Immobilieneigentümer sind im Alter reicher als Mieter
Haushalte in Deutschland, die eine eigene Immobilie besitzen, haben ein deutlich größeres Vermögen als Haushalte, die nur Mieter sind, dies sagt die Deutsche Bundesbank. Der Medianwert für Mieterhaushalte beim Vermögen beträgt lediglich 10.400 Euro, wohingegen Haushalte mit Immobilieneigentum, einen Media von 277.000 Euro aufweisen.
Nun könnte man sagen, dies liegt daran, dass diese Menschen mehr verdienen. So einfach ist es nicht. Ja, viele Immobilieneigentümer verdienen besser. Aber auch viele bisherige Mieter mit geringerem Einkommen kaufen sich eine Eigentumswohnung oder ein Häuschen, um später, im Alter, sich die Miete zu sparen.
Eine weitere interessante Erkenntnis ist, dass Mieter, wie auch die Immobilieneigentümer, welche noch ihren Kredit tilgen, eine ähnlich hohe Sparrate besitzen, unabhängig von der Immobilie, die sie abbezahlen.
Was im Grunde auch logisch ist. Als Käufer eine Eigentumswohnung zahlt man ja keine Miete mehr, wenn man diese selbst bewohnt. Man tilgt den Kredit. Wenn man die Raten so gestaltet, dass neben Kreditraten, Hausgeld und weitere Rücklagen die Summe der Kreditrate und Miete identisch sind, dann verändert sich an den monatlichen Kosten auch nichts. Es ist immer noch Geld zum Sparen vorhanden.
Historisch betrachtet sind Aktien oder ETFs die bessere Wahl, als eine Immobilie. Der Aktienmarkt hat sich besser entwickelt als der Immobilienmarkt. Dennoch hat eine Immobilie ihre Berechtigung. Auch sie schafft Vermögen und man spart später die Miete, wenn die Immobilie abbezahlt ist. Es entstehen auch Kosten, aber nicht ganz so hohe. Das Geld könnte man nach der Abzahlung der Immobilie dann auch an der Börse investieren.
Eine Immobilie abzubezahlen erfordert mehr Disziplin, als einen Sparplan aufrechtzuerhalten. Gerne verkaufen in Krisenzeiten einige mal ihre Aktien, weil sie es nicht mehr aushalten. Bei einer Immobilie ist das anders, die Kreditraten laufen weiter. Die Bank will ihr Geld, sonst sitzt man auf der Straße.
In Deutschland besitzt jeder zweite Haushalt eine Immobilie, im so armen Italien, drei von vier Haushalte. Beim Nettogeldvermögen pro Kopf liegt Deutschland auf Platz 18, Italien auf Platz 17 und Frankreich auf Platz 15. Wieso müssen wir die eigentlich mit deutschem Steuergeld retten? Eine berechtigte Frage, denke ich.
Auf Platz eins liegen übrigens die USA (184.441 Euro). Das Nettogeldvermögen pro Kopf ist fast viermal so hoch, wie das in Deutschland (52.857 Euro).
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/164626/umfrage/geldvermoegen-pro-kopf-2009/
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