Vergiss Turnaround-Aktien, kaufe gleich Qualitätsaktien
Turnaround-Aktien zu kaufen ist eine beliebte Strategie einiger Anleger. Leider gibt es mit Turnaround-Aktien meist ein großes Problem, den Unternehmen geht es schlecht. Viele machen Verlust, andere sind zwar profitabel, aber kriseln trotzdem.
Bei möglichen Turnaround-Kandidaten hört man dann Namen so wie Kraft Heinz, Carnival, TUI, Airlines, Auto- und Maschinenbauer. Nun spekulieren einige Anleger auf die Kehrtwende und den großen Gewinn, welcher nur eintritt, wenn es den Unternehmen wieder wirtschaftlich besser geht.
Natürlich ist es verlockend, eine Carnival-Aktie mit einem Rabatt von 75 Prozent zu kaufen, dennoch darf man das Risiko nicht vergessen. Die Reise-Branche liegt am Boden. Viele Reedereien werden pleitegehen. Leider haben wir keine Glaskugel um herauszufinden, welche es sein werden.
Selbst wenn die Schiffe wieder fahren, sind sie in der Regel alles andere als profitabel. Daher besteht bei derartigen Aktien ein sehr hohes Risiko, sein Geld zu verlieren, was jedem vor dem Kauf solcher Aktien klar sein sollte.
Daher ist mein Tipp stets, kaufe Qualitätsaktien, also Unternehmen, die heute schon Gewinn machen. Der Markt ist voll mit guten Aktien, du musst sie nur kaufen.
Es gibt auch eine Menge Qualitätsaktien, die immer noch unter dem Höchstkurs vor dem Börsencrash notieren. Achte darauf, dass die Unternehmen profitabel sind, wo der Gewinn jedes Jahr steigt. Selbst jetzt in Coronazeiten laufen nicht alle Unternehmen schlecht. Viele konnten trotz Krise ihren Gewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern.
Langfristig setzt sich Qualität durch. Es gibt keinen Grund für unnötiges Risiko. Dazu kommt, dass eine solide Wachstumsaktie sich eher vervierfachen wird, als eine Carnival-Aktie. Bis die Reisebranche aus der Krise heraus ist, dauert es Jahre. Viele Unternehmen werden pleitegehen.
Selbst wenn derartige Unternehmen die Krise überstehen und zu alten Höchstständen zurückkehren, dann dauert dies viele Jahre. Diese Renditen kannst du auch mit Wachstumsaktien im selben Zeitraum erreichen, ohne das große Risiko der möglichen Pleite.
Niemand kennt die Zukunft. Viele Unternehmen werden noch Jahre darunter leiden. Kauf Qualitätsaktien, dies ist der bessere Weg.
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Hallo Klaus,
ja, das muss man auch erst einmal lernen, dass ein vermeintliches Schnäppchen an der Börse keines ist, sondern häufig einfach nur noch Ramsch. Bei Kraft Heinz scheint mir ein Silberstreif am Horizont zu liegen. Aber Carnival habe ich verkauft (ohne Verluste). Für dieses Geschäftsmodell sehe ich auch weiterhin schwere Zeiten.
Gruß, Mogul
Gruß
Hallo Mogul,
Kraft Heinz verdient zumindest Geld, da sehe ich durchaus noch Turnaround-Chancen, kann aber dauern. Bei dem Touristikbereich und einigen anderen Sektoren sehe ich schwarz.
LG Klaus
Kommt natürlich immer auch auf die Psychologie des Einzelnen an. Ich habe mich dieses Jahr zu 2,5 Risikokäufen hinreißen lassen, wobei die bei mir im Gesamtbild selbst bei Totalverlust keine schlaflosen Nächte ausgelösen würden. Von “All in”-Zockereien halte ich gar nichts. Keine schlaflosen Nächte auf der einen Seite, keine Suchtgefahren auf der anderen Seite, also alles im grünen Bereich.
Die halbe Position Wirecard ist tot. Rückblickend mit den heutigen Informationen – auch über die ursprüngliche Informationslage – war das natürlich Blödsinn, hat aber dennoch rund 3/4 der Verluste eines Alternativanleger-Szenarios gespart: Nur mit der halben üblichen Positionsgröße rein und nicht durch Nachkäufe verdoppelt. Beides überlegt, beides verworfen, eine schlechte Entscheidung und zwei gute.
Eine Position Carnival habe ich auch, die dümpelt momentan vor sich hin. Die Aussichten sehe ich aber optimistischer als es im Artikel beschrieben wird und daher halte ich die auch weiterhin.
Mit Tesla habe ich einen ähnlichen Spontankauf gemacht wie mit Wirecard und ja, was soll man da noch sagen…? Fast punktgenau zum Corona-Tief rein, seitdem mehr als verfünffacht, gleicht die anderen beiden Unternehmen selbst dann aus, wenn es jetzt wieder 50% runter gehen sollte. Nachkäufe mache ich hier ebenfalls nicht, freue mich aber dabei zu sein.
Drei bzw. 2,5 Risikopositionen, drei Unternehmen, drei völlig unterschiedliche bisherige Verläufe und jede Menge Erkenntnisse über die eigene Psychologie gewonnen, viel mehr als ich es hier beschreiben könnte. Weder ärgere ich mich über die vorhandenen oder möglichen Verluste, noch ärgere ich mich über eine potentiell “verpasste” Chance eine rückblickend gewinnende Position nicht größer gekauft zu haben, noch verfalle ich irgendwelchen Versuchungen dass solche Risikopositionen nun mein neuer Investmentstil wären. Mein restliches Depot ist stinklangweilig und das wird auch weiterhin überwiegend so bleiben.
Hallo Finanzheini,
Wirecard hat mir auch 35 Prozent Verlust eingebracht, bin noch vor der Pleite raus. Hatte glücklicherweise eine gleichgroße Tradingposition bei StoneCo und das ausgleichen können, ärgert mich aber immer noch. Aber wie heißt es so schön, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Habe aber auch noch einige StoneCo Aktien für Buy and Hold behalten, haben sich verdoppelt. Ich kaufe trotzdem weiter die ein oder andere Risikoposition.
LG Klaus