Chinesische Aktien kaufen – ein Risiko oder viel Potenzial?

Sollte man chinesische Aktien kaufen? Tja, eine schwierige Frage. Es ist eine Abwägung zwischen dem Risiko und dem möglichen Potenzial. Man muss durchaus zur Kenntnis nehmen, dass die Chinesen technologisch betrachtet so einiges auf die Beine gestellt haben.

Früher war China die Werkbank der Welt, hat minderwertige Produkte im Billig-Segment hergestellt. Dies macht es teilweise immer noch. Allerdings haben viele chinesische Unternehmen Tochtergesellschaft in Afrika und anderen asiatischen Ländern gegründet, wo die Lohnkosten niedriger sind. Die Löhne steigen seit Jahren in China sehr stark. Deswegen produzieren sie das Billig-Zeug jetzt außerhalb von China.

In den letzten vier Jahrzehnten hat China über 700 Millionen Menschen aus der Armut geholt. Mit Billig-Löhnen geht das nicht. Somit sind die chinesischen Hersteller dazu übergegangen, teurere, hochwertige Produkte herzustellen, wie auch Elektro-Autos.

Sie entwickeln selbst, kopieren nicht nur, wie es ihnen immer vorgeworfen wird, übrigens zurecht. Plagiate aus China sind immer noch ein großes Thema. Nimm nur Telekommunikationsausrüster Huawei, die sind bei 5G weltweit führend und basteln schon fleißig an 6G.

  Günstige Immobilienaktie des Tages: Green Brick Partners Inc.

Eigentlich müsste die Aktie ein Erfolg sein. Ist sie aber nicht. Die USA haben Angst wegen Spionage und mächtig Druck gemacht. Einige andere europäische Länder haben auch ein Problem mit dem Unternehmen.

Ein weiteres Problem sind die Handelskriege und Strafzölle. Da sind wir wieder bei den USA. Dies betrifft die ganze Breite der chinesischen Unternehmen. Die letzten Wochen ging es um den durch die US-Regierung geforderten Verkauf vom TikTok-Geschäft in den USA. Bytedance ist nun nicht an der Börse, aber was dort passiert, kann auch börsennotierten Unternehmen passieren.

Alibaba wollte mit der Ant Group an die Börsen in Shanghai und Hongkong. Dann wurde der Weltrekord-IPO plötzlich abgesagt. Es heißt, direkt auf Anweisung von Chinas Präsident Xi Jinping, weil Alibaba- und Ant-Group-Gründer Jack Ma ihn verärgert hatte.

Wer denkt, dass nur die USA mit China ein Problem haben, der irrt gewaltig, Die EU hat ein genauso großes Problem mit China. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die EU sich kräftig mit China zofft. Auch hier werden Strafzölle kommen. Es wird erwartet, dass die EU, USA, Japan und einige andere Länder sich zusammen tun und auf China Druck ausüben werden.

  Günstige britische Großhandels-Aktie des Tages: Kitwave Group plc

Chinesische Unternehmen können in der EU weitestgehend frei investieren, umgekehrt geht dies aber nicht. Dazu kommt die Expansionspolitik Chinas. Die Spannungen werden zunehmen.

In so einer Situation halte ich es für nicht sehr sinnvoll, chinesische Aktien im Depot zu haben, egal wie profitabel und technologisch überlegen diese Unternehmen sind. Das Umfeld ist einfach schlecht. In China können die Unternehmen nicht machen, was sie wollen. Der Staatseinfluss ist hoch. Dies kann nicht gut für die Anleger sein.

Ich besitze keine chinesischen Aktien und werde mir auch keine kaufen. Aus einem hohen Gewinn kann ganz schnell ein hoher Verlust werden. Macht das Unternehmen Verlust, dann haben auch die Aktionäre nichts zu lachen.

Werbung


2 Kommentare
    • Avatar-Foto

Füge einen Kommentar hinzu:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert