Viele Aktienkurse sind einfach nur noch gaga! – Die Börse spinnt!
Wenn ich mir die aktuellen Bewertungen von vielen Unternehmen anschaue, dann sind die meist absolut realitätsfern. Die Aktienkurse von Unternehmen, welche in der größten Krise ihrer Firmengeschichte stecken, sind kaum gefallen, wie kann das sein?
Die Aktie der Lufthansa stand vor der Krise bei rund 15 Euro, jetzt notiert sie rund 40 Prozent niedriger, um die 9 Euro. Das ist verrückt! 95 Prozent der Lufthansa-Flieger stehen am Boden, die Landebahnen die Flughäfen sind voll mit denen. Jeden Tag kosten die Flieger der Lufthansa Geld, dazu viele weitere Kosten.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagte, dass das Unternehmen 1 Million Euro pro Stunde verliert. Bei mehr als vier Milliarden Euro finanziellen Reserven benötigt die Lufthansa dennoch staatliche Unterstützung. Mit anderen Worten. Er geht von einem Verlust von über 4 Milliarden Euro aus.
Vor der Krise war die Lufthansa ein sehr solides Unternehmen, die haben sogar eine passable Dividende ausgeschüttet. Jetzt wird über Staatshilfen gesprochen, sei es über die Ausgabe neuer Aktien oder Kredite. Wie auch immer, bis die Lufthansa wieder eine Dividende ausschüttet, wird eine Menge Zeit vergehen und diese wird mickrig aussehen.
Wenn ein Unternehmen vor der Krise vermeldet hätte, dass 95 Prozent der Umsätze weggebrochen sind und man nicht genau sagen kann, wie lange das noch anhält, dann wäre die Aktie ein Pennystock geworden.
Analysten haben das Kursziel von 50 Cent für die Lufthanse-Aktien ausgegeben. Dies halte ich für übertrieben, aber 9 Euro ist auch Wahnsinn.
Die Lufthansa schrumpft ihre Flotte zusammen, Germanwings ist Geschichte. Dieses Jahr wird es vermutlich nicht mehr viele Passagierflüge geben, dementsprechend ist mit einem dicken Minus in den Büchern zu rechnen. Die Kredite wollen auch zurückbezahlt werden.
Wie kann man die Aktie für fast 9 Euro kaufen? Irre! Dies ist nur ein Beispiel, die Liste ist lang. Es gibt unzählige total überbewertete Aktien. Das kann nicht gutgehen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Knall an der Börse kommt. Die jetzigen Kurssteigerungen sind übertrieben.
Die wirtschaftlichen Folgen sind für die meisten Unternehmen nicht absehbar. Daher ist aktuell Vorsicht beim Aktienkauf geboten. Ich bin mir nicht sicher, wann die Aktionäre endlich aufwachen, vermutlich spätestens mit den Ergebnissen des zweiten Quartals. Bis dahin wird aber noch einige Zeit vergehen.
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Hallo Klaus, wie ich gestern schon in meinem Kommentar angedeutet habe, überlagern sich hier gerade verschiedene Krisen (Schulden, Fiatmoney, Corona), und daher könnten Phänomene eintreten, die eher atypisch sind. Ich habe den Eindruck, dass Aktien nunmehr wie Edelmetalle zur neuen Krisenabsicherung avanciert sind. Das würde bedeuten, dass die Risiken rund um den Euro (wohl auch um den Dollar) als größer angesehen werden als Investments in schwache Unternehmen. Ich meine, es deuten sich weitaus größere Verwerfungen bei einigen Währungen an als wir sie 2009 bis 2011 gesehen haben. Ist jedenfalls mein Einsruck…
Gruß, Mogul
PS: Aus diesen Befürchtungen heraus habe ich größere Teile meines Firmenvermögens in Aktien (Witwen- und Waisenpapiere) investiert.
Hallo Mogul,
die ganzen Probleme häufen sich, wird immer mehr. Gestern hieß es von den US-Banken noch, alles nicht so schlimm. Heute lese ich, dass die sich auf die Krise und schlechte Zahlen vorbereiten. Interessant. Ich bleibe bei Aktien, Edelmetalle brauche ich nicht. Daher glaube ich eher, dass momentan die Spekulanten die Aktienpreise hochtreiben. Die Krise ist meiner Ansicht nach größer als die Finanzkrise. Die Schulden werden ein Problem. Würde mich nicht wundern, wenn es in den USA auch noch den Häusermarkt zerreißt, die Preise fallen eh schon seit zwei Jahren. Die Konsumentenkredite werden ein weiteres Problem. Daher muss es eiegntlich einen zweiten Crash geben. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Heute kommen die US-Arbeitsmarktzahlen. Bin gespannt, wie viele Millionen hinzugekommen sind.
LG Klaus