Weniger ist mehr – Der Konsum macht uns arm
Wir werden täglich verführt, raffinierte Tricks verleiten uns zum Kauf. Spezielle Lichter, Musik und Gerüche in Supermärkten sollen uns animieren, mehr Geld auszugeben. Beim täglichen Blick in unser E-Mail-Postfach werden uns täglich Sonderangebote offeriert. Mit dem Öffnen des Postkastens fliegen uns die bunten Werbesendungen entgegen, 70 Prozent Rabatt und mehr. Wie können wir da nur widerstehen?
Ein Mittel wäre, gleich neben dem Postkasten die Mülltonne zu stellen, dies würde uns schon einige Verlockungen noch vor dem Lesen vom Leib halten. Viele Angebote sind zu verführerisch. Man will sie unbedingt haben, man muss sie einfach haben, jetzt sind sie doch so günstig. Oft entpuppen sich augenscheinliche Schnäppchen am Ende als doch noch viel zu teuer bezahlt, dann ist es aber zu spät, die Kohle ist weg.
Überall wo man hinschaut, sieht man die neusten Produkte. Der Nachbar hat ein neues Auto, der Arbeitskollege ein neues Handy und ein Bekannter, der einem gerade auf der Straße braungebrannt begegnet ist, erzählt von seinem Luxus-Urlaub auf Bora Bora mit seiner Familie.
Wir müllen uns mit dem Kram immer mehr zu Hause zu. Die Schränke reichen gar nicht mehr aus, um den ganzen Mist verstauen zu können, am besten man baut noch an. Das meiste Zeug in unserem Haushalt ist absolut unnötig, wir brauchen es nicht. Dazu kommt, dass es nur Arbeit macht, ständig muss man es putzen.
Noch schlimmer ist es, wenn man einer dieser krankhaften Sammler ist, ganz beliebt sind Kaffeekannen, überall im Haus stehen die Dinger rum, in jedem Raum. Es wurden extra Regale gekauft und angebracht, um sie verstauen zu können. Jedes Wochenende schleicht diese Spezies Mensch über die Flohmärkte, um noch mehr zu kaufen, am besten schon morgens um 4 Uhr mit Stirnlampe, damit ihnen auch ja nichts entgeht. Die Verkäufer haben noch nicht einmal ausgepackt, da leuchten sie schon in die Autos hinein, um nach Schnäppchen zu suchen, sie könnten ja etwas verpassen, ein anderer könnte ihnen etwas wegschnappen. Diese Krankheit ist unheilbar.
Am besten wäre eine kleine Wohnung, wo nicht viel hineinpasst, damit würden sich einige Probleme von selbst erledigen. Nur dann hat man ja nicht´viel zu zeigen. Für viele ist Angeberei wichtig. Man möchte seinen Freunden doch den neusten Fernseher oder Notebook vorführen, damit sie vor Neid erblassen.
Es ist wie ein Wettrüsten, nur eben mit Konsumgütern. Immer mehr, noch teurer, schließlich ist man doch wer. Oft erfolgt das Einkaufen lediglich aus Langeweile. Die Menschen sitzen zu Hause in ihrer kleinen Mietbude oder Reihenhaus herum und wissen nichts Sinnvolles mit ihrer Zeit anzufangen. Entweder sie schlendern dann durch die Innenstädte von Laden zu Laden oder sie holen ihr Notebook heraus und verbringen ihre Zeit beim Shopping im Internet. Es wird meist nur unnötiger Mist gekauft. Der Konsum, vor allem auf Pump, macht uns arm. Das Geld wäre für andere Sachen viel besser investiert.
Werbung
Ein Aufkleber am Briefkasten “Bitte keine Werbung und keine kostenlosen Zeitungen einwerfen“ hilft auch gewaltig und schont die Umwelt. In unserer Stadt gibt es zwei Wochenanzeiger, die 2x wöchentlich ihre dicken Werbezeitungen verteilen. Und ja, man mindert den Konsum.
Meine Frau ist noch in dem Prozess, aber sieht langsam auch, dass mehr nicht glücklicher macht, sondern Stress. Auf einmal ist die Wohnung zu klein etc.
Wir verkaufen nun seit Wochen den zu kleinen Babykram und haben wieder Platz im Wohnzimmer. Super. Wir sind beide viel zufriedener damit.
Hallo Tobias,
man fühlt sich richtig befreit, wenn man weniger Zeug hat. Bin auch gerade am Ausmisten, hab schon den Sperrmüll bestellt um einiges Zeug loszuwerden. Das mit dem Aufkleber ist eine gute Idee. Wir haben meist alle viel zu viel Kram.
Liebe Grüße
Klaus