Italienische EPC Aktie des Tages: Maire S.p.A.

Der italienische Aktienmarkt hat sehr viele Aktien-Perlen zu bieten, eine ist Maire S.p.A. (ISIN: IT0004931058 / A1W0E6). In den letzten fünf Jahren konnte der Aktienkurs sich mehr als verachtfachen, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) der Aktie liegt bei rund 16 und die zu erwartende Dividendenrendite liegt bei 3,03 Prozent.

Maire hat sein Geschäftsmodell auf die Bereitstellung innovativer Lösungen für die Energiewende ausgerichtet, wobei der Fokus auf Engineering, Beschaffung und Bau großer Industrieanlagen liegt. Die Firma, die im Jahr 2005 als Maire Tecnimont gegründet wurde und mittlerweile über 9.739 Mitarbeiter beschäftigt, operiert in einem asset-light-Modell, das bedeutet, dass sie sich auf projektbasierte Dienstleistungen konzentriert, ohne große Kapitalinvestitionen in eigene Anlagen zu tätigen. Das Geschäftsmodell basiert hauptsächlich auf langfristigen Verträgen, die Einnahmen durch Engineering, Beschaffung und Konstruktion generieren, ergänzt durch Technologie-Lizenzierungen und Beratungsdienste. Die Einnahmen entstehen vor allem aus Fortschrittszahlungen, Vorauszahlungen und Meilensteinzahlungen, die an den Projektfortschritt gekoppelt sind, was eine stabile Cashflow-Struktur ermöglicht.

Die Strategie des Geschäftsmodells integriert Synergien zwischen traditionellen Hydrokarbon-Projekten und grünen Technologien, um Risiken zu streuen und Wachstum in aufstrebenden Märkten zu sichern. Die Firma teilt ihr Geschäft in zwei Hauptsegmente ein, nämlich die Integrated E&C Solutions und die Sustainable Technology Solutions, die jeweils unterschiedliche Margen und Volumina aufweisen. Im Segment Integrated E&C Solutions, das etwa 94 Prozent der Einnahmen ausmacht, übernimmt das Unternehmen die Rolle des Generalunternehmers für komplexe Projekte in den Bereichen Öl, Gas, Petrochemie und Düngemittel, wo es von der Konzeptphase bis zur Inbetriebnahme alles abdeckt. Hier generiert das Geschäftsmodell Einnahmen durch Lump-Sum-Turnkey-Verträge, die feste Preise für den gesamten Projektumfang bieten und Risiken durch Kosteneskalationsklauseln mindern. Die Projekte umfassen beispielsweise die Errichtung von Gasverarbeitungsanlagen oder Polyolefin-Produktionsstätten, bei denen die Firma ihre Ingenieurshubs in verschiedenen Ländern einsetzt, um lokale Anforderungen zu erfüllen und Effizienz zu maximieren. Das Geschäftsmodell profitiert von einem starken Backlog an Aufträgen, der die Sichtbarkeit zukünftiger Einnahmen gewährleistet und es ermöglicht, Ressourcen optimal zu allokieren.

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Im zweiten Segment, Sustainable Technology Solutions, liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung und Lizenzierung proprietärer Technologien für die Energiewende, wie etwa für kohlenstoffarme Wasserstoffproduktion oder Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffverwertung. Hier erzielt das Geschäftsmodell höhere Margen durch niedriges Volumen und geringes Risiko, da Einnahmen aus Lizenzgebühren, Engineering-Paketen und Ausrüstungslieferungen stammen, die oft mit langfristigen Partnerschaften verbunden sind. Die Firma investiert in Forschung und Entwicklung, um Patente zu sichern – über 2.500 an der Zahl –, was das Geschäftsmodell durch geistiges Eigentum schützt und Wettbewerbsvorteile schafft.

Die operative Struktur des Geschäftsmodells basiert auf einem globalen Netzwerk in rund 50 Ländern, mit Schwerpunkten im Nahen Osten, Afrika und Europa. Die Firma integriert digitale Tools in ihr Geschäftsmodell, wie prädiktive Wartungssysteme oder Cybersicherheitslösungen, um die Effizienz von Anlagen zu steigern und Betriebskosten für Kunden zu senken. Ein zentraler Aspekt des Geschäftsmodells ist die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit, mit dem Ziel, bis 2030 kohlenstoffneutral in Scope 1 und 2 zu sein und Scope 3-Emissionen bis 2050 zu minimieren. Das wird durch Investitionen in grüne Technologien unterstützt, wie die Entwicklung von NX AdWinMethanol für ultra-niedrigen Kohlenstoffmethanol oder Anlagen für nachhaltige Flugkraftstoffe. Die Einnahmen aus energieübergangsbezogenen Projekten machen bereits einen signifikanten Anteil aus, was das Geschäftsmodell zukunftssicher macht, indem es auf regulatorische Trends wie die EU-Taxonomie reagiert.

Die Firma finanziert ihr Geschäftsmodell durch ESG-linked Loans, die an Emissionsreduktionsziele gebunden sind, was die Kapitalkosten senkt und Investoren anzieht. In der Praxis umfasst das Geschäftsmodell auch die Initiierung eigener Projekte über die Tochter MET Development, die Investoren zusammenbringt und Minderheitsbeteiligungen an nachhaltigen Anlagen übernimmt, um von langfristigen Erträgen zu profitieren. Die Firma passt ihr Geschäftsmodell kontinuierlich an, etwa durch Akquisitionen wie die von APS Designing Energy oder GasConTec, die Kompetenzen in erneuerbaren Energien erweitern. Die regionale Diversifikation des Geschäftsmodells schützt vor geopolitischen Risiken, mit starkem Wachstum im Nahen Osten durch Projekte wie Hail und Ghasha, die Gasverarbeitung mit Umweltschutz kombinieren. In Europa und Asien konzentriert sich das Geschäftsmodell auf Modernisierungen bestehender Anlagen, um Emissionen zu reduzieren, während in Amerika Fokus auf grünen Wasserstoff liegt. Die Firma plant weitere Expansion in Bereichen wie Kernenergie durch Joint Ventures, was das Geschäftsmodell diversifiziert und neue Einnahmequellen erschließt.

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Das Geschäftsmodell legt Wert auf Innovation, mit über 70 neuen Projekten in der Innovationspipeline, die sich auf Bereiche wie chemisches Recycling oder biobasierte Polymere erstrecken, um Marktanteile in der grünen Chemie zu sichern. Die Firma integriert in ihr Geschäftsmodell Partnerschaften mit Universitäten und Startups, um Technologien wie CO2-Abscheidung zu beschleunigen, was Einnahmen aus Lizenzierungen steigert. Die globale Präsenz ermöglicht es dem Geschäftsmodell, auf regionale Trends zu reagieren, etwa auf die Nachfrage nach Düngemitteltechnologien in Afrika, wo Stamicarbon als Tochter eine führende Rolle in Urea-Produktion einnimmt. Die Firma optimiert ihr Geschäftsmodell durch Digitalisierung, die Prozesse wie Echtzeit-Überwachung von Baustellen verbessert und Kosten senkt.

Der Umsatz im ersten Halbjahr 2025 ist gestiegen auf 3,444 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum: 2,624 Milliarden Euro) und das der Gruppe zurechenbare Nettoergebnis ist gestiegen auf 126,696 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 96,979 Millionen Euro).

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