Österreichische Getränkeaktie des Tages: Ottakringer Brauerei

In vielen Ländern geht der Bierkonsum zurück. Sehr stark konnte man es während der Corona-Pandemie sehen, als die Kneipen und Restaurants geschlossen hatten, Großveranstaltungen abgesagt worden sind.

Man kann diesen Trend in vielen Ländern aber auch generell beobachten, bereits vor Corona. Laut Statista tranken die Österreich 2021 97,4 Liter pro Kopf. Zum Vergleich, 1990 waren es noch 120,1 Liter.

Massenbier lässt sich immer schlechter verkaufen. Mikrobrauereien schießen wie Pilze aus dem Boden und nehmen ihnen die Kunden weg. Craft Beer, exotische Hopfensorten, spezielle Gärverfahren und Zutaten sowie Mischungen, weit weg vom Reinheitsgebot, lassen die Kasse klingeln. Wobei Reinheitsgebot eigentlich auch eine Lüge ist. Die ganzen Produktionshilfsstoffe müssen nicht ausgewiesen werden, weil sie nicht oder kaum nachweisbar sind im Endprodukt.

Auch wenn diese Entwicklung für die Brauereien auf dem ersten Blick unschön ist, haben sie sich mittlerweile angepasst bzw. befinden sich noch in der Transformation. Alkoholfreie Getränke und Mix-Getränke werden dafür immer mehr verkauft. Als Zielgruppe haben die Brauereien jetzt die Frauen ausgemacht, welche oft nicht die Biertrinkerinnen sind. Mit den neuen Sorten lassen sich auch mehr Kundinnen hinzugewinnen.

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Die 1838 gegründete Ottakringer Brauerei (WKN: 896689 / ISIN: AT0000758008) ist die letzte große Wiener Brauerei. Die Gruppe produziert Bier, Mineralwasser und Limonaden. An der Del Fabro Kolarik GmbH werden 61,8 Prozent der Anteile gehalten. Das ist ein Großhändler mit etwa 8.000 Getränkesorten für die Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel.

Die letzten Zahlen stammen vom ersten Halbjahr 2022. Der Umsatz stieg auf 112,085 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum 84,529 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Steuern betrug 1,169 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum -2,063 Millionen Euro).

Diese Zahlen sind jetzt nicht überraschend. Zum Vergleich, für das gesamte Geschäftsjahr 2019 betrug das Ergebnis vor Steuern 13,03 Millionen Euro. Der Verlust 2021 beruht auf Corona. Viele Getränkehändler haben Bier zurückgehen lassen, Brauereien mussten Bier wegkippen.

2022 hatten wir den russischen Angriff auf die Ukraine. Die Gaspreise waren in die Höhe geschossen und Gas benötigt man für Flaschen. Das Glas für die Flaschen kam viel aus Russland und der Ukraine. Strom war teuer, andere Rohstoffe auch. Mittlerweile verbessert sich die Lage am Markt.

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Wenn wir uns die Aktie anschauen, dann reden wir von einem dreistelligen KGV, natürlich total überzogen. Die Aktie notiert rund 20 Prozent unter Allzeithoch. Die Frage ist nun, was passiert? Gibt die Aktie weiter nach oder steigt der Gewinn weiter und sie wächst mehr in die Bewertung hinein?

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