P2P Kredite – Werden die Kreditausfälle jetzt zunehmen?
Ich habe mir in den letzten Tage einige Diskussionen in den Foren zu möglichen P2P Ausfällen aufgrund des Coronavirus angeschaut. Es gab im Grunde zwei Meinungen. Die einen bleiben investiert und die anderen schichten um in Aktien.
Eine Umschichtung in Aktien ist sehr schlau, die dürften nach dem Börsencrash deutlich besser performen als die Zinseinnahmen, hinzu kommt das Risiko der Zahlungsausfälle bei den P2P Krediten.
Diejenigen, die investiert bleiben, meinten, wenn 1-2 Prozent versterben, ist dies kein Problem. Dies kann man vernachlässigen. Abgesehen davon, dass dies etwas makaber ist, halte ich dies nicht für gut durchdacht.
Ich glaube nämlich nicht, dass es bei 1-2 Prozent bleibt. Was sind denn das für Kredite und wo wurden die vergeben? Es sind meist Konsumkredite, teils auch Immobilien- und Geschäftskredite aus Osteuropa und noch weiter weg. Diese Länder werden kaum solche Förderprogramm auflegen können wie der deutsche Staat.
Kurzarbeitergeld wird es in vielen Ländern nicht geben, genauso wenig Lohnfortzahlung im Insolvenzfall. Dort werden die Geschäfte geschlossen und die Mitarbeiter bekommen vielleicht bisschen Arbeitslosengeld, vielleicht auch nicht. In vielen Ländern ist das ganz anders geregelt als bei uns. Von was sollen diese Menschen dann die Kredite zurückzahlen?
Mit den Immobilien-Krediten sieht es ähnlich aus. Wenn die Unternehmen geschlossen haben, wie sollen sie den Kredit zurückzahlen? Immer mehr Überbrückungskredite werden auf den P2P Plattformen angeboten. Viele von diesen Kreditnehmern haben jetzt schon Probleme. Wie soll das funktionieren, wenn diese Unternehmen geschlossen haben?
Selbst wer sich auf die Vermietung von Immobilien spezialisiert und dafür einen P2P Kredit aufgenommen hat, wie soll der die Raten bezahlen, wenn seine Mieter die Mieten nicht zahlen können? Hypotheken besichert klingt immer toll. Was ist wohl eine Immobilie als Sicherheit in Krisenzeiten wert? Was ist mit der Rückkaufgarantie, wenn der Anbahner pleite geht?
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Ich habe alles schon mitte Februar bei Bondora abgezogen, was auch Problemlos geklappt hat. Ich habe mir genau diese Frage gestellt, was wäre wenn alle gleichzeitig ihr Geld abziehen wenn alle in Panik geraten.
Wie gesagt, ging problemlos und verfolge wie Du auch Klaus das gerade so von der Seitenlinie aus. Werde irgendwann wie in P2P ein Bruchteil investieren, weil es nie Probleme gab mit Bondora, aber bis dahin muss sich erst alles beruhigt haben 🙂
Mintos fällt aktuell sehr oft in den Foren auf, dort war ich aber nie..
Hallo Roger,
momentan liege ich auf der Lauer nach Aktien, die zwei Drittel nachgegeben haben bzw. noch werden. Bin schon fleißig am Liste machen. Die sollen noch ins Körbchen. Gibt jetzt tolle Dividendenaktien im zeistelligen Bereich. Momentan werde ich aber noch nicht kaufen, noch zu früh.
Liebe Grüße
Klaus
Das ist etwas sehr schwarz gemalt und würde voraussetzen, dass der Ausnahmezustand noch Monate anhält. Da halte ich dagegen. Meines Erachtens werden nun drei Dinge geschehen:
– die Ausfallraten steigen (insbesondere bei unbesicherten Konsumentenkredite),
– der Bedarf an Krediten wird massiv ansteigen (vor allem Überbrückungskredite) und
– eine Reihe kleinerer Anbieter wird verschwinden (Marktbereinigung).
Wer sich nun bei guten Anbahnern mit besicherten Krediten eindecken will, steht vor einem lukullischen Angebot.
Hier noch ein klasse Beitrag dazu, worauf man nun bei der Auswahl achten sollte: https://explorep2p.com/coronavirus/
PS: Ich habe Aktien UND P2P-Kredite nachgekauft.
PPS: Schönen Gruß aus Laage
Hallo Ostpocke,
es ist schwer einzuschätzen, wie lange es noch andauern wird. Auf jeden Fall wird es erst einmal noch schlimmer. Wann die Besserung eintritt, wird sich zeigen. Ich bin sehr kritisch, was die Kredite in Osteuropa angeht. Ich glaube nicht, dass diese Staaten den Bürgern so helfen werden, wie der deutsche Staat. Die osteuropäischen Staaten sind alle klamm. Wir werden sehen was die Zukunft bringt.
Liebe Grüße
Klaus