Passives Einkommen mit Aktien aufbauen
Aktien kaufen, nicht mehr mit beschäftigen und sich an den Dividenden erfreuen. Passives Einkommen kann so einfach sein. Füße hochlegen, ein Gläschen Wein dazu, im Hintergrund leise Musik und das Knistern des Kaminfeuers. Wäre das nicht schön?
Passive Einkommen sind was Tolles. Ich selbst habe mir einige Einkommensströme in den letzten Jahren im digitalen Bereich aufgebaut, daher kenne ich mich damit durchaus etwas aus. Dieses Geld verwende ich für meine Aktienkäufe. Viele Blogger und Youtuber versprechen alles mögliche, paar Stunden Arbeit die Woche und schon kommt das Geld. Du musst nur deren teuren Kurs kaufen, Ratenzahlung ist natürlich auch möglich, dann geht auch dir ein Licht auf, wie du in Windeseile zum Reichtum kommst. Reich wird in Wahrheit aber nur der Kursverkäufer. Viele von denen sind oft sogar nur Blender und haben nichts vorzuweisen.
Alles was du über passive Einkünfte wissen musst, gibt es als kostenlose Information im Internet. Kauf dir bloß keinen dieser Kurse. Steck lieber etwas Zeit in die Recherche. Die entscheidenden letzten Feinheiten erklärt dir dort eh keiner, dann wärst du ja ernsthafte Konkurrenz.
Was viele dieser Leute dir nicht erzählen ist, dass bei fast allen passiven Einkommen erst die Arbeit kommt, viel Arbeit. Wenn es einmal läuft, dann läuft es, aber dennoch muss immer erneut noch etwas Arbeit hineingesteckt werden, da reichen dann wirklich paar Stunden die Woche.
Ich kenne nicht wirklich viele Möglichkeiten, tatsächlich passive Einkünfte ohne großen Arbeitsaufwand zu erzielen, dies wären Zinserträge und Dividenden, wobei man Dividenden auch als eine Art Zins betrachten kann. Ja, ich weiß, es ist eigentlich kein Zins, ich habe es stark vereinfacht ausgedrückt. Zinsen auf dem Sparbuch oder Tagesgeldkonto gibt es entweder gar nicht mehr oder sehr geringe. Wer noch halbwegs gute Zinsen in Relation zu den deutschen Banken erhalten möchte, sollte einmal einen Blick auf Weltsparen* werfen. Von Anleihen würde ich auch die Finger lassen. Bleiben die Aktien.
Mit Aktien hat man wirklich so gut wie keine Arbeit, man muss sie meist nur kaufen. Dementsprechend kann man Aktien als passive Einkommensquelle bezeichnen. Wenn du Dividenden-Aktien kaufst, erhältst du regelmäßig Einnahmen auf dein Konto. Genau betrachtet ist es aber kein Zins. Die Dividende, die du erhältst, wird vom Aktienkurs abgezogen, dementsprechend sinkt er um den Dividendenbetrag. Von der Dividende geht dann noch die Abgeltungssteuer und Soli ab, ggf. noch Kirchensteuer.
Einige würden jetzt sagen, dass durch den Steuerabzug sogar dein Vermögen bei einer Dividendenausschüttung sinkt. Auf der anderen Seite stellt dein Depotwert auch nur den Wert vor Steuern dar. Wenn du alle Aktien verkaufen würdest, wird auch eine Steuerschuld ausgelöst. Alles sehr philosophisch. Der DAX ist 2019 übrigens um 25,5 Prozent gestiegen.
Von der Dividende kannst du leben oder sie wieder reinvestieren in neue Aktien, dann wächst dein Aktiendepot langfristig weiter im Wert. Betrachte Aktien bitte immer langfristig, kurzfristig kann es auch schnell mal heruntergehen. Wenn das Unternehmen solide ist, dann geht es auch wieder aufwärts. Es muss keinen wirtschaftlichen Grund haben, warum eine Aktie gefallen ist, es reichen einige Shortseller und übereifrige Medienberichte darüber. Wenn das Unternehmen wirtschaftlich gut dasteht, dann wird der Aktienkurs auch langfristig steigen.
Ansonsten kann es höchsten einmal sein, dass das Unternehmen übernommen werden soll und du dich entscheiden musst, ob du deine Aktien verkaufen möchtest. Hinzu kommt bisschen Arbeit mit der Steuer. Du siehst, Aktien sind wirklich so gut wie passiv. Wenn du noch keine Aktien hast, leg los!
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Hallo Klaus,
man sollte vor allem Aktien und deren Firmen als das sehen was sie sind. Wenn man Aktien kauft möchte man sich an der Wirtschaft beteiligen und sieht ein Unternehmen nicht als reines Spekulationsobjekt. Wieder einmal teile ich Deine Ansichten zu 100%, oder wie Du in einem anderen Antwort Kommentar geschrieben hast ,,Wo gibt es sonst solch eine Gehaltserhöhung” 👍
Und zum Thema sonstige passive Einkommen, egal ob Youtube, Blog, Webseite, Amazon FBA und wie sie alle heißen, sie sind alles andere als passiv und es ist ok wenn jemand für seine Arbeit belohnt wird… Oft sieht man aber auch wenn z.b. ein YouTuber seine 1000 Abos erst einmal hat wie plötzlich der Content weniger oder schlechter wird. Oder die tollen Kurse die Du ansprichst. Also ich habe alles Wissen durch Youtube oder Blogs wie Deinem oder Bergfahrten erworben 👍 Bücher hab ich mittlerweile einige im Regal stehen, aber nie kam ich auf die Idee ein Seminar zu Buchen oder einen Onlinekurs zu erwerben. Die Kunst ist es halt auch beim Content, egal ob auf YouTube oder Blogs zu filtern, oft sind es aber gerade die Kritischen Blogs die z.b. auch sagen das es Arbeit ist die Leute ein wenig aus der Illusion reißen das Geld doch nicht im Schlaf verdient wird 😉 Weiter so 😉
Hallo Roger,
es gibt sehr gute Bücher, mir gefallen die von Beate Sander, sehr gut geschrieben. Gibt von ihr auch ein paar Youtube-Videos. Einfach mal reinhören bei ihr. Kurse sind Geldverschwendung.
Liebe Grüße
Klaus
Hallo Klaus,
schöner Artikel, klar und auf den Punkt gebracht.
Das Thema “Passives Einkommen” ist derzeit gerade unter dem Eindruck der sogenannten FIRE (Frühe Rente dank finanzieller Unabhängigkeit) in vieler Munde. Gerade bei vielen amerikanischen Artikeln und Podcasts zu dem Thema habe ich manchmal den Eindruck, dass es sich hierbei um Finanzpornographie handelt, die sich als alternativer Lebensstil tarnt. Wenn man sich die Geschichten einmal durchrechnet, dann sieht man eben, dass man ordentlich etwas braucht, um z.B. 2000 Euro netto jeden Monat zu generieren. Die Kurse und E-Books, die dann gerade von den FIRE-Gurus angeboten werden, finanzieren dann zwar deren Lifestyle, dürften aber über die übliche 4%-Entnahme-Regel etc. kaum hinausgehen. Ich denke, man sollte da realistisch bleiben, und das lese ich bei Dir heraus: für die allermeisten bleibt es ein passives Zusatzeinkommen.
Hallo Mogul,
genau so ist es. Man kann von halbwegs passiven Einnahmen leben, das geht wirklich, kann ich bestätigen. Ich habe mir über meine Firma einige derartige Einkommensströme aufgebaut. Aber vorher kommt die Arbeit, viel Arbeit, von alleine kommt das nicht. Man muss ein paar Jahre Arbeit reinstecken und immer noch etwas Zeit die Woche, damt es auch so halbswegs stabil bleibt. Ich habe mir die als Sicherheit aufgebaut, zusätzlich noch Aktien. Man weiß ja nie was kommt.
Liebe Grüße
Klaus