Boeing und Airbus Group (EADS) – Kommt der Horror-Crash an der Börse?

Die USA haben Strafzölle auf EU-Produkte angekündigt, Grund sind die rechtswidrigen EU-Subventionen für den europäischen Flugzeugbauer Airbus. Ab dem 18. Oktober werden dann für die Einfuhr von Flugzeugen in die USA zusätzliche Strafzölle von 10 Prozent fällig.

Die EU wird sich dies natürlich nicht gefallen lassen und ebenfalls mit Strafzöllen auf Flugzeugkomponenten antworten. Laut einem WTO-Urteil wurden ebenfalls rechtswidrige US-Subventionen beim amerikanischen Airbus-Konkurrenten Boeing festgestellt, es fehlt nur noch der Schlichterspruch über die Höhe der Summe.

Rechtlich gesehen, dürfen die Strafzölle solange erhoben werden, bis die Ursache beseitigt wurde. Laut EU ist dies schon längst geschehen, die Prüfung bei der WTO läuft bereits, aber wie bei Bürokraten üblich, wird sich dies hinziehen. Selbst wenn die WTO zu dem Ergebnis kommt, dass die Ursache für die Handelsverzerrungen beseitigt worden ist, glaube ich kaum, dass dies Donald Trump dazu bewegen wird, die Strafzölle zurückzunehmen.

Wie wird sich das nun auf den Gewinn von Airbus auswirken? Aktuell haben alle amerikanischen Airlines, bis auf Southwest Airlines, die Billig-Airline setzt ausschließlich Boeing-Maschinen ein, Bestellungen bei Airbus offen. Werden diese Airlines bereit sein den Aufschlag zu bezahlen, werden sie ihre Bestellungen stornieren oder muss Airbus mit den Preis runtergehen? Viele Fragen, die den Aktienkurs in den nächsten Wochen und Monaten auf Talfahrt schicken könnten.

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Bei Boeing sieht es nicht viel besser, das Unternehmen noch deutlich mehr Probleme nebst den drohenden Vergeltungszöllen der EU. Es hagelt Stornierungen in Milliardenhöhe, der saudi-arabische Billigflieger Flyadeal wird zukünftig nur noch Airbus einsetzen statt der bestellten 737 Max-Maschinen und laut Meldungen der Zeitung „Seattle Times” hat die russische Aeroflot ihre Bestellung über 22 Dreamliner 787 storniert, Wert 5,5 Milliarden Dollar.

Die 737 Max 8 Maschinen haben weltweit Startverbot wegen zwei Abstürzen, beim Vorgängermodell 737 NG wurden bei der brasilianischen Airline Gol Linhas Aereas Inteligentes und bei der amerikanischen Fluggesellschaft Southwest Airlines strukturelle Risse festgestellt. Der Schaden ist immens, zum einen durch die Stornierungen und auf der anderen Seite wird es Schadensersatzklagen hageln für die Zeit, wo die Maschinen nicht eingesetzt werden konnten, hinzukommen die Kosten für die Beseitigung der Schäden. Gerade erst hat die Pilotengewerkschaft der Southwest Airlines Klage gegen Boeing für den Ausfall von über 30.000 Flügen eingereicht, den Piloten sollen 100 Millionen Dollar Schaden wegen entgangener Gehälter entstanden sein. Hinzu kommen Klagen der Absturzopfer. Alle diese Probleme dürften die Bilanz von Boeing erheblich belasten.

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Überraschenderweise sind die Aktienkurse von Airbus und Boeing bisher noch relativ davon verschont geblieben. Die Börse nimmt gewöhnlich jedes mögliche Problem voraus und schickt die Aktienkurse in den Sinkflug. Da dies bisher kaum geschehen ist, erwarte ich in den nächsten Wochen und Monaten bei beiden Unternehmen erhebliche Kurseinbrüche. Ich fürchte, dies ist erst die Ruhe vorm Sturm, die Probleme werden noch zunehmen, insbesondere bei Boeing.

Für Value-Investoren könnten sich dann interessante Möglichkeiten ergeben. Aktuell würde ich diese Aktien auf gar keinen Fall kaufen, dafür ist das Risiko viel zu hoch. Ich setze diese beiden Aktien erstmal auf meine Watchlist, aber nicht auf meine Buy-List, dass wäre Kapitalvernichtung. Die Aktien müssen erst einmal deutlich einbrechen.

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