Was ist der größte Fehler, den junge Menschen mit Geld machen?

Albert Einstein sagte einmal: „Geniesse deine Zeit, denn du lebst nur jetzt und heute. Morgen kannst du Gestern nicht mehr nachholen. Und später kommt früher, als du denkst.“

Auch wenn viele (junge) Menschen dieses Zitat vermutlich nicht kennen und vermutlich auch nicht Albert Einstein, so gibt es durchaus einen ähnlichen, weitverbreiteten Spruch, der sich in die Köpfe der meisten Menschen eingebrannt hat. „Ich lebe heute, morgen bin ich vielleicht schon tot.“ Die Wahrscheinlichkeit morgen vom Auto überfahren zu werden, ist allerdings ziemlich gering, die Wahrscheinlichkeit alt zu werden ist deutlich höher.

Nach diesem Motto leben die meisten Menschen, die Jugend von heute hat den Umgang mit Geld nie erlernt, in der Schule oder beim Studium wird es Ihnen nicht beigebracht, zumal die Personen, die es ihnen beibringen müssten, ihre Eltern, es auch nicht anders handhaben, sie machen es meist ihrem Umfeld nach. Es ist ja nicht so, dass junge Menschen, welche am Berufsanfang stehen und ihr erstes Geld verdienen, unbedingt schlecht verdienen, oft verdienen sie eigentlich relativ gut, sie können nur nicht mit dem Geld umgehen.

Es werden Sachen gekauft, die sie nicht brauchen, von Geld, was sie nicht haben, um Leute zu beeindrucken, die sie eigentlich gar nicht kennen. Kümmere dich nicht darum, was dein Nachbar oder deine Arbeitskollegen über dich denken. Die interessieren sich nicht für dich, aber du solltest dich unbedingt für dich selbst interessieren. Schulden sind in unserer heutigen Gesellschaft nichts Besonderes, denn wie heißt es so schön? „Mach Schulden und du bist jemand.“

Die meisten Menschen lassen sich von dem schönen Schein trügen, nur weil jemand ein dickes Auto fährt, teuren Anzug trägt, zweimal im Jahr in den Urlaub verreist und in einem großen Haus wohnt, heißt es noch lange nicht, dass dies auch alles bezahlt ist. Er lebt auf Pump. Noch bevor sein Geld überhaupt bei ihm auf dem Konto eingeht, ist es schon längst wieder ausgegeben. Solche Leute sind alles nur Blender. Wenn derjenige einmal seinen Job verlieren sollte, bricht sein ganzes Kartenhaus zusammen.

Es wird den Menschen viel zu leicht gemacht, heutzutage Kredite aufzunehmen. Auf allen Fernsehkanälen und im Internet sieht man täglich, wie leicht und schön es ist, Kredite aufzunehmen, man bekommt sogar mehr Geld ausbezahlt, als man zurückzahlen muss. Hinzu kommen diese verführerischen Angebote mit Null Prozent Zinsen für den Kauf von neuen Möbeln oder Elektrogeräten. Der Konsum hält den Wirtschaftsmotor am Laufen. Wenn niemand mehr konsumieren würde, dann würde es mit unserer Wirtschaft deutlich bergab gehen. Aus Aktionärssicht freue ich mich immer, wenn ich diese ganzen Dummköpfe sehe, wie sie ihr Geld zum Fenster rausschmeißen, denn dies beschert mir meine guten Dividenden.

Mit diesen verführerischen Angeboten versuchen viele Menschen, insbesondere die jungen, alles sofort zu bekommen, was man sich früher noch ersparen musste und sie bekommen es meist auch finanziert, warum sollten Sie also noch sparen? Im Jahre 2018 haben die deutschen Verbraucher Konsumkredite in Höhe von 173 Milliarden Euro aufgenommen, die Hälfte davon wurde für ein schickes neues Auto ausgegeben. Der Markt für Konsumkredite wächst übrigens seit Jahren und 2019 wird mit Sicherheit auch wieder ein neuer Rekord aufgestellt. Mittlerweile werden über ein Drittel der Kredite im Internet beantragt, es ist deutlich bequemer geworden einen Kredit von seinem heimischen Sofa aufzunehmen.

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Da verwundert es natürlich nicht, dass die Zahl der überschuldeten Personen in Deutschland mittlerweile bei knapp 7 Millionen liegt. Jeder Zehnte gibt mittlerweile mehr Geld aus als er eigentlich verdient. Ein weiterer interessanter Fakt ist, dass die Altersüberschuldung weiterhin deutlich zugenommen hat.

Leider haben die meisten Menschen, dies ist kein generelles Problem der jungen Menschen, überhaupt gar kein Interesse daran sich mit der Altersvorsorge zu beschäftigen. Altersvorsorge ist einfach nur langweilig, feiern gehen und in den Urlaub fahren macht viel mehr Spaß. Normalerweise müssten die Eltern ihren Kindern bereits von klein an beibringen, wie man mit Geld umgeht und dazu gehört natürlich auch, ihnen Sparen beizubringen. Da die meisten Eltern dies aber selbst nie gelernt haben, ist oft von ihnen nichts zu erwarten.

Letztendlich haben wir in Deutschland einen Mangel an Bildung, viele der Erwachsenen sind schon nicht die Hellsten, deren Kinder sind meist noch dümmer. Die heutigen Schüler sind nicht mal mehr in der Lage, die Schulbücher von vor zehn Jahren zu verstehen. Der Mangel an Bildung hat aber nichts damit zu tun, dass es nicht ausreichend Bildungsangebote gibt, das Internet ist voll damit und alle Informationen stehen frei zur Verfügung, es ist genau genommen eigentlich nur Faulheit seine Zeit nicht für Bildung einzusetzen.

Oft höre ich das Argument, ich bin ja noch jung und bis zu meiner Rente ist es noch lange hin. Auch wenn es seit Jahren überall gebetsmühlenartig gepredigt wird, man es permanent im Fernsehen und Radio hört sowie auch liest, dass man dringend für sein Alter vorsorgen muss und die gesetzliche Rente bei weitem nicht ausreicht, haben offenbar immer noch die meisten Menschen den Eindruck, dass die gesetzliche Rente für sie vollkommen ausreichend ist und sie nicht selbst vorsorgen müssen. Ganz ehrlich, diese Menschen haben es auch nicht anders verdient, als mit wenig Geld im Alter auskommen zu müssen. Es ist einfach nur Bequemlichkeit, wenn man die finanziellen Möglichkeiten hätte fürs Alter vorzusorgen und es nicht macht.

Es gibt auch Menschen, die haben diese Möglichkeit nicht, hätten sie aber gerne gehabt, diese werden leider bei unserem heutigen System auf der Strecke bleiben.

Vielen Menschen ist es nicht klar, dass langfristig alles noch teurer wird. Sie haben sich noch nie mit der Inflation beschäftigt oder was das überhaupt ist. Bisher hört man überall nur, dass die Mieten steigen, es wird aber noch vieles andere steigen. Die Lebensmittel sind bisher noch sehr billig, dies wird sich mit Sicherheit langfristig ändern, die Weltbevölkerung nimmt zu. Der Staat kann selbst auch nicht mit dem Geld umgehen, er wird immer mehr Geld zum Fenster rausschmeißen. Die Menschen werden älter, die Gesundheits- und Pflegekosten werden mit Sicherheit steigen und ich glaube nicht, dass dadurch die Qualität besser wird.

Wenn du denkst wir haben ein schlechtes Gesundheitssystem, dann kennst du das von Großbritannien noch nicht. Und wenn du das kennst, dann hast du das von Irland noch nicht gesehen. Wenn du dort operiert werden sollst, kannst du es erst mal bis zu einem Jahr warten, bis du überhaupt ein Termin bekommst. Freie Arztwahl kannst du auch vergessen. Aktuell haben wir einen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent in Deutschland, der Mehrwertsteuersatz, wie auch die Krankenkassen- und Pflegebeiträge sowie Steuern werden langfristig mit Sicherheit steigen. Das Renteneintrittsalter wird auch weiter angehoben werden, Renteneintritt mit 70 Jahren ist dann mit Sicherheit Normalität.

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Für alle diese Kosten reicht die gesetzliche Rente mit Sicherheit nicht aus. Wer jetzt nicht selbst zusätzlich vorsorgt, der hat dann den Scheiß, um es in Jugendsprache zu sagen, oder um es etwas vornehmer auszudrücken, die Lebensqualität wird sehr stark sinken.

Investieren für die Altersvorsorge hat nichts mit Raketenwissenschaft zu tun, es ist nicht so kompliziert wie viele denken. Er steht alles im Internet, es gibt sehr gute Bücher, wo man sich informieren kann sowie eine Vielzahl von Seminaren. Trenne aber bitte unbedingt Wissensvermittlung vom eigentlichen Abschluss der Investitionen. Wenn jemand ein Seminar hält und dir gleichzeitig ein super tolles Finanzprodukt verkaufen möchte, lass die Finger davon. Eigne dir als Erstes das notwendige Wissen an und dann entscheide selbst, in was du investieren möchtest, vergiss aber nicht dabei, dein finanzielles Risiko breit zu streuen. Breit gestreut, nie bereut!

Suche dir Gleichgesinnte, fange an über Geld zu reden. Es heißt so oft: „Über Geld spricht man nicht.” Das ist eine deutsche Mentalität, in Amerika ist das ganz anders. Wie willst du dich über Geld und Finanzen informieren, wenn du nicht darüber sprichst? Es gibt im Internet sehr viele gute Foren und Facebook Gruppen, wo du dich informieren und mit anderen Erfahrungen austauschen kannst.

Wer sparen möchte, der sollte stets unterscheiden zwischen seinen Wünschen und seinen Bedürfnissen. Gewisse Ausgaben sind unbedingt notwendig, jeder Mensch braucht ein Dach über dem Kopf, Kleidung, Essen und Trinken sowie einige andere notwendigen Sachen. Aber es muss nicht immer unbedingt die teuerste Kleidung oder das neueste Handy sein, ein acht Jahre altes Auto bringt dich auch ans Ziel. Wenn die Waschmaschine kaputt ist und du brauchst unbedingt eine neue, was durchaus passieren kann, dann muss es ja nicht unbedingt eine für 1000 Euro sein, eine für 250 Euro erfüllt auch ihren Zweck. Preise vergleichen kostet Zeit, aber spart Geld.

Vergleiche unbedingt die Kosten für deine Ausgaben, prüfe einmal im Jahr deinen Versicherungs- und Stromtarif, hier lässt sich eine Menge Geld sparen. Es ist auch nicht notwendig, für ein Girokonto monatliche Grundgebühren zu bezahlen, suche dir eine Bank, wo dies kostenlos ist. Wenn du an all diesen Kostenschrauben drehst, kannst du jedes Jahr eine Menge Geld sparen und in deine Altersvorsorge investieren.

Sparen für die Altersvorsorge ist nicht was Schlechtes, viele verbinden damit den Verzicht, was es auch ist, aber ein temporärer, es entsteht aber auch die Möglichkeit, bisher unmögliche finanzielle Wünsche zu erreichen. Wer rechtzeitig anfängt zu sparen, möglichst viel und intelligent investiert, der muss nicht unbedingt bis 70 arbeiten, der kann viel früher Privatier werden und sich viele seiner finanziellen Wünsche erfüllen. Ich kann nur jeden empfehlen, sich ein Ziel zu setzen, sei es zu Reisen, früher in Rente zu gehen, ein eigenes Haus, Boot oder was auch immer und wenn man wieder vor der Entscheidung steht, ob man sich das neueste Auto kaufen muss, an dieses Ziel zu denken und abzuwägen, was einem wichtiger ist.

Letztendlich ist es die Entscheidung von jedem selbst, ob er seine Zukunft selbst in die Hand nehmen und ein schönes Leben führen möchte, oder ob er lieber den ganzen Tag jammern und die Schuld für sein Elend dann bei den anderen suchen möchte.

Ich habe diesen Beitrag mit Albert Einstein angefangen und möchte auch mit einem Zitat von ihm enden: „Es gibt so viele Wege zum Glück. Einer davon ist aufhören zu jammern.“

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