Kommunistischer Mietendeckel in Berlin – Was bedeutet das für Immobilien-Aktien?

Wie wird sich dieser Irrsinn nun auf die Aktien von ADO Properties, Deutsche Wohnen und Vonovia auswirken? Macht es noch Sinn, diese Aktien zu kaufen oder werden die Aktienkurse einbrechen? Vielen Fragen und Risiken für Aktionäre.

Ich bin selbst Immobilienmakler, daher kenne ich mich „ein bisschen“ mit dieser Materie aus. Die Politik hat wieder einmal versagt, jetzt müssen die Bürger bzw. Vermieter dafür herhalten, wie immer. Es ist von Seiten der Politik von den schwarzen Schafen die Rede, womit der kommunistische Mietendeckel begründet wird, totaler Blödsinn! Schwarze Schafe gibt es auch ausreichend in der Politik, wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Die Mehrheit der Vermieter arbeitet vollkommen korrekt.

Es werden mehr Wohnungen benötigt, dies hat die Politik aber wie immer erst vor kurzem bemerkt. Da die Politiker aber wiedergewählt werden wollen, wird jetzt Aktionismus betrieben. Anstatt das Bauverhinderungsrecht zu ändern und es den Investoren zu ermöglichen, in großen Mengen schnell Wohnungen zu errichten, werden den Investoren immer mehr Steine in den Weg gelegt und durch den kommunistischen Mietendeckel abgeschreckt. Der Markt kann nur durch neue Wohnungen entlastet werden. Der Wohnungsneubau lässt sich durchaus steuern, damit auch günstige Wohnungen gebaut werden. Auch günstige Wohnungen rechnen sich für Investoren, wenn diese nicht schon beim Grundstückskauf abgezockt und durch schwachsinnige Vorschriften die Kosten in die Höhe getrieben werden.

  Britische Aktie des Tages: Renewi plc

Für die Kleinvermieter, die eine Wohnung für ihre Altersvorsorge gekauft haben und ihre Kredite tilgen müssen, kann es hart werden, sie müssen damit rechnen, dass ihre Mieten jetzt geringer ausfallen. Nicht jeder kann sich das leisten. Ob die Härtefallklausel im Gesetz da hilft, ist fraglich. Was ist ein Härtefall? Genauso fraglich ist es, bis wann man vom Amt eine Antwort auf seinen Härtefallantrag erhält. Bis dahin ist man wahrscheinlich schon längst pleite. Auf den Wert der Immobilien dürfte sich der kommunistische Mietdendeckel auch nicht gerade positiv auswirken.

Im dritten Quartal wurden in Berlin lediglich 3.978 Wohnungen genehmigt, 28 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Woran das wohl liegt? Berlin selbst will 2021 insgesamt 30.000 Wohnungen bauen, dass Berlin dieses Ziel auch wirklich erreicht ist fraglich. Auf dem Markt fehlen 70.000 Wohnungen. Erstvermietungen, die ab dem 1.1.2014 bezugsfertig waren, sind vom Berliner Mietgesetz ausgenommen. Wer will aber schon neue Wohnungen bauen, wenn bei der zweiten Vermietung die Gefahr besteht, unter den kommunistischen Mietendeckel zu fallen? Die privaten Vermieter, die helfen könnten, werden vergrault.

Nun stellt sich natürlich die Frage, was passiert mit den Aktien der Immobilien-Konzerne, werden sie fallen? Die drei wohl bekanntesten börsennotierten Immobilien-Unternehmen in Deutschland sind ADO Properties, Deutsche Wohnen und Vonovia. Grundsätzlich sind Aktien von Immobilien-Konzernen, die einen eigenen Wohnungsbestand besitzen und vermieten, sehr interessant, da die Mieten auch in Krisenzeiten fließen und somit auch die Dividenden.

  Aktie des Tages: TUI AG

ADO Properties ist ausschließlich in Berlin aktiv, bei dieser Aktie wäre ich am vorsichtigsten. Ich würde erst einmal die Zahlen von diesem Jahr sowie die genauen Einschätzungen des Unternehmens für das nächste Jahr abwarten, inwieweit das Unternehmen finanziell davon betroffen ist, evtl. Mietkürzungen können die Bilanz belasten.

Bei Vonovia ist man sehr entspannt, Berlin macht nur rund 10 Prozent des Wohnungsbestandes aus. Das Unternehmen ist mittlerweile in vielen Großstädten und im Ausland tätig.

Die Deutsche Wohnen könnte es härter treffen, wie stark genau, weiß das Unternehmen auch nicht noch. Das Unternehmen ist der größte private Vermieter in der Bundeshauptstadt Berlin, rund 70 Prozent des Wohnungsbestandes befinden sich dort. Hier würde ich ebenfalls wie schon bei ADO Properties erstmal die Jahreszahlen und Prognose für 2020 abwarten.

Hoffen wir mal, dass andere Städte nicht auch noch auf diese kommunistische Idee kommen.

Werbung



Füge einen Kommentar hinzu:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert