Die USA stehen vor der größten Wirtschaftskrise seit der Großen Depression – Die ersten Dominosteine sind schon umgefallen
Die US-Zentralbank hat jetzt auch ein Hilfsprogramm in Höhe von 2,3 Billionen Dollar beschlossen, des Weiteren soll das bereits vorhandene Konjunkturprogramm um 250 Milliarden Dollar aufgestockt werden. Es wird sicherlich nur wenige Tage dauern, bis die 250 Milliarden Dollar durch den Senat gehen.
Donald Trump versucht alles nur mögliche, um sich gegen fallende Aktienkurse und die Rezession zu stemmen. Selbst über eine Drosselung der US-Ölförderung wird nachgedacht. Da die Nachfrage aber sinkt und vermutlich auch noch weiter sinken wird, sehen Analysten den Ölpreis schon bei unter 20 Dollar.
Jetzt geraten auch die US-Banken in Panik und dies zurecht. Erst hieß es, alles nicht so schlimm. Das hat sich nun geändert. CEO Jamie Dimon von JP Morgan spricht vom Aussetzen der Dividende, wenn alles schlimmer wird, als im Stresstests der Fed angenommen.
Der erste Dominostein, der umgefallen ist, waren die Geschäfte und Unternehmen, die schließen musste. Jetzt fallen weitere um. Innerhalb von drei Wochen sind über 16,6 Millionen Amerikaner arbeitslos geworden. Jede Woche kommen viele Millionen neue hinzu. Laut einer Studie der Federal Reserve können 39 Prozent der Amerikaner nicht einmal eine unerwartete Ausgabe von 400 Dollar bezahlen.
Die Amerikaner leben auf Pump, sie lieben es zu konsumieren. Ein Großteil der US-Wirtschaft ist vom Konsum abhängig. Ein durchschnittlicher Haushalt hat rund 200.000 Dollar Schulden. Oft haben sie nicht nur eine Hypothek auf ihr Haus, teilweise sogar zwei oder drei.
Die vielen Arbeitslosen werden erhebliche Probleme bekommen, ihre Kredite zurückzuzahlen. Dies wird auch die Banken belasten und kann zu einer weiteren Finanzkrise führen. Jeder dritte Autokredit war schon bei der Bewilligung ausfallgefährdet.
Die Subprime Ramsch- und Schrottpapiere sind auch seit einigen Jahren wieder zurück, die nennen sich jetzt „Asset Backed Securities“ bei Autokrediten. Die Investoren standen Schlange, um diesen Müll zu kaufen.
Natürlich wurden auch solche Schrottpapiere für Hypotheken wieder aufgelegt, die nennen sich „Non Qualified Mortgage“. Unqualifizierte Immobilienkredite klingt doch richtig nett.
Der US-Häusermarkt steht schon seit zwei Jahren unter Druck, die Immobilienpreise sinken. Sie werden dann weiter und noch schneller fallen. Es werden wieder Millionen Amerikaner ihre Häuser verlieren, wie einst zuvor in der Finanzkrise. Das ganze Kartenhaus bricht dann zusammen.
Das Ausmaß der Krise ist noch gar nicht abzuschätzen. Ich gehe davon aus, dass alles noch viel schlimmer wird. Je länger die Unternehmen geschlossen haben, desto größer ist der Schaden für die US-Wirtschaft. Bill Gates sprach in einem Interview von einer möglichen Schließung der Wirtschaft bis Ende Mai. Ich kann mir dies sehr gut vorstellen. Viele US-Bundesstaaten sind noch hinter New York, was den Fortschritt bei Corona angeht. Selbst wenn der Höhepunkt der Infizierten erreicht ist, kann man noch lange nicht die Wirtschaft wieder hochfahren.
Wenn man sich die irrwitzigen KGVs der Unternehmen anschaut, dann kann es nur einen zweiten Rücksetzer an der Börse geben. Die KGVs liegen über denen vor dem Crash. Der eigentliche Knall kommt erst noch. Ich liege weiter auf der Lauer und warte auf die richtig guten Schnäppchen.
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Entscheidend wird sein, wie weit sich die Krise im Kreditbereich ausweitet und wie viel Delveraging es gibt. “Gesund” wäre ein zyklischer Bärenmarkt, der das März-Tief nochmal testet. Schon allein deshalb, da wir letztes Jahr eine inverse Zinsstruktur hatten und es selbst ohne Corona einfach an der Zeit für eine Bereinigung ist. Dafür sprechen die momentan weiter fallenden Gewinnerwartungen. Die krassen Rettungsmaßnahmen könnten aber dafür sorgen, dass der Markt das zweite Standbein überspringt und direkt durchstartet. Fast alle würden dann jetzt falsch liegen. Dafür sprechen die zuletzt extremen Mittelabflüsse aus Aktienfonds.
Hallo Marko,
an ein direktes Durchstarten glaube ich nicht, eher, dass das Tief nochmal gerissen wird. Die Coronaprobleme nehmen weltweit zu, Japan, Russland, über Indien spricht fast niemand. Indien wird viel schlimmer als die USA, was die Zahl der Infizierten und Toten angeht. Dann bekommen wir bei den Medikamenten ein richtig großes Problem, viele sind jetzt schon nicht verfügbar. In China gibt es jetzt auch mit mal wieder Neuinfizierte, man mag es kaum glauben… Der Ölpreis wird die Börsen belasten, die Nachfrage nimmt weiter ab. Dazu die Arbeitslosenzahlen in den USA. Ich tippe mal auf 25-30 Millionen bis Monatsende. Alles zusammen ist ein starker Druck auf die Aktienkurse. Auch sehr interessant, dass man jetzt mit mal die ganzen Verfechter von P2P-Krediten über Ausfälle reden hört. Als ich darüber geschrieben hatte, Shitstorm.
LG Klaus