Norwegische Technologie Aktie Tages: Elliptic Laboratories ASA

Der norwegische Aktienmarkt hat viele Aktien-Perlen zu bieten, ein ist Elliptic Laboratories ASA (ISIN: NO0010722283 / WKN: A2QFQQ). Seit August 2021 hat der Aktienkurs fast 60 Prozent verloren, eine Bodenbildung ist bisher auch noch nicht in Sicht. Im Jahr 2024 ist das Unternehmen nach vielen Verlustjahren profitabel geworden, auch wenn dies 2025 nicht mehr der Fall ist.
Elliptic Laboratories, ein Unternehmen, das 2006 aus einem Forschungsprojekt an der Universität Oslo hervorging, entwickelt Software, die smarte Geräte intelligenter macht. Mit seinem Hauptsitz in Oslo, Norwegen, beschäftigt es rund 88 Mitarbeiter weltweit, die an der Weiterentwicklung der Technologie arbeiten. Das Geschäftsmodell dreht sich darum, softwarebasierte, intelligente Sensoren anzubieten die KI und Ultraschall nutzen. Anstatt physische Sensoren zu verwenden, ermöglicht Elliptic Labs Funktionen wie die Anwesenheitserkennung in Geräten durch die Analyse von Daten, die von bestehenden Mikrofonen und anderen Sensoren geliefert werden.

Die Technologie analysiert Ultraschallwellen, die von Objekten reflektiert werden, um zu erkennen, ob jemand in der Nähe ist oder Gesten ausführt. So können Geräte automatisch reagieren, etwa indem ein Bildschirm sich einschaltet, wenn eine Person davor steht, oder abschaltet, um Energie zu sparen. Besonders in Handys sorgt die Software dafür, dass der Bildschirm bei einem Anruf nicht versehentlich angeht, wenn das Gerät ans Ohr gehalten wird. Das Unternehmen zielt auf Märkte wie Handys und tragbare Computer ab, plant aber, seine Technologie auch in Autos und smarte Haushaltsgeräte zu bringen. In Autos könnte die Software beispielsweise erkennen, ob ein Fahrer abgelenkt ist, und in Haushaltsgeräten könnte sie berührungslose Steuerung ermöglichen. Die Zusammenarbeit mit Chip-Herstellern ist ein zentraler Bestandteil des Geschäftsmodells, da diese Partner die Software in ihre Prozessoren integrieren, was den Zugang zu Kunden erleichtert.
Das Unternehmen generiert Einnahmen, indem es diese Software an große Gerätehersteller lizenziert. Diese Lizenzgebühren werden teils als Pauschale bei Vertragsabschluss und teils als prozentualer Anteil pro verkauftem Gerät gezahlt, wodurch die Einkünfte mit der Verbreitung der Geräte steigen. In den letzten Jahren hat dies zu einem deutlichen Umsatzwachstum geführt, da die Software bereits in über 500 Millionen Geräten weltweit integriert ist.
Wettbewerber wie Whisperfloor, IRLYNX, Sensor Platforms, Innoviz Technologies und LeddarTech bieten ähnliche Sensortechnologien an. Mit über 200 Patenten schützt das Unternehmen seine Innovationen, was ihm hilft, eine starke Marktposition zu halten. Ein hoher Anteil der Einnahmen fließt in Forschung, um neue Funktionen zu entwickeln, wie etwa die Kombination von zwei Sensoren in einem Gerät für präzisere Ergebnisse. Diese Weiterentwicklungen machen die Software für Hersteller attraktiv, die ihre Produkte modern halten wollen.
Die Kunden sind global, vor allem in Asien, wo viele Geräte produziert werden, und die Zahlungen erfolgen meist in US-Dollar, wodurch natürlich ein Währungsrisiko besteht, vor allem derzeit. Die Entwicklung findet hauptsächlich in Norwegen statt, um die Software an globale Anforderungen anzupassen. Die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells ermöglicht es, einmal entwickelte Software an viele Kunden zu verkaufen, ohne dass die Kosten stark steigen, was die Gewinne erhöht. Die Technologie bietet Kunden klare Vorteile: geringere Produktionskosten, kleinere Geräte, längere Akkulaufzeiten und eine intuitivere Bedienung. In Zeiten, in denen berührungslose Interaktionen wichtiger werden, passt die Software perfekt zu diesem Trend. Die Patente schützen nicht nur die Grundtechnologie, sondern auch mögliche Erweiterungen wie die Erkennung von Vitalwerten.
Im zweiten Quartal 2025 lag der Umsatz bei 24,959 Millionen NOK (Vorjahreszeitraum: 34,214 Millionen NOK) und der dem Unternehmen zurechenbare Nettoverlust lag bei -8,537 Millionen NOK (Vorjahreszeitraum: 4,664 Millionen NOK). Der Hauptgrund für diesen Rückgang war eine temporäre Verschiebung in der Lizenzstruktur, die einen Großteil der Q2-Umsätze von Q2 auf Q3 (und den Rest auf Q4) verschob. Das Management betonte, dass diese Verschiebung keinen Verlust an kommerziellem Momentum darstelle, sondern ein einmaliger Effekt sei. Dazu kamen dann noch unrealisierte Währungsverluste aus Wechselkursschwankungen.
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