Der Weltuntergang ist abgesagt, jetzt läuft die Jahresendrally an den Aktienmärkten
Corona hatte die Börsen abstürzen lassen. Wer schlau und geduldig war, keine dummen Sachen gemacht hat, der konnte schönes Geld an der Börse verdienen, trotz der Krise. Viele Anleger haben davon aber nicht profitiert, sie haben komplett falsch gehandelt, sind in Panik geraten.
Ich werde öfter von meinen Bloglesern per Mail gefragt, warum ich dies so oft schreibe. Erst einmal danke an dieser Stelle dafür, dass mein Blog mittlerweile schon um die 800 bis 900 Leser und 2.500 Seitenaufrufe am Tag hat, nach etwas über einem Jahr. Damit hätte ich nie gerechnet.
Ich schreibe so oft über diese Problematik, weil dies der häufigste Fehler ist, den Anleger begehen und er ihnen eine Menge Geld kostet. Es ist nicht nur ein Fehler, den Einsteiger machen, die erst seit einem halben Jahr an der Börse sind, auch Anleger, die schon seit zehn Jahren an der Börse sind, begehen diesen Fehler.
Das Problem ist die Unerfahrenheit. Anleger, die nach der Finanzkrise an der Börse gestartet sind, kannten nur steigende Aktienkurse. Man konnte fast alles kaufen, die Aktie sind fast immer gestiegen. Es fehlte diesen Anlegern die Erfahrung mit Krisen.
Ich habe damals vor dem Platzen der Internetblase angefangen, somit schon einiges miterlebt. Wer nach der Finanzkrise Aktien gekauft hat, konnte sich über eine sehr gute Performance seines Depots erfreuen. Dann kam der Coronacrash.
Die Aktienkurse sind eingebrochen, nach einigen Tagen oder Wochen des Schocks, haben viele Anleger dann ihre Aktien verkauft. Nicht nur, dass die Aktien deutlich weniger wert waren als vor dem Crash, sie müssten auch noch auf den Kursgewinn Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag bezahlen.
Als wenn das noch nicht schlimm genug wäre, haben sie auch noch den Wiedereinstieg verpasst, wodurch sie von den steigenden Kursen nicht profitiert haben. Selbst wenn sie die Talsohle zum Kauf erwischt hätten, wäre dies immer noch ein Verlustgeschäft gewesen, weil der Kurseinbruch und die Steuer viel größer war.
Deshalb ist das Beste bei einem Crash, nichts zu machen. Egal, wie man es macht, man macht es fast immer falsch. Jeder Anleger muss verstehen, dass die Welt nicht bei einem Crash untergeht. Vergiss diesen ganzen Blödsinn, den einige Crash-Propheten verbreiten. Ein Crash ist super, man kann günstig Qualitätsaktien einsammeln.
Auch bei YouTube höre ich von Aktienanalysten, die schon seit über 30 Jahren im Geschäft sind und damit Geld verdienen, dass sie Gewinne mitnehmen. Einer hatte noch vor einer Woche gesagt, dass er Aktien verkauft und Gewinne mitgenommen hat und jetzt sagt er, dass er wieder Aktien kauft. Was ist das für eine Logik?
Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, solange du Qualitätsaktien von Unternehmen im Depot hast, deren Geschäftsmodell gesund und nicht durch die Krise gefährdet ist, gibt es gar keinen Grund diese zu verkaufen. Jede Krise hat auch ein Ende, man braucht nur Geduld.
Hör bitte nicht auf die ganzen Spinner von Crash-Propheten, die verdienen damit Geld, dass sie Angst verbreiten. Wenn die Welt untergeht, ist es egal, in was du investiert hast, auch wenn du dein Geld unter dem Kopfkissen aufbewahrst, selbst dann ist es nichts mehr wert.
Ich kann der Diversifizierung über verschiedene Asset-Klassen wie du siehst nicht viel abgewinnen. Auch wenn ich Ackerland und Wald besitze und in dem Sinne diversifiziert bin, ist dies so gekommen, ich habe dies nicht aktiv angestrebt. Das Land habe ich nicht gekauft, es stammt von meinen Eltern. Ackerlandpreise in Mecklenburg-Vorpommern haben sich erfreulicherweise innerhalb von 12 Jahren verfünffacht, deutlich besser als Immobilien in Berlin. Wir sind hier im Landkreis Rostock.
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Hallo Klaus,
off topic: Dein Blog ist klasse!
Zu den Crash-Propheten: Die Elite unter den Crash-Propheten verspricht regelmäßig die komplette finanzielle, wirtschaftliche, soziale, politische usw. Kernschmelze. Alles wird untergehen. Kein Stein bleibt auf dem anderen. Wenn all dies tatsächlich einträfe, dann stellt sich immer wieder die Frage, warum diese Herrschaften nicht in einen Bunker umziehen mit Vorräten für mindestens 10 grauenvolle Jahre. Stattdessen bieten sie mir Beratungsseminare an, um mir zu verraten, wie mein Geld die Apokalypse doch noch überstehen könnte. Oder sie legen Krisenfonds, wie Du schon geschrieben hast, auf. Also a bissl was geht nach dem Weltuntergang dann doch scheinbar noch.
Gruß, Mogul
Hallo Mogul,
vielen Dank für dein Lob. Ja, eigentlich müssten diese Crash-Propheten als Prepper im Bunker leben, sie leben aber wie Gott in Frankreich. Krisenfonds sind mehr als fraglich. Lustig finde ich auch Investitionen in Wald und Ackerland. Zu Wald hatte ich ja schon was geschrieben, dass dort der Werterhalt mehr als fraglich ist durch den Klimawandel. Auch Ackerland hat mehrere Haken, an die kaum ein Investor denkt bzw. sie kennt. Ich bin selbst ja studierter Landwirt mit Diplom und besitze auch Ackerland, aber eben nicht gekauft, war in der Familie, wie der kleine Wald. So viele Böden werden heute mit Gülle berieselt, oft nicht einmal mit der eigenen. OK, haben wir auch gemacht, aber nicht in dem Maße, wie das heute läuft, oder besser gesagt, seit der Gesetzesänderung von Horst Seehofer 2005. Dazu die ganzen Spritzmittel, haben wir natürlich auch gemacht. Heute wird mehr eingesetzt bzw. höher dosiert als früher, weil es mehr Resistenzen gibt. Irgendwann sind die Böden kaputt, was sind die dann wohl noch wert? Wer will die dann kaufen? Die Böden müssen vernünftig bewirtschaftet werden. Ackerland wird gerne auch einmal stillgelegt. Legt man es zu lange still, ist es kein Ackerland mehr und nur noch ein Bruchteil wert. Da muss man aufpassen. Ich glaube kaum, dass ein Investor das weiß. Da sollte man den Bauer rechtzeitg daran erinnern. Eigentlich muss ein Bauer das wissen, ob er daran aber denkt, ist nicht immer sicher.
LG Klaus