Trading ist nichts für Börsen-Anfänger

Trading ist sehr beliebt, es wird viel dafür geworben. Man sitzt zu Hause vor dem Rechner, trinkt einen Kaffee nach dem anderen, die Lieferdienst bringt eine Pizza vorbei und am Ende des Monats hat man mit wenig Aufwand und ein paar Trades viele Tausend Euro verdient. Was für ein schönes Leben. Nebenbei kann man schon seinen Urlaub planen, wohin es vom Gewinn gehen soll.

Von diesen Erfolgsgeschichten gibt es viele im Internet, die Blogs und YouTube sind voll mit solchen Geschichten. Es wird damit geworben, sich nebenbei damit ein zweites Einkommen aufbauen zu können.

Das schnelle Geld lockt viele Menschen über die Affiliate-Links zu den Trading-Plattformen. Der YouTuber oder Blogger verdient damit seine Provision.

Die Wahrheit ist, dass man mit Swing-Trading oder Day-Trading gewaltig auf die Nase fallen kann. Es werden hochspekulative Derivate mit Hebel gehandelt. Steigt eine Aktie, verdient man gutes Geld, fällt sie, kann man alles verlieren, auch mehr als man eigentlich hat.

Viele Trader mit einem kurzfristigen Anlagehorizont fallen auf die Nase. Wenn sie Glück haben, bleibt am Ende des Jahres etwas Geld übrig, andere sind dick im Minus. Mit einem normalen Job hätten sie mehr Geld verdient.

Gehe mal auf die beliebte Plattform eToro, dort steht ganz oben ein fetter Warnhinweis: „75% der Konten von Privatanlegern verlieren Geld, wenn sie CFDs von diesem Anbieter handeln.“ Dies sagt doch wohl alles aus, wie riskant das ist.

  Industrie-Aktie des Tages: GE Vernova Inc.

Es wird mit geliehenem Geld gearbeitet. Dies ist richtig gefährlich. Selbst wenn du nur 2.000 Euro eigenes Geld einsetzt, kannst du 20.000 Euro verlieren, mehr als du hast. Viele haben sich beim Trading schon ruiniert. Dies sagt dir kaum einer.

Beim Day-Trading sitzt man den ganzen Tag lang vor dem Rechner und kaut Fingernägel, raucht eine nach der anderen und der Kaffee ist auch permanent alle. Das ist wie Psycho-Terror. Mit jedem Bisschen, wo sich der Kurs in die falsche Richtung entwickelt, wird man aufgeregter.

Es gibt Studien, dass 85 Prozent der Trader am Aktienmarkt am Ende des Jahres Geld verloren haben, am Devisenmarkt sogar 89 Prozent, wenn man alles aufrechnet. Erzählen tun die Trader natürlich nur von ihren großen Erfolgen, die Verluste werden gerne verschwiegen.

Es gibt einen sehr schönen Bericht dazu, wie schnell man als Trader 100.000 Euro verlieren kann:

https://www.brokerdeal.de/blog/arete-trading-von-birger-schaefermeier-nicht-alles-gold-was-glaenzt

Man kann beim Trading Geld verdienen. Es sind aber weniger als zehn Prozent der Trader, die davon leben können. Wenn sie ihr Geld langfristig, mit deutlich weniger Risiko, angelegt hätten, wäre ihr Gewinn oft sogar höher ausgefallen. Nur ein Prozent der Trader haben eine Strategie und verdienen sehr gutes Geld damit. Bei vielen Tradern ist es reines Glück, wenn sie Gewinn machen mit einem Trade.

Ich trade auch gelegentlich, aber nicht mit Derivaten, sondern nur mit reinen Aktien. Derivate fasse ich nicht an. Damit hinten etwas bei herauskommt, muss man aber eine fünfstellige Summe einsetzen. Der Vorteil ist, wenn etwas schiefgeht, passiert mir auch, nicht jeder Trade gelingt, dann kann ich das Problem meist aussitzen und komme wieder heraus aus dem Loch.

  Aktie des Tages: AAON Inc.

Ich muss nicht früh eine Aktie kaufen und vor Handelsschluss wieder verkaufen, ich kann es aussitzen, wenn der Aktienkurs nicht so schnell steigen will. Daher immer Qualitätsaktien kaufen, welche auch für Buy and Hold geeignet sind.

Dabei wähle ich nur solide Unternehmen, die wirtschaftlich erfolgreich sind. Dies ist mir deutlich sicherer. Wenn deren Aktienkurs durch eine Meldung stärker einbricht, 10 Prozent aufwärts, dann kaufe ich. Sobald sich die Aktie erholt hat, verkaufe ich. Daher lohnt es sich auch erst ab 10.000 Euro Kapitaleinsatz. Bei 10 Prozent Kurszuwachs, wären dies 1.000 Euro Gewinn abzgl. Abgeltungssteuer und Soli. Trading mit kleineren Beträgen macht kaum Gewinn, deswegen hebelt man dies eigentlich. Mir ist dies zu riskant. Ich trade auch nicht viel, nur gelegentlich mal.

In einigen Fällen verkaufe ich auch nur so viele Aktien, damit ich meinen Kapitaleinsatz heraus habe, die verbleibenden behalte ich als Buy and Hold.

Daher noch einmal. Wenn Trading, dann mit reinen Aktien, keine Derivate, nur mit Geld, was man definitiv übrig hat und langfristig nicht braucht. Als Anfänger sollte man sich erst einmal besser vom Trading fernhalten. Buy and Hold ist die bessere Strategie.

Werbung



Füge einen Kommentar hinzu:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert