Medizintechnik Aktie des Tages: TransMedics Group, Inc.
Die Menschen werden immer älter, somit nehmen die Gesundheitsausgaben auch immer weiter zu. Aus Anlegersicht sind daher Gesundheitsaktien sehr interessant. Ein sehr innovatives Medizintechnik-Unternehmen ist TransMedics Group, Inc. (ISIN: US89377M1099 / A2PH5P). In den letzten fünf Jahren hat sich der Aktienkurs fast verzehnfacht, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) der Aktie liegt bei rund 61.
TransMedics Group ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das sich auf die Verbesserung der Organtransplantation konzentriert. Das Unternehmen hat 1998 seinen Betrieb aufgenommen, als einige Forscher erkannten, dass viele Spenderorgane unnötig verloren gehen, weil sie zu lange in der Kälte gelagert werden. Damals wollte man ein System schaffen, das Organe länger frisch hält und so mehr Leben retten kann. Heute arbeitet das Unternehmen mit rund 728 Mitarbeitern, die in Bereichen wie Entwicklung, Vertrieb und Kundensupport tätig sind.
Das Geschäftsmodell basiert darauf, medizinische Geräte und Dienstleistungen anzubieten, die den gesamten Prozess von der Organspende bis zur Transplantation optimieren. Im Kern steht ein Gerät, das Organe außerhalb des menschlichen Körpers versorgt, als ob sie noch im Körper wären. Statt sie einfach auf Eis zu legen, pumpt es warmes Blut durch das Organ und überwacht seine Funktionen in Echtzeit. Dadurch bleibt das Organ gesünder und kann über größere Distanzen transportiert werden, ohne dass es Schaden nimmt. Dieses Konzept löst ein großes Problem in der Medizin, denn weltweit warten Tausende Patienten auf ein passendes Organ, und oft scheitern Transplantationen, weil das Organ während des Transports leidet.
Das Unternehmen verdient Geld auf mehreren Wegen, die eng miteinander verknüpft sind. Zuerst verkauft es die Hauptgeräte an Krankenhäuser und Transplantationszentren. Diese Geräte sind teuer, aber sie werden nur einmal gekauft und dann über Jahre genutzt. Der Großteil des Umsatzes stammt jedoch aus Verbrauchsmaterialien, die bei jeder Transplantation neu verwendet werden müssen. Dazu gehören Schläuche, Sensoren und spezielle Flüssigkeiten, die das Organ versorgen. Weil jede Operation ein neues Set braucht, entsteht ein stetiger Einkommensfluss, der das Unternehmen stabil macht.
Daneben bietet das Unternehmen umfassende Dienstleistungen an, die den Einsatz der Geräte erleichtern. Ein zentraler Bestandteil ist ein nationales Programm, das den Transport von Organen organisiert. Speziell ausgebildete Teams holen das Organ ab, verbinden es mit dem Gerät und liefern es direkt ans Zielkrankenhaus. Diese Dienstleistung spart den Zentren Zeit und Personal, da sie sich nicht um Logistik kümmern müssen. Das Programm deckt Kosten für Flugzeuge, Fahrzeuge und medizinisches Personal ab, und es wird pro Transport abgerechnet.
Das Unternehmen hat seine Geräte für verschiedene Organe angepasst, um den Markt breiter zu bedienen. Für das Herz gibt es eine Version, die das Organ schlagen lässt und seinen Zustand überwacht, um sicherzustellen, dass es für den Empfänger geeignet ist. Ähnlich funktioniert es für die Lunge, wo das Gerät Luft durchströmen lässt und Entzündungen erkennt. Bei der Leber misst es Enzyme und Durchblutung, um Schäden früh zu entdecken. Jede Variante ist speziell entwickelt, was hohe Entwicklungsaufwände bedeutet, aber auch hohe Preise erlaubt, da es sich um einzigartige Lösungen handelt.
Die Zulassung durch die zuständigen Behörden in den USA hat den Einstieg in den Markt erleichtert, und das Unternehmen erweitert nun seine Präsenz in Europa und anderen Regionen. Dabei spielt die Schulung von Ärzten eine große Rolle. Das Unternehmen schickt Experten in die Krankenhäuser, um das Personal auszubilden, was den Einstieg in die Technologie beschleunigt. Diese Schulungen sind oft in den Verträgen enthalten und generieren indirekt mehr Umsatz, da gut geschulte Teams öfter Transplantationen durchführen.
Im Laufe der Jahre hat das Unternehmen sein Geschäftsmodell verfeinert, indem es Daten aus den Geräten sammelt. Diese Informationen helfen, die Systeme zu verbessern und Studien zu unterstützen. Der Fokus liegt auf der Reduzierung von Kosten für die Krankenhäuser, da erfolgreichere Transplantationen weniger Nachsorge erfordern und mehr Patienten behandelt werden können. Das Unternehmen expandiert gerade sein Geschäftsmodell auf den Bereich Nieren, was das Portfolio erweitert und den Umsatz weiter steigert. Langfristig plant das Unternehmen, die Technologie auf Gewebetransplantationen auszuweiten.
Aktuell macht der Verkauf in den USA den Großteil aus, aber internationale Partnerschaften wachsen schnell. Das Unternehmen investiert stark in die Forschung, um die Geräte leichter und zuverlässiger zu machen, was die Akzeptanz erhöht. Die Strategie zielt darauf ab, den Marktanteil zu erhöhen, indem es Exklusivverträge mit großen Transplantationsnetzwerken abschließt. Solche Abkommen sichern stabile Einnahmen und erlauben Skaleneffekte. Gleichzeitig fördert das Unternehmen Kooperationen mit Universitäten, um neue Anwendungen zu erforschen. Durch digitale Tools trackt das Unternehmen die Organe in Echtzeit.
Die TransMedics Group trifft auf Wettbewerber wie XVIVO Perfusion, das ähnliche Systeme für Organkonservierung anbietet, aber stärker auf kalte Lagerung setzt, OrganOx, das sich auf Lebertransporte spezialisiert und portable Geräte entwickelt, sowie Paragonix Technologies, das Kühlboxen mit Monitoring verbindet.
Das Unternehmen passt seine Preise an regionale Märkte an, um global wettbewerbsfähig zu bleiben. Partnerschaften mit Fluggesellschaften optimieren Transporte und senken Kosten. Die Sammlung anonymisierter Daten hilft, Algorithmen zu verbessern, die Organkompatibilität vorhersagen. Neue Zulassungen in Asien eröffnen Wachstumspotenzial.
Im zweiten Quartal 2025 ist der Umsatz gestiegen auf 157,37 Millionen USD (Vorjahreszeitraum: 114,305 Millionen USD) und das Nettoergebnis ist gestiegen auf 34,907 Millionen USD (Vorjahreszeitraum: 12,194 Millionen USD).
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