Fitness-Aktie Peloton Interactive steigt innerhalb 3 Monaten um über 80 Prozent

Peloton Interactive (WKN: A2PR0M / ISIN: US70614W1009) kennen viele aus der Fernsehwerbung, welche gefühlt den ganzen Tag über den Bildschirm flimmert. Kaum eine Werbeunterbrechung, wo man nicht durchtrainierte Menschen auf dem Heimtrainer radeln sieht.

Ich habe mir vor einigen Jahren auch einen Heimtrainer gekauft, natürlich im Ausverkauf, zum halben Preis. Ich benutze ihn täglich, er hält mich beweglich. Allerdings hat er keine 2.290 Euro wie bei Peloton gekostet, nur etwas über 100 Euro. Auch zahle ich keine 39 Euro für eine Mitgliedschaft.

Das Geschäftsmodell von Peloton ist schnell erklärt. Man muss sich den teuren Heimtrainer kaufen und kann dann On-Demand live für 39 Euro monatlich aus seinem Wohnzimmer heraus an Spinningkursen teilnehmen. Ein Trainer oder eine Trainerin feuert dich dann dabei über ein Display an.

Das amerikanische Unternehmen aus New York City gibt es bereits seit 2012. Der Umsatz steigt seit Jahren. Corona hat Peloton noch einmal einem richtigen Schub gegeben.

Bis Mitte 2021 rechnet Peloton mit 2,1 Millionen Kunden. Ende Juni hatte Peloton das vierte Geschäftsquartal abgeschlossen. Der Umsatz ist in diesem Quartal von 152 Millionen US-Dollar auf 486 Millionen US-Dollar zum Vorjahreszeitraum angestiegen.

Peloton hat in diesem Quartal sogar einen Gewinn von 89,1 Millionen US-Dollar verbucht, im Vorjahreszeitraum stand dort noch ein Verlust von 47,4 Millionen US-Dollar zu Buche.

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Auf das gesamte Geschäftsjahr gerechnet lag der Umsatz bei 1,46 Milliarden US-Dollar, im jetzigen neuen Geschäftsjahr sollen es sogar 3,5 bis 3,65 Milliarden US-Dollar werden. Ein Wachstum ist definitiv vorhanden, dies lässt sich nicht bestreiten. Aber ist Peloton auch langfristig profitabel?

Peloton ist eine dieser Trendaktien, die von einer Krise, wie jetzt der Pandemie, profitiert hat. Ich werde sie nicht kaufen, ich traue dem Ganzen nicht. Ich kann mich noch gut an diese ganzen Fitnessgeräte aus dem Teleshopping erinnern, die Millionenfach verkauft worden sind. Die Wahrheit ist allerdings auch, dass die meisten Menschen sie ein bis zweimal benutzt und dann in die Ecke geschmissen haben. Nach einigen Jahren im Keller ist es dann auf den Müll geflogen.

Auch wenn der Heimtrainer von Peloton 2.290 Euro kostet, glaube ich nicht, dass jeder, der ihn gekauft hat, auch immer nutzen wird. Es ist vergleichbar wie eine Mitgliedschaft im Fitnesscenter. Viele Mitglieder, aber nur ein Bruchteil geht auch regelmäßig hin.

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Ich fürchte daher, dass viele Kunden nach einer Zeit auch bei Peloton mit dem Radeln aufhören werden und ihren teuren Heimtrainer für einen Bruchteil des Kaufpreises weiterverkaufen werden, ihr Abo werden sie kündigen. Jetzt können die Menschen auch wieder nach draußen gehen, müssen nicht noch wie vor Monaten in ihren Wohnungen weitestgehend bleiben. Sie machen andere Freizeitaktivitäten.

Mir ist das Risiko zu hoch, daher kommt mir diese Aktie nicht ins Depot. Ich zweifle an der langfristigen Profitabilität von Peloton. Es gab bzw. gibt diverse börsennotierte Unternehmen im Fitness-Bereich, so ziemlich jedes ist gescheitert und der Aktienkurs im Keller.

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