Quartalsweise grüßt das Murmeltier

Alle drei Monate beginnt das gleiche Spiel am Aktienmarkt. Als Erstes legen die Finanzunternehmen ihre Quartalszahlen vor, dann folgen die anderen Sektoren. Meist übertreffen die Unternehmen ihre Erwartungen und die der Analysten.

Nur leider wirkt sich das oft nicht positiv auf den Aktienkurs danach aus Die Ergebnisse müssen schon regelrecht explodiert sein, damit der Kurs ansteigt. Bei einem Ergebnis von fünf oder zehn Prozent über den Analystenerwartungen geht es meist mit dem Kurs nach unten, anstatt nach oben, obwohl das Ergebnis eigentlich gut ausgefallen ist. Dies erleben wir aktuell auch gerade wieder.

Erklärungen gibt es meist zwei dafür. Einerseits hört man dann immer wieder in den Medien von Gewinnmitnahmen, Anleger wollen Kasse machen. Eine andere, eher realistischere Begründung ist, dass Anleger, nennen wir sie lieber Zocker, mit noch besseren Geschäftszahlen gerechnet und darauf spekuliert haben, dass der Aktienkurs hochschießt.

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Trifft dies nicht ein, verkaufen sie ihre Aktien bzw. Hebelprodukte und lassen dadurch den Kurs einbrechen. Die kann ganz schnell zweistellig sein. Dies ist der Moment, wo man als langfristig orientierter Anleger Qualitätsaktien mit einem Rabatt einsammeln kann.

Wer schon vorher investiert war, braucht gute Nerven. Viele Anleger besitzen die leider nicht und denken dann, jetzt geht es richtig nach unten und verkaufen auch ihre Aktien. Dies lässt den Aktienkurs noch weiter fallen.

Wer an der Börse investiert, muss Ruhe bewahren können. Wer das nicht kann, ist falsch am Aktienmarkt. Derjenige wird auf langer Sicht Geld verlieren. Wenn man solche kleinere Rücksetzer nicht aushält, wie will man dann einen richtigen Börsencrash alle acht bis zehn Jahre aushalten? Dann drehen viele komplett durch. Wenn die dann noch verheiratet sind, dann gibt es meist noch mehr Druck.

Es gibt Anleger und davon eine Menge, die steigen erst am Aktienmarkt ein, wenn die Kurse ganz weit oben sind, die Aktien über Jahre gestiegen sind und die Manie ihren Höchststand erreicht hat. Bis dahin beobachten sie nur, kann ja nach unten gehen… Vorher muss man rein, wenn es ungemütlich ist an der Börse, wie jetzt.

  Französische Spirituosen-Aktie des Tages: Rémy Cointreau S.A.

Steigen die am Hoch ein und es kommt dann der Crash, dann haben die ein richtiges Problem, weil sie mit einem darauf folgenden Crash nicht umgehen können. Sie verkaufen dann ihre Aktien und schimpfen auf die scheiß Börse, die sie ausgeraubt hat, alles Verbrecher. Mühsam und langfristig ernährt sich das Eichhörnchen.

So ist es an der Börse auch. Entweder man hat einen Sparplan laufen oder kauft selbst manuell für sein Depot regelmäßig Wertpapiere nach. Niemand weiß, wann es nach oben und nach unten geht. Daher ist es am besten, in bestimmten Abständen zu kaufen. So ergibt sich ein vernünftiger Einstiegspreis. Den Rest erledigt die Zeit für einen.

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