzelnen Märkten zu verringern, indem es seine Kundenbasis diversifiziert und neue Exportziele erschließt, beispielsweise in Südostasien oder im Nahen Osten.

Auf dem Weltmarkt steht Thungela in direkter Konkurrenz zu anderen großen Kohleproduzenten, die ebenfalls thermische Kohle für den globalen Energiebedarf liefern. Unternehmen wie Arch Resources Inc., Warrior Met Coal Inc. und Peabody Energy Corporation aus den Vereinigten Staaten sind bedeutende Akteure, die ähnliche Märkte bedienen. Diese Unternehmen profitieren oft von einer größeren geografischen Diversifikation und Zugang zu nordamerikanischen Märkten, was ihnen einen Vorteil in Bezug auf Logistik und Marktzugang verschaffen kann. Arch Resources beispielsweise ist bekannt für seine hohe Effizienz und Flexibilität bei der Anpassung an Marktveränderungen, während Peabody Energy durch seine Größe und globale Präsenz einen Wettbewerbsvorteil hat. In Australien, einem der größten Kohleexportländer, sind Unternehmen wie Whitehaven Coal und Glencore starke Konkurrenten, die von einer Nähe zu asiatischen Märkten profitieren, was die Transportkosten senkt und die Lieferzeiten verkürzt.

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Ein weiterer Konkurrenzfaktor ist der wachsende Druck durch alternative Energiequellen. Erdgas und erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie gewinnen weltweit an Bedeutung, insbesondere in entwickelten Ländern, die ihre CO₂-Emissionen reduzieren wollen. Dieser Trend stellt eine langfristige Herausforderung für Thungela dar, da die Nachfrage nach Kohle in einigen Märkten, insbesondere in Europa, zurückgeht. In Schwellenländern wie Indien und China bleibt die Nachfrage jedoch robust, da diese Länder weiterhin auf kostengünstige Energiequellen angewiesen sind, um ihr Wirtschaftswachstum zu unterstützen. Thungela muss sich daher nicht nur gegen andere Kohleproduzenten behaupten, sondern auch gegen die strukturellen Veränderungen im Energiemarkt, die durch den globalen Übergang zu sauberen Energien angetrieben werden.

Ein zusätzlicher Wettbewerbsaspekt ist die Fähigkeit, Kosten niedrig zu halten. Thungela profitiert von relativ niedrigen Produktionskosten in Südafrika, was durch die Verfügbarkeit von Arbeitskräften und etablierte Infrastruktur unterstützt wird. Dennoch sind australische Produzenten oft in der Lage, ihre Kosten durch modernere Abbautechnologien und größere Skaleneffekte weiter zu senken. Darüber hinaus sind Unternehmen wie Glencore, die in mehreren Rohstoffbereichen tätig sind, im Vorteil, da sie weniger stark von Schwankungen im Kohlemarkt abhängig sind. Thungela versucht, diesem Wettbewerbsdruck durch eine konsequente Kostenoptimierung und Investitionen in effizientere Produktionsmethoden zu begegnen, was es dem Unternehmen ermöglicht, auch in Zeiten niedriger Kohlepreise profitabel zu bleiben.

Die geopolitischen Dynamiken beeinflussen ebenfalls den Wettbewerb. Sanktionen gegen russische Kohleexporte haben beispielsweise die Nachfrage nach südafrikanischer Kohle in einigen Märkten gesteigert, was Thungela zugutekommt. Gleichzeitig könnten Handelsbeschränkungen oder neue Umweltauflagen in Abnehmerländern die Exportmöglichkeiten einschränken. Thungela muss daher flexibel bleiben und seine Marktstrategie kontinuierlich anpassen, um auf solche Veränderungen zu reagieren. Die Fokussierung auf Schwellenländer, wo die Nachfrage nach Kohle weiterhin stark ist, bleibt ein zentraler Bestandteil der Strategie, um den Wettbewerbsdruck zu bewältigen und langfristig Marktanteile zu sichern.

Der Umsatz ist im Geschäftsjahr 2024 auf 35,554 Milliarden Rand gestiegen (Vorjahr: 30,634 Milliarden Rand) und der den Stammaktionären der Gruppe zurechenbare Nettogewinn ist gesunken auf 3,592 Milliarden Rand (Vorjahr: 5,162 Milliarden Rand).

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