Ein MSCI World ETF ist nicht risikoreicher als das Sparbuch
Es heißt oft, dass Sparbuch ist so sicher, die Börse total unsicher. Gerne werden Börsen-Anfängern ETFs als Einstieg empfohlen. Ich mache dies auch in meinem Blog, weil ich weiß, dass viele Angst vor Aktien haben und bei ETFs die Streuung und somit Risikoverteilung breiter ist. Besser einen ETF, als gar nichts an der Börse zu machen.
Klar, es gibt bessere ETFs, aber bei denen ist die Streuung nicht so breit. 7,1 Prozent durchschnittliche jährliche Rendite seit 1970 beim MSCI World ETF gegenüber dem Sparbuch ist schon ein Unterschied.
Ich bekomme meist zwei Arten von Mails von meinen Bloglesern. Die einen wollen wissen, welche Aktien sie kaufen sollen und die anderen haben bisher ein Sparbuch und Angst vor der Börse. Ihre Angst besteht darin, dass selbst, wenn sie sich einen MSCI World ETF kaufen, mit einmal ihre gesamten Ersparnisse weg sind. Dies sind die klassischen Horrormärchen, die immer wieder erzählt und verbreitet werden, kennt jeder, der Aktien hat. Genauso weiß jeder, der Aktien besitzt, dass dies nicht stimmt.
Nun erklär das mal jemanden, der ein Sparbuch hat und nur diese Schauermärchen über die Börse kennt. Ich versuche das mit fast jedem Blogbeitrag, dennoch dringe ich oft nicht durch. Daher versuche ich das jetzt einmal anders zu erklären.
Angenommen, du hast keine Aktien, sondern nur ein Sparbuch. Welche Auswirkung hätte es auf dein Geld auf dem Sparbuch, wenn alle Anleger, die den MSCI World ETF gekauft hätten, ihr gesamtes Geld mit dem ETF verlieren würden? Ich sage es dir, du hättest auch kein Geld mehr.
An den weltweiten Börsen sind über 51.000 Unternehmen notiert. Der MSCI World ETF enthält davon über 1.600 der größten und finanzstärksten Unternehmen aus 23 Industrienationen. Wenn diese Unternehmen pleitegehen, sind alle anderen Unternehmen schon zehnmal vorher Pleite. Jedes Unternehmen, dass du kennst, bei dir in der Stadt, um die Ecke, wo auch immer, alle wären pleite.
Alle Menschen wären arbeitslos, keine hätte mehr ein Einkommen. Ohne Unternehmen, keine Jobs. Alle Staaten wären pleite, auch alle Banken. Was nützt dir in diesem Fall die Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro für dein Sparbuch oder dein Konto? Wer soll dir dein Geld erstatten? Die Bank ist pleite, der Staat auch. Wie kommst du an dein Geld auf deinem Konto? Gar nicht! Was wäre dein Geld noch wert? Für ein Brot reicht es vielleicht noch, falls du einen Bäcker findest und eine Schubkarre hast, um es zu transportieren.
Einige sind jetzt ganz schlau und sagen, dann lege ich mein Geld halt unter das Kopfkissen. Ja, wirklich sehr schlau. Unter dem Kopfkissen gibt es keine Staatspleite oder Hyperinflation. Von dem Geld kann man sich dann nichts mehr kaufen, man kann es nur noch zum Feuermachen verwenden.
Was müsste passieren, damit alle Unternehmen und Staaten auf der Welr pleitegehen? Corona hat uns einen kleinen Einblick gegeben. Eine weltweite Pandemie könnte dazu führen, die müsste aber viel schlimmer sein als COVID-19 und einen Großteil der Weltbevölkerung töten. Ein dritter Weltkrieg wäre eine weitere Möglichkeit, wenn die Atomraketen alles auf dem Planeten plattmachen. In diesen Fällen kann man sich mit Geld eh nichts mehr kaufen.
Wer nicht an den Weltuntergang glaubt, der kann daher durchaus ohne weiteres einen MSCI World ETF kaufen. Wir gehen mal davon aus, dass die Weltbevölkerung weiter zunimmt und die Löhne steigen werden. Warum sollte sich das ändern? Somit werden auch die Umsätze und Gewinne der im MSCI World ETF enthaltenen Unternehmen steigen. Wenn die steigen, steigt auch der Kurs. Ein ETF ist die bessere Wahl als das Sparbuch.
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