Japanische Bitcoin Aktie Tages: Metaplanet Inc.

Ein japanisches Unternehmen, das eine extreme strategische Wende vollzogen hat, ist die Metaplanet Inc. (ISIN: JP3481200008 / WKN: A0DNH7). Das Unternehmen, ursprünglich als Medien- und Hotelgesellschaft gegründet, entwickelt sich seit 2024 zu einem der weltweit führenden Bitcoin-Unternehmen. Seit Juni 2025 hat der Aktienkurs fast zwei Drittel verloren, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) der Aktie liegt bei rund 21.
Metaplanet Inc. wurde 1999 gegründet und startete als Unternehmen, das günstige Hotels in Japan betrieb. Der Gründer, ein ehemaliger Bankhändler, wollte preiswerte Unterkünfte für Reisende schaffen, die sparen mussten. Das Unternehmen, damals noch unter anderem Namen, baute schnell ein Netzwerk von Hotels in Städten wie Tokio auf, wo die Nachfrage nach erschwinglichen Übernachtungen groß war. Es verdiente Geld durch Zimmervermietung und Dienstleistungen wie Frühstück. In den ersten Jahren florierte das Geschäft, da der Tourismus in Japan wuchs und viele internationale Gäste kamen. Dieses ursprüngliche Geschäftsmodell war stabil, da es auf regelmäßigen Einnahmen basierte und wenig Risiko barg. Doch mit der Zeit zeigten sich Schwächen, als die Weltwirtschaft schwankte und Schulden das Unternehmen belasteten. Die Eigentümer suchten nach Wegen, das Geschäft zu erweitern, ohne zu viel Kapital zu binden. Sie investierten in Immobilien, um die Hotels abzusichern, und gingen Partnerschaften mit anderen Ketten ein. Dennoch blieb der Kern das Hotelfach, mit Fokus auf Effizienz und Kostenkontrolle.

Dann traf die Corona-Pandemie 2020 die Branche hart. Reisen fanden immer weniger statt, Hotels standen leer, und die Einnahmen brachen ein, Gäste blieben aus, Grenzen schlossen, und das Unternehmen kämpfte ums Überleben. Die Schulden wuchsen, während Miete und Löhne weiter Kosten verursachten. Die Geschäftsleitung erkannte, dass das alte Geschäftsmodell in unsicheren Zeiten nicht tragfähig war. Sie suchten nach Alternativen, die weniger von physischen Standorten abhingen und mehr Wachstum boten. Dabei stießen sie auf Bitcoin, der weltweit an Bedeutung gewann. Bitcoin, der als Schutz vor Geldentwertung galt, weckte Interesse.
Die Entscheidung fiel, das Geschäftsmodell umzustellen, um Risiken zu streuen und von Wertsteigerungen zu profitieren. Diese Wende war eine direkte Antwort auf die Krise, die die Schwächen des alten Systems offengelegt hatte. Statt nur Hotels zu betreiben, wollte das Unternehmen nun Vermögen schaffen, das langfristig stabil war. Der Wandel begann langsam, mit Beratungen für andere Unternehmen, die ähnliche Wege einschlugen. Die Mitarbeiterzahl sank, da weniger Personal für Hotels benötigt wurde, und das Team fokussierte sich auf neue Aufgaben wie Marktanalysen und Strategien. Tokio blieb der Drehpunkt, wo Finanz- und Technikexperten zusammenkamen, um Pläne zu entwickeln. Das neue Geschäftsmodell konzentrierte sich auf den Kauf und die Verwaltung von Bitcoins als Kernbestand.
Das Unternehmen nannte sich nun Bitcoin-Treasury-Unternehmen, was bedeutete, dass es Kapital aus Aktienausgaben Anleihen und gelegentlich Krediten nutzte, um große Mengen Bitcoin zu erwerben. Diese Bitcoin-Bestände hält es wie eine Reserve, ähnlich wie Banken Gold lagern, und setzt dabei auf Wertsteigerungen. Parallel boten sie Beratung an, unterstützten andere Unternehmen beim Aufbau solcher Bestände und leiteten Umstrukturierungen.
Ein weiterer Geschäftszweig war die Lizenz für ein Magazin zu diesem Thema, das in Japan vertrieben wurde, um Wissen zu verbreiten und Kontakte zu knüpfen. Die Hotels blieben als kleiner Teil bestehen, generierten aber nur noch wenig Einnahmen, während der Fokus auf Bitcoin lag. Dieses Geschäftsmodell schützte vor Inflation, da Bitcoin als sicherer Hafen galt, unabhängig von Währungsschwankungen. Die Geschäftsleitung betonte, dass traditionelle Geschäfte wie Hotels zu anfällig für externe Krisen seien, während die neue Richtung Wachstum versprach. Sie kauften regelmäßig Bitcoin, finanziert durch die genannten Finanzierungsquellen, und berichteten offen über ihre Bestände.
Die Strategie zog Investoren an, die auf langfristige Gewinne setzten, und steigerte den Aktienkurs. Die Umstellung half, Schulden abzubauen. Ehemalige Hotelmitarbeiter, die blieben, lernten neue Fähigkeiten wie die Bewertung von Vermögenswerten. Diese Verbindung von Tradition und Innovation machte das Geschäftsmodell widerstandsfähig. Es nutzte die Krise, um stärker zu werden, und zeigte, wie Unternehmen sich wandeln können.
Das Unternehmen hatte sich vorgenommen, im Jahr 2025 30.000 Bitcoin zu besitzen. Zum 30. September 2025 waren es bereits 30.823 Bitcoin, womit das Unternehmen der viertgrößte Unternehmens-Bitcoin-Besitzer weltweit geworden ist. CEO Simon Gerovich hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2027 210.000 Bitcoin einzusammeln, was etwa 1 Prozent des gesamten Bitcoin-Angebots entspricht.
Im dritten Quartal 2025 ist der Umsatz gestiegen auf 2,438 Milliarden JPY (Q2 2025: 1,131 Milliarden JPY; Q1 2025: 770,31 Millionen JPY; Q4 2024: 691,58 Millionen JPY).
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