Die Deutschen verstehen die Börse nicht

Die Deutschen sind Aktienmuffel. Wenn sie nur die Wörter Börse oder Aktien hören, sieht man sie schon aufspringen und mit ihren Händen wedelnd, nach dem Motto, bleibt mir weg mit dem Zeug. Sie sind ganz empört, wenn man das Thema anspricht.

Leider haben die meisten Deutschen mangels finanzieller Bildung die Börse nicht verstanden, sie haben vermutlich auch noch nie probiert sie zu verstehen. Von der Börse wissen sie nur, dass die Blase am Neuen Markt geplatzt ist und es eine Finanzkrise gab, das wars. Daraus schlussfolgern sie jetzt, alles Geld ist weg. Jeder der Aktien hatte, ist jetzt pleite.

Die richtige Schlussfolgerung wäre gewesen. Jeder der Aktien hatte, hat heute mehr Geld, wenn er gut gestreut hatte. Vom Zinseszins haben sie höchstens einmal gehört, verstanden haben sie ihn nicht. Man kann nicht gerade sagen, dass die Deutschen ein Volk der Aktionäre sind. Sie sind ein Volk mit Lebensversicherungen und Sparbüchern.

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Es wird etwas heller am Horizont. Die Anzahl der Aktienbesitzer nimmt in Deutschland seit ein paar Jahren zu, allerdings sehr langsam. Insgesamt besaßen 2018 rund 10,3 Millionen Bundesbürger Aktien oder Aktienfonds, immer aber noch viel zu wenige, aber zumindest 250.000 mehr als im Vorjahr. Die jüngere Generation ist deutlich aktiver an der Börse als zuvor.

Laut der Deutschen Bundesbank hatten die Deutschen 2018 von einem Geldvermögen in Höhe von 6.052 Milliarden Euro gerade einmal 529 Milliarden Euro in Aktien oder Aktienfonds investiert. In das Versicherungssparen hatten sie hingegen 2.257 Milliarden Euro investiert und weitere 2.405 Milliarden auf dem Sparbuch oder Konten.

Meist sind es Menschen mit höheren Einkommen, die Aktien kaufen. Noch viel notwendiger wäre es aber bei denen mit niedrigeren Einkommen.

Wir brauchen endlich seitens der Politik Rahmenbedingungen und steuerliche Förderungen für das Aktiensparen. Das gesetzliche Rentensystem hat ausgedient. Es wird immer mehr Geld vom Bund hineingeschossen, mittlerweile über 100 Milliarden Euro pro Jahr. Die umlagefinanzierte staatliche Rente kann den Lebensstandard im Alter nicht erhalten. Mit jedem Wahlgeschenk wird noch mehr Geld in das kranke Rentensystem hineingepumpt. Zahlen tun es ja die anderen.

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Es muss seitens der Politik umgesteuert werden, das ständige Herumdoktern ist nicht die Lösung. Schweden hat es vorgemacht und es funktioniert, man muss nur wollen. Der Wille ist bei der Politik nicht vorhanden.

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