Schwedische AdTech Serial Acquirer Aktie des Tages: Verve Group SE

Laut Global Market Insights hatte der globale AdTech-Markt 2023 eine geschätzt Größe von 839 Milliarden USD, im Jahr 2032 sollen es bereits 2.660 Milliarden USD sein. Wenn dies tatsächlich so eintrifft, dann würde das durchschnittliche jährliche Wachstum bei 14 Prozent liegen. Es gibt auch andere Aussagen von Analysehäusern, welche teilweise den Markt halb so groß schätzen, aber alle haben eines gemeinsam, so prognostizieren ein starkes Wachstum der Branche. Ein innovatives Unternehmen aus diesem Bereich ist die Verve Group SE (ISIN: SE0018538068 / WKN: A3D3A1). Seit November 2024 hat der Aktienkurs rund 60 Prozent verloren und das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) der Aktie liegt bei rund 23.

Die Verve Group ist ein 2012 gegründetes, schwedisches AdTech-Unternehmen mit rund 850 Mitarbeiter. Es betreibt eine schnell wachsende Softwareplattform. Diese verbindet Werbetreibende, die digitale Werbeflächen kaufen möchten, mit Publishern, die ihre Inhalte monetarisieren. Die Plattform funktioniert mit Handys, Tablets, Computern, digitale Plakatwände und immer stärker auch vernetzte Fernseher. Der größte Teil des Umsatzes kommt aus dem Mobilbereich, weil dort täglich Milliarden von Menschen Apps nutzen.

Angesichts der steigenden Nachfrage von Nutzern und Werbetreibenden nach mehr Datenschutz hat Verve eine innovative, ID-lose Targeting-Technologie entwickelt. Diese ermöglicht effiziente Werbung in digitalen Medien, ohne auf Identifikatoren wie Cookies oder IDFA angewiesen zu sein. Verve ist hauptsächlich in Nordamerika und Europa operativ tätig.

Verve ist ein Serial Acquirer, das sind Unternehmen, welche regelmäßig andere Unternehmen aufkaufen. Im Jahr 2025 hat Verve zwei Unternehmen übernommen, die das Angebot deutlich erweitern. Im Frühjahr kam Captify Technologies dazu. Captify ist spezialisiert darauf, zu erkennen, wonach Menschen im Internet suchen, noch bevor sie eine Seite öffnen. Das Unternehmen sammelt und analysiert diese Suchabsichten und macht daraus anonyme Zielgruppen-Informationen. Captify unterhält Büros in Großbritannien, den USA und Australien und bringt viele langjährige Verträge mit großen Werbeagenturen mit. Durch die Übernahme kann Verve nun Anzeigen noch genauer steuern und zusätzliche Datenquellen nutzen, ohne gegen Datenschutzregeln zu verstoßen.

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Die zweite Übernahme im Jahr 2025 war das deutsche Unternehmen Acardo. Acardo arbeitet seit vielen Jahren mit großen Marken aus dem Lebensmittel- und Drogeriebereich zusammen. Es weiß genau, welche Produkte Verbraucher kaufen, weil es Gutschein- und Treueprogramme an der Kasse betreibt. Aus diesen Kassendaten und Rabattaktionen gewinnt Acardo wertvolle Erkenntnisse über das echte Einkaufsverhalten. Mit Acardo gewinnt Verve direkten Zugang zu diesen Informationen und ein erfahrenes Verkaufsteam in Deutschland. Dadurch können Werbekunden aus dem Einzelhandel ihre Kampagnen viel präziser planen und messen.

Verve leidet derzeit unter Integrationsproblemen, welche das Ergebnis belasten und somit auch den Aktienkurs. Die Integrationsprobleme bei Verve hängen eng mit einer langen Reihe von Übernahmen zusammen, die das Unternehmen seit 2019 durchgeführt hat und die zu einer zunehmenden Fragmentierung der Systeme geführt haben. Insgesamt waren es mindestens 16 Akquisitionen im Ad-Tech-Bereich, darunter die besonders anspruchsvolle Übernahme der Jun Group im August 2024, die aus einem reinen Gaming-Unternehmen ein breiteres Werbetechnologie-Geschäft machte. Diese Zukäufe brachten nicht nur neue Stärken wie erweiterte Reichweite in Spielen und Multichannel-Plattformen mit sich, sondern auch eine Vielzahl unterschiedlicher Technologien: mehrere Supply-Side-Plattformen für den Verkauf von Werbeplätzen, Demand-Side-Plattformen für den Kauf, Software-Entwicklungskits, Datenspeicher und Infrastrukturen, die nicht nahtlos kompatibel waren. Dadurch entstanden Duplikate und Ineffizienzen, die Verve zwangen, eine umfassende Plattformvereinheitlichung vorzunehmen, um Skalierbarkeit und Innovation zu ermöglichen. Diese Vereinheitlichung, insbesondere für den In-App-Bereich, wo der Großteil des mobilen Werbegeschäfts läuft, wurde als besonders schmerzhaft erlebt, vor allem in der Übergangsphase von Mai bis Juli 2025.

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Mit den im zweiten und dritten Quartal umgesetzten Maßnahmen – der erfolgreichen Plattformvereinheitlichung, Effizienzsteigerungen und strategischen Akquisitionen – sieht sich das Unternehmen optimal aufgestellt, um sein Wachstum im restlichen Jahr und darüber hinaus weiter zu beschleunigen. Das Management bestätigt seinen positiven Ausblick für das Gesamtjahr 2025 und rechnet mit einem Nettoumsatz in Höhe von 560 bis 580 Millionen Euro (zuvor: 485 bis 515 Millionen Euro) und ein bereinigtes EBITDA in Höhe von 125 bis 140 Millionen Euro (zuvor: 125 bis 140 Millionen Euro).

Der Nettoumsatz ist im dritten Quartal 2025 gestiegen auf 141,923 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 113,738 Millionen Euro) und der den Eigentümern von der Verve Group zurechenbare Nettoverlust ist gestiegen auf -3,577 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: -2,992 Millionen Euro).

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