Der deutsche Aktienmuffel
Viele Deutsche sind nur am Jammern, wie schlecht es ihnen geht, obwohl die meisten Bürger eigentlich über ein gutes Einkommen verfügen. Ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in Vollzeit verdiente, Stand 2017, rund 3.960 Euro brutto, Frauen rund 3.330 Euro brutto. Frauen verdienen weniger, ist nicht neu, auch unfair, aber darum soll es heute nicht gehen.
Auf dem Sparbuch bekommen sie keine Zinsen mehr, alles wird teurer. Was macht die Mehrheit dieser Menschen also? Sie schließen Lebensversicherungen ab und parken ihr Geld auf dem Sparbuch. Im Jahre 2018 gab es in Deutschland 87,2 Millionen Lebensversicherungen. Deutschland hat übrigens rund 82,8 Millionen Einwohner, einige scheinen wohl öfter sterben zu wollen, kleiner Scherz.
Allein 2018 wurden 5 Millionen neue Lebensversicherungen abgeschlossen. Die Sparquote der Deutschen liegt bei über 10 Prozent. Gespart wird also, aber meist falsch. Wer falsch spart, wird erhebliche Probleme beim Vermögensaufbau haben. Mit dem Sparbuch oder Tagesgeldkonto kann man kein vernünftiges Vermögen aufbauen. Ohne entsprechendes Vermögen sieht es dann auch im Alter schlecht aus.
Auch wenn es in den Medien seit Jahren gebetsmühlenartig gepredigt wird, dass die Deutschen endlich in Aktien oder ETFs investieren sollen, sie machen es nicht, es fehlt der Mut. Selbst die Verbraucherzentralen empfehlen Aktien, dies hilft aber ebenfalls nicht. Offenbar vertrauen die Deutschen in diesem Fall auch nicht einmal denen. Permanent wird von linken Umverteilungs-Politikern gegen Aktien geredet und die Bürger verunsichert.
Vielen Bürgern fehlt die finanzielle Bildung. Sie sind nicht in der Lage, diese Schauermärchen der linken Umverteiler zu entlarven. Leider sind viele aber auch nicht Willens, sich überhaupt für Finanzen zu beschäftigen. Sie jammern lieber, wie schlecht es ihnen geht oder heulen rum, wie mies die Bank sie beraten hat. Ganz ehrlich, selbst Schuld!
Das Schlimme ist leider nur, dass die Allgemeinheit dann für solche Menschen im Alter aufkommt, wenn diese nicht ausreichend selbst vorgesorgt haben. Wenn die Umverteiler so weitermachen, wird die Allgemeinheit immer kleiner und noch mehr belastet.
Werbung
Ja, diese Aktienaversion ist irrational und trägt, im persönlichen Gespräch öfter erlebbar, beinahe pathologische Züge. Da wird dann von Alt- und Neulinken mit Feuereifer und Schaum vorm Mund gegen den Kapitalismus und die Börse gewettert. Hier wirken mit Sicherheit zwei Weltanschauungen – leider immer noch – nach: die NS-Zeit (1929 und die Wallstreet als Wiege allen Übels) und die 68er, die mit ihrem Nachbeten des Maoismus/Marxismus den Kapitalismus ebenfalls als Wiege allen Übels verteufelten. Wenn dann noch finanzielle Unbildung hinzukommt, pflanzen sich diese sozialistischen Grundirrtümer in jeder neuen Generation fort.
Ich meine allerdings, dass sich trotz allem in dieser Richtung einiges tut. Denn unter dem Eindruck eines kollabierenden Renten- und Sozialsystems setzt erzwungenermaßen ein Umdenken ein. Solange der Staat allmächtig umverteilt hat und die Renten sicher waren, konnte man es sich im Fahrwasser von Kapitalismus-ist-scheiße bequem machen.
Gruß, Mogul
Hallo Mogul,
es wäre schön, wenn sich etwas tut, bisher sehe ich es leider noch nicht. Ich hab vor paar Tagen ein Youtubevideo gesehen, wo Beate Sander, die Börsenomi, in einer Talkshow eingeladen wurde. Ich verlinke es einmal, muss man gesehen haben. Als da die Frage in der Promirunde aufkam, wer Aktien hat, großes Entsetzen. So schaut es in den meisten Köpfen der Deutschen aus.
Hier ist der Link:
https://www.youtube.com/watch?v=Qtqar0l6Kjs
Liebe Grüße ´
Klaus