Der Staat baut auf deine Kosten seine Schulden ab – die Bürger bezahlen die Zeche
Seit der Finanzkrise hat der deutsche Staat über 436 Milliarden Euro weniger für seine Schulden ausgegeben. Dies lag an den Niedrigzinsen. Was gut für den Staat ist, ist es meist aber nicht für die Bürger. Die haben so gut wie keine Zinsen mehr auf ihre Spareinlagen bekommen und mussten von 2010 bis 2019 auf rund 648 Milliarden Euro verzichten.
Nun haben wir die Coronakrise. Der Staat hat viel Geld ausgegeben. Die Zinsen sind immer noch im Keller, werden es die nächsten Jahrzehnte auch weiter sein. Hohe Zinsen sind politisch nicht gewollt. Wird nie einer von den Politikern zugeben, ist aber so. Tatsache ist, viele Staaten würden pleitegehen, wenn die Zinsen höher wären.
Der deutsche Staat würde zwar nicht pleitegehen, aber aufgrund der vielen Wahlgeschenke und Verschwendungen unserer Politiker, ist der Haushalt jedes Jahr so stark belastet, dass der Staat bei höheren Zinsen riesige Probleme bekommen würde. Das Geld würde er sich dann auch wieder von den Bürgern holen.
Im Übrigen will der deutsche Staat über die Europäische Union, jetzt mit deutschen Steuergeldern, andere Länder subventionieren. Insgesamt geht es um 390 Milliarden Euro Zuschüsse (Corona-Hilfen), Deutschland ist der größte Zahler bei dieser Summe. Dieses Geld muss nicht von den Empfängerstaaten zurückgezahlt werden. Ein bisschen von dem Geld landet auch wieder in Deutschland. Gleichzeitig wurden schon einmal neue Steuern von der EU beschlossen, um dies etwas gegenzufinanzieren.
Für jedes Kilo nicht recycelten Plastik erhebt die EU 80 Cent Steuern ab 2021. Davon gehen 60 Cent an die EU und 20 Cent bleiben im jeweiligen Mitgliedsstaat. Generell sollten wir etwas gegen den Plastikmüll machen, die Meere sind voll davon. Geld kostet es uns Bürger trotzdem. Ebenfalls kommt die CO2-Steuer, welche Kraftstoff, Erdgas, Heizöl und vieles andere teurer macht. Am Ende zahlt es aber wieder der Bürger.
Es gab gerade ein sehr interessantes Interview mit Olaf Scholz bei Sandra Maischberger. Da hat er sich gewunden wie ein Aal. Letztendlich will er die Steuern erhöhen. Er will den Spitzensteuersatz hochsetzen und obendrauf eine Reichensteuer, ähnlich dem schweizer Modell.
In Deutschland zahlt ein Single den Spitzensteuersatz ab ungefähr 65.000 Euro Brutto. Viele Facharbeiter sind davon somit betroffen. Waren die nicht die Wähler der SPD früher? Ich bin verwirrt. Dazu will er eine Aktiensteuer und was ihm vermutlich sonst noch so alles einfällt.
Dies wird auf uns zukommen, wenn der SPD, mit der Linken und den Grünen an die Macht kommt. Von den drei Parteien werden die Grünen die stärkste Kraft werden. Noch reicht es für diese Umverteilungsparteien nicht zur Mehrheit.
Die Ziele dieser Parteien sind ähnlich. Sie werden sich daher bestens verstehen. Auch soll die Besteuerung von Kapitalerträgen, somit auch der Dividenden, dem Einkommenssteuersatz entsprechend angepasst werden, den Olaf Scholz erhöhen will.
Das wird nicht lustig für diejenigen, welche von ihren Kapitalerträgen leben wollen oder auf diese angewiesen sind, weil sie einen Teil der Alterseinkünfte ausmachen bzw. in Zukunft ausmachen werden.
Es wird an so vielen einzelnen Stellen die Kosten für die Bürger erhöht. Es heißt dann immer, ist ja nur ein bisschen. Was aber keiner sagt ist, dass sich die Belastungen summieren. Am Ende ist es so viel, dass die sparsamen Menschen, welche mehr Vermögen aufbauen, noch mehr zur Kasse gebeten werden. Man wird für seine Sparsamkeit nicht belohnt, sondern noch mehr gemolken.
Jeder sollte generell erst einmal verstehen, dass vom Staat nicht viel zu erwarten ist. Alles wird langfristig teurer, Steuern, Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung und Rente, vielleicht sogar die Arbeitslosenversicherung, die Rücklagen sind jetzt alle. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Daher muss jeder für sich selbst vorsorgen. Der Aktienmarkt ist der einfachste Weg. Wer keine einzelnen Aktien kaufen möchte, sollte auf breit gestreute ETFs zurückgreifen. Egal, für was man sich entscheidet, machen muss man etwas.
Immobilieneigentümer werden es vermutlich in Deutschland auch schwerer haben, wenn Rot-Rot-Grün an die Macht kommt. Der kommunistische Mietendeckel in Berlin war dann nur der Anfang. Mehr als eine eigene Wohnung oder ein kleines Haus ist dann nicht mehr vorgesehen.
Daher gilt, kümmere dich an deine Finanzen, geh erst einmal davon aus, alles wird schlechter und teurer. Und vor allem, mach dein Kreuz bei der Bundestagswahl an der richtigen Stelle.
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Wir brauchen in Deutschland dringend eine Reform der Steuern- und Rentengesetzte. Weg von der Umlagefinanzierung hin zu einem geförderten Kapitalgedeckten System in Richtung Norwegen. Als zweite Säule spezielle Depots/Bankaccounts nach dem Vorbild der 401k. Also begrenzte Einzahlung pro Jahr, dafür vollständige Steuerbefreiung sämtlicher Erträge und Auszahlung erst ab gesetzlichem Rentenalter möglich.
Dann können Kapitalerträge außerhalb auch mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz bedacht werden. Überhaupt, wenn ich mir meine Steuerbelastung angucke, dann zahle ich ca. 23% Einkommenssteuer (inkl. Soli und Kirchensteuer). Das sind deutlich weniger als die fast 28% Abgeltungssteuer. Auf die Gesamtsteuerbelastung gesehen wäre das also selbst heute schon förderlich.
Was die Einkommenssteuer angeht, wäre ich für eine verschiebung der Progression. Den Spitzensteuersatz (42% veilleicht angehoben auf 45%) ab ca 80k€. Das ist das Einkommen, ab dem jeder zusätzliche Euro deutlich weniger glücklich macht als vorher. Dafür dann den “Reichensteuersatz” früher ansetzen (z.B. ab dem dreifachen Spitzensteuersatz), irgendwo um die 250k€, und den auf 50% anheben. Der Grundfreibetrag sollte ebenfalls deutlich angehoben werden (z.B. auf den doppelten Hartz-IV Satz).
Einer Finanztransaktionssteuer stehe ich neutral gegenüber, solange sie (wie ursprünglich angedacht) besonders auf den Hochfrequenzhandel abzielt. Die Aktiensteuer die Scholz daraus machen wollte ist jedoch pure Lobbyhörigkeit und kontraproduktiv. Überhaupt sollte sich Sparbuch-Scholz mal etwas mehr mit der finanziellen Realität seiner (potentiellen) Wähler auseinander setzen.
Als Hamburger OB war er mir richtig sympatisch, als Finanzminister einfach nur ein abschreckendes Beispiel für bürgerferne Politik.
Hallo Timo,
du hast Recht. Wir brauchen eine vollständige Steuerreform. es wird aber immer nur rumgedoktort, hier etwas, dann mal da etwas. Es ist nicht vorgesehen, dass die Bürger langfristig weniger Steuern zahlen. Es wird immer mehr. Selbst wenn die Sozialisten nicht an die Macht kommen, dann wird es auch nicht besser. Es gibt ja schon Vorschläge in den nächsten Jahren den Rentenbeitrag, Krankenkasse etc. zu erhöhen. Das sind nur paar Beispiele. Hier ein Prozent mehr, dann mal da, es läppert sich. CO2-Steuer kommt nächstes Jahr. Dann wird Autofahren teurer, Heizen auch. Überall müssen wir mehr zahlen. Friedrich März hatte in einem Interview, wie auch die FDP, gesagt, dass er gerne eine Steuerreform machen möchte. Der Bierdeckel ist Geschichte, aber den Grundfreibetrag wollte er anheben und den Spitzensteuersatz erst bei höheren Einkommen anwenden. Bleibt ja eigentlich nur CDU, wenn es März wird oder FDP, die höchstens kleiner Partner werden können. Wen wählt man, wenn man die Wahl zwischen Pest und Cholera hat? Am Ende werden wir trotzdem mehr zahlen. Die Politiker geben immer mehr aus, die können nicht sparen. Wenn das so weitergeht, dann ist unser Bundestag bald größer als der Nationale Volkskongress in China. Kostet tut es wahrscheinlich schon so viel.
LG Klaus
Hallo Klaus,
leider muss ich mich Deiner pessimistischen Einschätzung anschließen. Wenn es eine solche sozialistische Koalition im Bund geben sollte, dann werden wir von jedem verdienten Euro weit mehr als die Hälfte (in Form von Steuern und Abgaben) an den Staat abtreten müssen. Dabei haben wir schon heute eines der gierigsten Steuersysteme weltweit.
An die Reformierbarkeit des Systems glaube ich schon lange nicht mehr. Der Grund liegt nicht darin, dass es nicht gehen würde; es liegt einzig und allein daran, dass es keinen politischen Willen dazu gibt. Denn der Wohlstand dieses Landes liegt nicht – wie fälschlich oftmals angenommen – an dem hohen ProKopf-Privatvermögen (auf dem Konto, in Depots oder in Form von Immobilien), sondern in Gestalt dieser nie versiegenden Quelle der Steuer- und Abgabeneinnahmen. Das ist das wahre Kapital der Bundesrepublik. Nur dank dieser Billionen können die deutschen Politiker und Spitzenbeamten in Brüssel und in aller Welt großzügig sein. Und weil das so ist, werden wir eine Reform des Steuersystems nicht erleben.
Es grüßt herzlichst
Mogul
Hallo Mogul,
traurig, aber so wahr.
LG Klaus