Wenn du 25 Jahre lang monatlich 500 Euro sparst, wirst du finanziell frei sein
Nichts wird im Internet so oft gegoogelt wie die finanzielle Freiheit. Viele wollen sie erreichen, nur die Wenigsten sind aber bereit dafür, entsprechende Opfer zu bringen. Wer lieber sein Geld für unnötigen Konsummist ausgibt, um dann damit nur bei Freunden und Bekannten angeben zu können, der wird dieses Ziel kaum erreichen.
Es ist auch nicht so, dass man sehr viel Geld einsetzen muss, um dieses Ziel zu erreichen. Es reichen lediglich 150.000 Euro über 25 Jahre in Hochdividenden-Aktien über 25 Jahre hinweg investiert, dann kann jeder die finanzielle Freiheit erreichen. Das funktioniert, weil hier der Faktor Zeit für einen arbeitet. Der Zinseszins ist sehr mächtig. Rechnen wir es konkret an einem Beispiel einmal durch.
Ich unterstelle Dividenden-Aktien mit einer Dividendenrendite von 5 Prozent. Die 5 Prozent bekommst du nicht voll ausgezahlt, davon geht noch die Abgeltungssteuer und der Soli ab, wenn du in der Kirche bist, auch noch etwas mehr. In meinem Beispiel lasse ich die Kirchensteuer außen vor. Dir verbleiben also von den 5 Prozent noch rund 3,68 Prozent. Die ausgeschütteten Dividenden werden wieder in Aktien investiert.
Klingt jetzt nicht viel, wird aber viel, wenn der Faktor Zeit ins Spiel kommt. Du hast selbst 150.000 über die 25 Jahre in Aktien investiert, hinzu kommen über 94.000 Euro durch Dividenden. Meine Rechnung weist aber einen Fehler auf. Ich habe mit einer konstanten Dividende von 5 Prozent vor Steuern gerechnet, wie du aber weißt, steigt die Dividende meist jährlich.
Daher wird in Realität aus den 94.000 Euro eher nochmals 150.000 Euro. Somit hat sich dein eingesetztes Kapital verdoppelt. Es sind somit neben deinen 150.000 Euro nochmals 150.000 Euro über Dividenden in dein Depot eingeflossen. Da Aktien aber steigen, wird dein Depotwert nach 25 Jahren bei mindestens 600.000 Euro liegen.
Wenn wir jetzt einmal eine durchschnittliche Dividendenrendite auf die 300.000 Euro von 10 Prozent unterstellen, dann würdest du 30.000 Euro vor Steuern an Dividenden erhalten, nach Steuer sind das rund 1.840 Euro monatlich und jedes Jahr wird es mehr. Davon kann man leben.
Natürlich sollte man der Fairness halber erwähnen, dass es in den 25 Jahre noch Inflation gibt und die Kaufkraft der 1.840 Euro niedriger ist, als wenn du dir von dieser Summe heute etwas kaufen würdest. Dennoch kann man alleine davon leben, vielleicht nicht unbedingt in München, aber es ist möglich. Wer mehr Geld benötigt, muss entweder mehr Kapital einsetzen oder mehr Zeit aufwenden, dann ist dies ebenfalls möglich.
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Da kann man nur allen gratulieren, die das lesen und noch 25 Jahre Zeit haben. Ich bin leider etwas spät dran. In 25 Jahren bin ich 71. Was kann ich da machen? Ganz klar, 1000 Euro monatlich investieren, statt 500! 🙂 Und genau das mache ich.
Schön zu wissen, dass nicht nur ich an diesen Plan glaube.
Viele Grüße
Mike
Hallo Mike,
leider ist das im höheren Alter so, dass man mehr Geld einsetzen muss und ggf. auch andere Aktien wählen sollte, eher mit hohen Dividendenrenditen. Während man in jungen Jahren mit kleinen Beträgen viel erreichen kann, muss man, so wie du es machst, deutlich mehr Geld einsetzen.
Liebe Grü0e
Klaus
Ich schätze, das ist eine Milchmädchenrechnung. Richtig ist: Wenn du vor 25 Jahren angefangen hättest, dieses Geld anzulegen, könntest du jetzt als Einzelperson ohne Kinder einigermaßen davon leben. Dann muss man aber auch ehrlicherweise dazu sagen, dass vor 25 Jahren die 500 Euro im Monat noch 1000 Mark waren, und das war damals eine Stange Geld, gefühlt so wie heute 1000 Euro. Das ist schon nicht mehr ganz so leicht, so viel zurückzulegen, da musste man gut verdienen. Außerdem wäre man dann schon an die 50 heute, wenn man mit 25 Jahren angefangen hätte, denn vorher halte ich es für eher ungewöhnlich, so viel Geld zu verdienen. Und dann soll man jetzt, also mit 50, sich mit dem Lebensstandard eines Niedriglöhners zufriedengeben, eventuell mit 2 Kindern, die noch zur Uni gehen? Von den 1840 Euro musst du noch Krankenkasse abziehen und dann ist das ja schon heute nicht viel. Auch in anderen Großstädten als München ist es mittlerweile nicht ungewöhnlich, 1000 Euro im Monat für die Miete auszugeben. Eigenheim wird kaum drin gewesen sein, wenn man jeden Monat Geld in Wertpapiere gesteckt hat.
Wie das in 25 Jahren aussieht, will ich mir gar nicht ausmalen. Wie das Beispiel Mark-Euro zeigt, sollte man vorsichtshalber davon ausgehen, dass die 1840 Euro in 25 Jahren nur noch die Hälfte wert sind, also keine 1000 Euro minus Krankenkasse. Das ist HartzIV-Niveau und kann man sicher auch einfacher haben als 25 Jahre zu sparen…
Trotz meines kritischen Beitrags möchte ich anmerken, dass Sparen natürlich immer sinnvoller ist als nicht sparen und sich natürlich auch finanziell günstige Zufälle ereignen können (beruflicher Aufstieg, Erbe) oder aber sich die Frage 10 Jahre später mit Hauskauf und 3 Kindern von selbst erübrigt.
Hallo Nochnichtfreier,
ich rede aktuell davon, wenn man heute anfängt. Vor 25 Jahren war das anders, der waren die Löhne viel niedriger, wäre aber auch gegangen. Ich hatte ja geschrieben, dass dies für München nicht reichen wird, aber bei uns in der Gegend könntest du davon gut leben. Das Geld reicht dann gut für eine Mietmohnung, Krankenkasse usw. Man könnte sogar eine Eigentumswohnung finanzieren und sich so zusätzliches Vermögen aufbauen. Bei uns bekommt man immer noch Eigentumswohnungen mit Faktor 10, teils sogar Faktor 8, in München natürlich nicht. Die Berechnung bezieht sich auf eine Person, nicht auf eine ganze Familie. Ich hatte ja auch geschrieben, wer mehr braucht, muss mehr Geld einsetzen. Von 1.840 könnte man auch gut im Ausland leben. Viele träumen von Thailand, mir gefällt es nicht, aber jedem das Seine. Dies ist eine Beispielrechnung. Wer mehr haben möchte oder dieses Ziel früher erreichen will, muss mehr Geld einsetzen. Heutzutage verdienen viele schon recht früh gutes Geld. Ich bekomme öfter Mails von Lesern, die mit 20 schon mehr als 500 Euro monatlich sparen, oft mit Nebenjob. Hat ja keiner gesagt, dass Sparen leicht ist. Mit dem Sparen ist das immer so eine Sache. Viele erzählen mir, sie haben kein Geld dafür, dann sehe ich sie aber rauchen, mehrfach Urlaubsreisen im Jahr, alle 2 Jahre eine neue Leasingkarre usw. Daher gebe ich auf solche Aussagen immer recht wenig. Die 1.840 sind übrigens die Anfangssumme nach 25 Jahren, wird jährlich mehr, da die Dividenden steigen. Finanziell frei heißt ja auch nicht, dass man nicht mehr arbeitet oder andere Einnahemquellen hat. Man muss nur nicht mehr arbeiten.
Liebe Grüße
Klaus