Aktien nachkaufen bei fallenden Kursen
Aktien nachkaufen, wenn die Aktienkurse fallen, auch Einstandskurs verbilligen genannt, ist eigentlich eine feine Sache, dennoch ist diese Praxis umstritten. Einige würde sagen, es ist Fluch und Segen zugleich.
Du kaufst eine Aktie für 10 Euro, in den nachfolgenden Wochen fällt sie auf 8 Euro. Natürlich fällt sie, ist fast immer so. Man zahlt meistens zu viel für eine Aktie und ärgert sich dann. Dies ist ganz normal. Was machst du nun? Noch mehr Geld investieren und weitere Aktien nachkaufen, dem guten Geld noch weiteres hinterherwerfen?
Oder machst du gar nichts, weil die Aktie noch weiter fallen kann und dein unrealisierter Verlust schon hoch genug ist? Alles ziemlich verzwickt, oder?
Generell muss man einmal sagen, dass die meisten Einwände gegen ein Nachkaufen von Tradern kommen. Sie wollen in einer überschaubaren Zeit Gewinne erwirtschaften. Als langfristig orientierter Buy and Hold Anleger haben wir eine andere Situation, wir sitzen ein Kurstief aus.
Dennoch kann es sinnvoll sein, Aktien nachzukaufen, wenn man das Geld dafür gerade hat. Oft ist es auch so, dass alles bereits investiert ist. Bei einem Kursrückgang von 5 Prozent macht ein Aktiennachkauf keinen Sinn, bei 20 Prozent schon.
Es gibt auch die Strategie, generell beim Kauf einer Aktie seine Investitionssumme aufzuteilen, beispielsweise in drei gleichgroße Tranchen. Früher hat sich dies nur bei größeren Summen gerechnet, weil die Gebühren so hoch waren, dass hat sich mittlerweile durch die Billigbroker geändert. Dadurch ergibt sich am Ende auch ein durchschnittlicher Einstandspreis.
Als Buy and Hold Investor tendiere ich bei stark fallenden Kursen zum Nachkaufen, außer es bieten sich noch interessantere Aktien zum Kauf an. Aber Achtung! Es kann auch sein, dass das Unternehmen aktuell strukturelle Probleme hat, dann solltest du dies genau vor dem Nachkaufen der Aktien prüfen, warum das so ist und ob sich das Problem lösen lässt. Sonst schmeißt du wirklich dein gutes Geld aus dem Fenster.
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Ich sehe das genau wie Du. Wenn man langfristig orientiert ist: nachkaufen, nachkaufen, nachkaufen und weil es so schön günstig ist auch noch neu zu-kaufen:-) Derzeit befinden wir uns im Bärenmarkt. Auch wenn die letzte Woche die beste des DOW Jones seit 1938 war, ich denke wir korrigieren nochmal. Aber wer weiss schon wann, wer weiss schon wie viel. Fakt ist, wir werden Corona überstehen und die Unternehmen sicherlich wieder zur alten Stärke zurück finden. Wieso auch nicht? Timing is a bitch und derzeit ist es günstig. Also warum nicht schon einsteigen in den Zug, auch wenn es nochmal runter geht. Heute ist es günstiger als vor 8 Wochen, das steht fest. Wenn Du magst, habe ich in meinem Namen meinen Artikel verlinkt, in dem ich es ähnlich beschreibe. Würde mich über dein Feedback freuen.
Hallo Dirk,
klar, darfst du deinen Beitrag verlinken. Ich schätze, dass die nächste Korrektur spätestens nach den Zahlen vom zweiten Quartal kommt, die sind richtig mies, vermutlich aber vorher. Bis dahin sollten wir soviele Gewinnwarnungen gesehen haben, dass jedem klar sein müsste, dass die bisherigen Bewertungen der Aktien total überzogen sind. Das Tief erwischt man eh nicht, wäre reiner Zufall. Halbswegs in der Nähe wäre schon super. Auf meiner Wunschliste stehen sehr viele US-Reits mit Hochdividenden, teils über 30 Prozent, wenn man die Dividenden vor dem Crash ansetzt, die es jetzt natürlich nicht geben wird, erst in zwei Jahren vielleicht wieder. Deshalb warte ich noch. Die Aktien kann ich heute auch schon kaufen, macht aber einen Unterschied, ob 20 oder 30 Prozent Dividendenrendite. Je länger die Geschäfte in den USA geschlossen sind, desto tiefer sollten die REITs fallen. Vor Juni rechne ich mit keiner Öffnung der Geschäfte in den USA, Ausnahme vielleicht New York, die sind paar Wochen den anderen Bundesstaaten voraus.
LG Klaus