Kanadische Wachstumsaktie des Tages: Dollarama Inc.
Salim Rossy eröffnete 1910 in Montreal ein Einzelhandelsgeschäft. Er hatte zehn Kinder, welche gelegentlich auch mit aushelfen mussten. Sein Sohn George übernahm das Familiengeschäft dann 1937 und führte es bis 1973. In seiner Ägide schaffte er es auf 20 Filialen, indem er sich an Woolworth orientierte und auf günstige Preise umstellte.
Sein Sohn Rossy übernahm dann das Geschäft, welcher 1992 eine geniale Idee hatte bzw. er es sich vermutlich auch woanders abgeschaut hat, so neu war die eigentlich gar nicht, gab es in anderen Ländern auch. Er beschloss testweise in einem Geschäft nur noch Artikel zu verkaufen, die maximal einen kanadischen Dollar kosteten, so ähnlich den 1-Euro-Shops bei uns in Deutschland. Er nannte es Dollarama (WKN: A0YCBU / ISIN: CA25675T1075).
2004 stieg dann der Finanzinvestor Bain Capital ein, welcher mehr Schwung in die Sache brachte. Damals waren es bereits 350 Filialen.
2006 stieg die Anzahl der Filialen auf 460. 2011 hat Bain Capital seine verbleibenden Anteile nach dem Börsengang 2009 verkauft, da waren es bereits 700 Filialen. 2016 waren es dann schon 1.000 Filialen. Bis 2027 sollen es 1.700 Filialen werden.
Mit Artikeln für bis zu einem kanadischen Dollar lässt sich aber nicht so viel Geld verdienen. Deshalb wurde 2009 beschlossen, Artikel bis zu 2 CAD zu verkaufen. 2012 ging man dann auf 3 CAD pro Artikel hoch, 2015 auf 4 CAD. Mittlerweile gibt es aber auch ausgewählte Artikel im zweistelligen Bereich. Teurere Produkte bringen einfach mehr Geld.
2019 gab es eine weitere interessante Entscheidung. Dollarama arbeitete bereits sechs Jahre erfolgreich mit dem lateinamerikanischen Einzelhändler Dollarcity zusammen. Es gelang dem Unternehmen, 50,1 Prozent der Anteile zu übernehmen. Damals hatte Dollarcity etwas mehr als 200 Filialen in Kolumbien, Guatemala und El Salvador. Bis 2029 sollen es 600 Filialen werden.
Wir haben somit zwei starke Wachstumsmärkte, Kanada, wo bis 2027 die Anzahl der Filialen auf 1.700 ansteigen soll und Lateinamerika, welches sich in den nächsten Jahrzehnten laut Wirtschaftsexperten vermutlich gut entwickeln wird.
Die Aktie notiert nur rund fünf Prozent unter Allzeithoch, gibt vielleicht auch noch etwas nach. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) liegt bei knapp 31, was nicht so günstig ist. Die zukünftigen Wachstumsaussichten sind schon teilweise mit eingepreist. Wenn die so eintreffen und es wirtschaftlich auch so läuft wie bisher, dann könnte man diese Bewertung durchaus akzeptieren.
2022 stieg der Umsatz auf 4,331 Milliarden CAD (Vorjahr 4,026 Milliarden CAD). Der Gewinn nach Steuern stieg auf 663,17 Millionen CAD (Vorjahr 564,35 Millionen CAD). Die Dividendenrendite liegt bei 0,28 Prozent. Die Aktie konnte sich innerhalb der letzten zehn Jahre verachtfachen.
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