Grüne norwegische Aktie des Tages: Quantafuel AS
Das globale Abfallproblem wird immer größer. Die Meere sind voller Plastik. Selbst die Fische, unser Trinkwasser, Obst und Gemüse, sind voller Mikroplastik. Laut einer Studie der Heriot Watt Universität in Edinburgh essen wir mit jeder Mahlzeit mehr als 100 winzige Plastikteile, igitt! Pro Jahr nimmt ein Mensch im Schnitt 68.415 Plastikteile auf. Selbst im Staub und der Luft befinden sich Plastik.
Unsere heutige norwegische grüne Aktie des Tages, die Quantafuel AS (WKN: A2PQT6 / ISIN: NO0010785967), möchte dieses Problem nun lösen. Quantafuel hat eine Technologie entwickelt, mit der man Kunststoffabfälle chemisch recyceln kann, sodass dann ein wertvoller chemischer Rohstoff entsteht, der für die Herstellung von neuem Kunststoff und kohlenstoffarmem Kraftstoff verwendet werden kann. So bekommt Plastikmüll einen Wert.
Der Prozess funktioniert so: Es wird eine Pyrolyse durchgeführt, dabei wird der Kunststoffabfall ohne Sauerstoff erhitzt, sodass die Polymere zersetzt und in kürzere Ketten von Kohlenwasserstoffen vergast werden. Das Öl enthält allerdings unerwünschte Verunreinigungen, wie Asche, Chlor, Schwefel und andere schädliche Stoffe. Diese werden dann entfernt. Dann erfolgt ein zweistufiger katalytischer Prozess. Das Gas wird kondensiert und durch Destillation in Ölfraktionen getrennt. Der größte Teil vom Endprodukt kann dann der Kreislaufwirtschaft wieder zurückgeführt werden.
Alles fing 2014 mit einer Testanlage in Mexiko an, um Erfahrungen mit der neuen Technologie zu sammeln. Nach den erfolgreichen Tests wurden Produktionsstätten im dänischen Kristiansund und Skive in Betrieb genommen. Die Produktionskapazität der Anlage in Skive beträgt 20.000 Tonnen im Jahr. Weitere Anlagen sollen weltweit in den nächsten Jahre folgen.
Die in den Anlagen in Kristiansund und Skive hergestellten Produkte werden an die BASF in Deutschland geliefert, welche das Rohmaterial dann zu neuen Kunststoffprodukten und Chemikalien veredelt. Die BASF ist auch mit über zehn Prozent an Quantafuel beteiligt.
Werfen wir einen Blick in die Zahlen. Quantafuel ist noch lange nicht profitabel. Das Unternehmen wächst, hat mehr Personal eingestellt und investiert immer fleißig weiter in das Wachstum. Die Betriebseinnahmen in den ersten neun Monaten 2021 lagen bei 3,6 Millionen NOK. Der Verlust beim EBITDA in den ersten neun Monaten 2021 lag bei 100,1 Millionen NOK.
Die Aktie hat es böse erwischt. Im Januar 2021 hatte sie noch Allzeithoch. Bis September ging es dann um 72 Prozent herunter. Seitdem hat die Aktie wieder rund 30 Prozent zugelegt. Sie könnte sich gefangen haben. Dennoch ist diese Aktien sehr riskant. Die Geschäftsidee ist allerdings super. Wir müssen das weltweite Plastikproblem endlich lösen.
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