Buy and Forget Aktien Strategie für den gesunden Schlaf
Aktie kaufen, wegpacken und vergessen. Dies ist eine sehr erfolgreiche Börsen-Strategie, um sich ein passives Einkommen aufzubauen. Man nennt diese Strategie auch Buy and Hold. André Kostolany sagte einst:
„Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich“
Nun kann man sagen, diese Strategie ist nicht passiv und sie birgt auch Risiken. Generell hat jede Investition ein Risiko, man kann es aber minimieren. Buy and Hold ist ziemlich passiv, es ist nicht so, wie einige behaupten, dass man sich permanent mit seiner Investition beschäftigen muss, dies ist Blödsinn. Man muss nicht laufend die Quartalsberichte lesen und die ganzen Meldungen in den Medien verfolgen.
Der Trick ist und dies ist auch, was André Kostolany meinte, wirklich Aktien zu kaufen, die für langfristige Investitionen geeignet sind. Wer jeden Trend hinterherrennt, der muss regelmäßig sein Depot umschichten und geht viel größere Risiken ein. Wenn man den Zeitpunkt des Verkaufs verpasst, wird Geld an der Börse verlieren. Daher erst gar nicht mit solchen Aktien beschäftigen.
Ich hatte früher einmal Aktien aus dem Solarbereich, Solarworld, Q-Cells und Conergy. Bereits am ersten Handelstag an der Börse sind die Aktienkurse zweistellig in die Höhe geschossen. Die Zeit danach haben sich die Aktien vervielfacht. Danach ist der Markt zusammengebrochen, die Chinesen haben ihn mit Billig-Modulen überflutet. Die Regierung hat den Unternehmen mit der mehrfachen Kürzung der EEG-Umlage den Rest gegeben. Ich hatte Glück, habe meine Aktien nahe dem Höchstkurs verkaufen können. Seitdem investiere ich nicht mehr in die Trendthemen.
Konzentriere dich auf Aktien, wo du dich eben nicht laufend mit dem Unternehmen beschäftigen musst. Hier gelten wieder meine Lieblingsbeispiele, Wohnimmobilienvermieter, Mautstraßenbetreiber, Wasserversorger, Abfallentsorger, Stromkonzerne, Infrastruktur eben. Diese Branchen sind relativ krisensicher. Es kommt kein zweiter Wasserversorger, der einem anderen Konkurrenz macht. In jeder Region gibt es nur einen Anbieter pro Haushalt.
Auch Verbrauchsgüterhersteller für Reinigungsmittel, Shampoos und solche Sachen, aber auch Lebensmittel- und Getränkehersteller sind sehr gut auf dem Markt aufgestellt. Nicht alle, aber viele.
Man kann auch heute noch Schlaftabletten nach einem Aktienkauf nehmen, wenn man keine Aktien von Unternehmen kauft, die gerade irgendeinen Trendartikel auf den Markt geschmissen haben. Dies läuft immer gleich ab.
GoPro ist so ein Beispiel. Erst hochgehypt, der Aktienkurs ist explodiert und dann der Absturz. Dies war klar, absolut keine Überraschung. Warum? Weil es immer so abläuft. Erst wollten alle so ein Ding haben, waren aber teuer. Dann kamen die Chinesen und viele andere Anbieter von Actionkameras und schon war der Markt überflutet mit günstigeren Alternativen. Was soll nun der Nachfolger, der neue Kassenschlager von GoPro sein? Noch eine Actionkamera? Es hätte ein völlig anderes Produkt hergemusst, was es nicht gab. Genau hier steckt das Risiko. So ergeht es vielen Unternehmen.
Die Aktionäre denken immer, dass sie den dicken Reibach machen und das Unternehmen Milliarden verdient, jedes Jahr noch mehr. In vielen Fällen verdienen die Unternehmen nie Geld, sie sind schon mit Verlust an die Börse gekommen. Geld machen nur die ursprünglichen Investoren beim Börsengang.
Mich stört sowieso, dass immer von Verdienst gesprochen wird. Verdienst ist Gewinn, alles andere ist Umsatz. Auf den Gewinn kommt es an. Kein Gewinn, dann Vorsicht. Der Hype ist schnell vorbei und die Luft aus dem Unternehmen raus. Die Aktionäre verlieren Geld. Finger weg von solchen Aktien, die sorgen nur für einen unruhigen Schlaf.
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