Heute ist Black Friday, Shopping bis zum Umfallen – ich habe mir nur Grillfleisch im Discounter gekauft… mit 30% Rabatt
Überall liest und hört man vom Black Friday oder Black Shopping. Nicht nur am Freitag gibt es Werbeangebote, bei vielen Händler schon die ganze Woche bis zum kommenden Montag. Cyber Woche, Cyber Weekend, alles Begriffe, auf welche die Konsumenten anspringen. Die Menschen kaufen wie verrückt. Durch Corona konnten viele nicht in den Urlaub, jetzt haben sie Geld übrig, welches unbedingt ausgegeben werden muss.
Die Ironie ist, dass viele Angebote der Händler oft gar nicht so günstig sind. Man muss nur einmal bei eBay schnell gegenchecken und schon sieht man, dass dort die Angebote meist deutlich günstiger sind. Die Menschen sehen die großen Rabatte und schon wird gekauft, auch auf Pump.
Ich mache da nicht mit. Heute war ich im Discounter und habe mir Grillfleisch gekauft. Vielen ist es wohl schon zu kalt zum grillen, mir nicht. Die Kühltruhe war voll mit reduzierten Grillfleisch, große rote Aufkleber mit 30 Prozent Rabatt darauf. Ich habe gleich zugeschlagen.
Aus diesem ganzen Technikkram mache ich mir nicht viel. Ich habe nicht den Drang, mir laufend dieses Zeug zu kaufen, ist eh in ein paar Monaten wieder veraltet. Einige kaufen sich ständig vom Handy oder Auto das neueste Modell. Dies ist reine Geldverbrennung.
Ich erlebe es immer wieder, dass Menschen sich über Besitz definieren. Die Nase tragen sie so hoch, dass sie oft fast gegen die Tür rennen, weil sie nichts sehen. Wer nicht so viel hat wie sie, der wird gar nicht angeschaut, der ist unter ihrem Niveau. Sie geben an, was sie alles haben. Mein Haus, mein Auto, mein Boot. Dies kennen wir ja alles, ist nicht neu.
Die geben dafür so viel Geld aus, oft sogar Geld, welches sie eigentlich gar nicht haben und leben ständig im Dispo. Gut für deren Bank, schlecht für sie. Denen gefällt das so. Irgendwann kommt aber der Punkt, der fällt deren Kartenhaus zusammen und dann ist das Gejammer groß.
Mein Auto war damals fünf Jahre alt, als ich es mir vor einigen Jahren gekauft hatte. Diese Woche habe ich mir einen neuen Satz Bremsen bestellt, für vorne und hinten. Vor drei Jahren haben die beim selben Händler noch 280 Euro gekostet, diese Woche nur 190 Euro. Je älter ein Auto ist, desto günstiger werden die Ersatzteile.
Ich lasse mir die Bremsen nächste Woche in einer Hinterhofwerkstatt einbauen, ist ein Ein-Mann-Betrieb, wo der Stundenlohn deutlich günstiger ist. Natürlich bekomme ich auch eine Rechnung, so kann ich dann noch die Mehrwertsteuer ziehen, ist ja ein Firmenauto. Ich zahle so aber kein schickes Firmengebäude, Sekretärin und wer weiß was sonst noch mit.
Wenn ich einmal einen Auftrag an einen Handwerker vergebe, was alle Jahrzehnte einmal vorkommt, weil ich fast alles selbst kann, als ehemaliger DDR-Bürger musste man sich zu helfen wissen, dann nehme ich den Handwerker mit dem schlechtesten Auto. Die mit den teuren Marken-Autos waren bisher immer teurer. Der mit dem Schrottauto hat geringere Kosten, ich muss seinen Wasserkopf nicht mitbezahlen, er hat nämlich keinen, weil er dafür gar kein Geld hat.
Sparen hat nicht immer etwas mit Verzicht zu tun. Man schaut nur, wo man dasselbe Produkt oder Dienstleistung günstiger bekommt. Wer das nicht macht und es ihm zu viel Arbeit ist, der zahlt drauf.
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