Lottogewinner Bruno hatte 880.000 Euro gewonnen – 1 Jahr später war alles weg (mit Video)
Ich bin gerade auf einen sehr interessanten, aber vor allem auch schrecklichen Bericht gestoßen, von Bruno, damals 49 Jahre Jahre. Er hatte bei der Sendung Domian angerufen. Im Lotto hatte er etwas mehr als 880.000 Euro gewonnen. Jeder wünscht sich so einen Gewinn. Bruno hatte er allerdings kein Glück gebracht, er wollte sich sogar umbringen am Ende.
Von dieser Summe hätte er nie wieder arbeiten müssen, wenn er es richtig angegangen wäre. Leider konnte er mit Geld nicht umgehen. Ein Jahr später war es bereits wieder weg.
Geblieben ist ihm eine neue Küche und eine neue Wohnzimmereinrichtung. Sein kleines Auto, welches er sich vom Lottogewinn gekauft hatte, war nach einem Unfall Schrott. Leider war es nicht richtig versichert.
Er hat mit seinem Lottogewinn geprahlt, überall herumerzählt. So kam es, wie es kommen musste. Er wurde ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Falsche neue Freunde haben sich in der Kneipe von ihm einladen lassen. Wenn es nur das gewesen wäre.
Einem seiner neuen Freunde hat er ein gebrauchtes Auto für 2.500 Euro gekauft, weil ihm sein altes kaputtgegangen war. In Table Dance Bars fand er nette Frauen, welche er mit nach Hause nahm. Er war großzügig, hat ihnen viele Geschenke gekauft.
Einem Freund hat er die Penisvergrößerung bezahlt, einer Freundin die Brustvergrößerung. Sieben bis acht Champagnerflaschen für 1.200 Euro pro Stück wurden gerne mal am Abend geköpft, bezahlt von ihm, für seine lieben Freunde und Freundinnen. Er hat große Sexpartys finanziert, inklusive Catering.
Nach einem Jahr war sein Geld weg. Er musste sich danach selbst prostituieren, um Geld zu verdienen. Ein Selbstmordversuch ist gescheitert. Dies ist ein sehr extremes Beispiel. Es stammt aus einer Folge der Sendung Domian, welche ich bei YouTube entdeckt habe.
Das Video ist nichts für schwache Nerven und verursacht eine Menge Kopfkino. So etwas habe ich noch nie gehört. Lottogewinner bringen gerne ihr Geld um die Ekce, dies kennt man ja, ist nicht neu. Davon gibt es so viele Medienberichte. Nach einem Jahr und auf diese extreme Art ist allerdings schon sportlich.
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Das ist wirklich mal eine krase Geschichte. Sowas wünscht man keinem. Und es zeigt doch deutlich, wie wichtig zumindest ein Mindestmaß an finanzieller Bildung ist.
Was mir ein wenig “aufgestoßen” ist, ist jedoch unabhängig von Brunos Schicksal. Du schreibst: “Von dieser Summe hätte er nie wieder arbeiten müssen, wenn er es richtig angegangen wäre.”
Ja, ich weiß, so manche Frugalisten rechnen sich aus, dass sie mit 300k€ Kapital heute in Rente gehen können, weil ihnen ja 750€ im Monat für ein “luxuriöses” Leben reichen..Und die 800k€ wären bei vorsichtiger 3%-Regel auch 2000€ Brutto(!) pro Monat. Also durchaus ein Betrag, von dem man leben könnte. Aber sich dadrauf zu verlassen finde ich persönlich extrem riskant. Persönlich würde ich mindestens einen 50% Puffer auf diese theoretische Summe “brauchen”, bevor ich tatsächlich meinen Job kündige. Mit Familie eher 100%. Niemand kann sagen, wie sich die Steuerpolitik entwickelt, es ist durchaus wahrscheinlich das die “superreichen” Privatiers in Zukunft mächtig zur Kasse gebeten werden. Der Aktienmarkt ist sowieso nicht vorhersehbar. Von Unfällen/Krankheiten ganz zu schweigen. Und wenn man nach fünf Jahren aus dem Job nochmal nachrechnet und merkt, dass das doch knapp wird, tja..dann ist man gekniffen. Die Chance, einen ähnlichen Job wie früher zu finden dürfte sehr gering sein. Rentenbeiträge hat man auch nicht mehr gezahlt, dieses Geld fällt als Unterstützung im Alter auch weg…
Hallo Timo,
ich rede immer von einer Person. Er sagte, er ist alleine, Frau ist abgehauen. Nur bei 5 Prozent Dividendenrendite vor Steuern, kämen nach Steuer monatlich schon 2.600 Euro heraus. Da ist ein großer Puffer drin, falls Dividenden ausfallen. Oft steigen Dividenden aber auch noch, der Puffer wächst. Er hätte sich auch paar Mietshäuser bei uns im Osten kaufen können, hätte auch funktioniert. Mit 300K in Rente kannst du meist vergessen, reicht nicht, außer die 300K sind über viele Jahre angespart worden, so dass dort eine entsprechende Dividenderendite dann dahinter steht, dann kann es funktionieren. Es gibt heute schon relativ jung Unternehmen mit über 5 Prozent Dividendenrendite. Bei CR Capital, dieses Jahr gekauft, bekomme ich 8 Prozent Dividendenrendite. Wer jetzt kauft, bekommt etwas über 5 Prozent. Die haben ein sehr hohes Dividendenwachstum. In paar Jahren bekomme ich schon das Doppelte. Mit derartigen Aktien kann man ein Dividendendepot aufbauen.
LG Klaus
So kann es gehen. Immerhin hatte er ein super Jahr 😀
Mich würde echt interessieren, ob die ganzen 200€ Sparplan Finanztierchen mit so einem Lottogewinn wirklich richtig umgehen könnten. Aber sowas erfährt man ja leider nicht.
Naja, armer Kerl. Aber wenn man nicht weiß wie man mit Geld umzugehen hat, dann passiert sowas halt.
In nem Forum wurde mal gefragt was man wohl mit 31 Mio machen würde, wenn man sie gewinnt. Da gabs auch abstruse Ideen wie zum Beispiel eine teure Band engagieren und ein Privatauftritt machen lassen…
Hallo Gurki,
auf jeden Fall niemanden etwas davon sagen oder es zeigen. Immer schön auf arm machen, unter dem Radar bleiben. Das Beispiel kommt morgen bei mir im Blog, der unbekannte Millionär von nebenan.
LG Klaus
@Timo: 800k€ als Basiskapital für einen Single-Haushalt? Hmm, warum sollte das nicht möglich sein? Ist zwar noch kein Luxus-Leben, aber für nicht mehr arbeiten zu MÜSSEN reicht es auf jeden Fall. Ich würde in der Situation zwar noch arbeiten, aber dann eben nur noch Arbeit die sich nicht als solche anfühlt.
@Gurki: Wenn du vermutlich auf die gerade noch sehr jungen Investoren anspielst, die mit kleinen Beträgen anfangen, vermute ich, dass die das besser könnten als so manch älterer Besserverdiener. Es gibt so viele Dinge, die ich mit 20 auch gerne schon gewusst hätte. Wenn also ein heute 20 Jähriger sich für eine hohe Sparquote entscheidet, betragsmäßig jedoch noch wenig heraus kommt, traue ich demjenige einen viel besseren finanziellen Umgang zu als z.B. jemandem mit 120k€ Netto-Gehalt/Gewinn und dafür aber 110k€ Konsumausgaben. Betragsmäßig kann der Zweite mehr investieren als der 20 Jährige, aber er nutzt sein Potential offensichtlich nicht wirklich. Warum sollte also derjenige besser mit dem Geld umgehen können als jemand mit zwar anfänglich wenig Investitionspotential aber die felsenfesten Ziel Vermögen aufzubauen und zu erhalten?
Hallo Klaus,
mich auf eine durchschnittliche Portfoliodividende für meinen Lebensunterhalt die nächsten 30+ Jahre zu verlassen finde ich noch viel fahrlässiger (insbesondere auf eine so hohe wie 5%). Gerade die Coronakrise hat doch gezeigt, dass jahrzehntelange Dividendenhistorien im zweifel wertlos sind und ohne weiteres gestrichen werden können.
Die CR Capital scheint (wenn ich das richtig überflogen habe) so eine Art Risikokapitalgeber zu sein. Ob die auch steuerliche Vorteile wie z.B. die BDC in den USA haben konnte ich nicht erkennen. Bei solchen Firmen kann eine mittlere Wirtschaftskrise gerne mal das aus bedeuten, wenn in den guten Jahren zuvor nicht vorausschauend bzw. konservativ gewirtschaftet wurde (Verschuldungsquote, Bonität der Schuldner). Und bei 5% Dividendenrendite ist halt auch kein großes Kurspotential mehr zu erwarten. Klar, können wir uns jetzt Einzeltitel um die Ohren werfen, die als Beispiel dafür oder dagegen herhalten. Aber auf die ferne Zukunft gesehen ist der Mehrwert davon gleich Null.
Der FTSE All-World High Dividend Yiel ETF enthält ca. 1600 Aktien die Dividende zahlen, die durchschnittliche DIvidendenrendite liegt bei ca. 4%. Die letzten fünf Jahre hat dieser ETF ziemlich genau 0% Kursentwicklung verbuchen können. Inflationsbereinigt ist die “Substanz” also weniger geworden. Inklusive Dividenden hängt dieser ETF dem FTSE All-World ETF auf 5 Jahressicht um ziemlich genau 30% hinterher.
Selbst wenn wir unterstellen, dass ein 5% Dividendenportfolio jährliche Dividendensteigerungen in Höhe der Inflationsrate hat, kann die “Substanz” trotzdem real weniger werden.
Worum es mir eigentlich geht ist doch das folgende: An der Börse ist nur eins Gewiss, die Vergangenheit. Wenn man sein Leben flexibel dem auf und ab der Börse anpassen will (heute Sekt, morgen Leitungswasser), dann kann man ja meinetwegen mit 5% kalkulieren. Wenn man aber ein konstantes Leben führen möchte, dann sollte man lieber 20-30%+ Puffer einplanen. Siehe dazu z.B. auch das Ende von diesem Artikel: https://earlyretirementnow.com/2020/08/31/the-half-percent-safe-withdrawal-rate/
Dividenden sind keine Wunderwaffe von Unternehmen, sondern einfach Geld, was “aus der Substanz” des Unternehmens an die Aktionäre gegeben wird. Für die statistische Pleitewahrscheinlichkeit ist daher ein Teilverkauf nicht von einer Dividende zu unterscheiden.
Hallo Timo,
man kann immer noch nach 30 Jahren Veränderungen vornehmen, wenn der eine oder andere Wert keine Dividende dann ausschüttet. Es kommt auf die Aktienauswahl bei Dividendenwerten an. Es gibt welche, die fallen oder bewegen sich seit Jahren seitwärts, andere steigen. Man muss die kaufen, die steigen. Wenn eine Aktie lange fällt und sie im Depot hat, muss man ggf. gegensteuern und die abstoßen, wenn keine Besserung in Sicht ist. Buy and Hold ja, aber kein Extrem Buy and Hold. Man sollte immer einen Sicherheitspuffer einbauen bei Dividenden, die können immer gekürzt oder gestrichen werden. Deswegen gut streuen und viele Unternehmen ins Depot nehmen, die weniger anfällig sind. CR Capital Real Estate ist kein Risikokapitalgeber, die bauen Häuser am Rande von Berlin und Leipzig, jedes Jahr mehr. Weil sie günstig sind, werden sie gekauft, die Pipelines sind voll mit neuen Projekten. Hausverwaltung machen die auch. Das Wachstum ist super. Demnächst wollen die einen börsennotierten REIT für Wohnimmobilien auflegen.
LG Klaus
Hallo Gurki,
tja, das ist eine gute Frage. Theoretisch ist für so einen Fall bei mir das Procedere klar. 20% in mein Altersvorsorge Depot, 30% in mein “Keine Ahnung wohin mit dem Geld” Einkommensdepot, 50% zur freien Verfügung. (hm, sollte ich einen festen Anteil für Spenden vorsehen?)
Bei so “Kleinkram” wie meinem jährlichen Bonus oder Steuerrückzahlungen klappt das ohne Probleme. Ob ich diese Disziplin auch bei größeren Summen wie einer Erbschaft hätte? Gute Frage. Da ich kein Lotto spiele, werde ich es auf dem Weg nie erfahren 🙂