Deutsche Energie-Aktie des Tages: E.ON SE
Die Energiewende hatte bei den Energiekonzernen in Deutschland zu riesigen Löchern in den Kassen geführt, sie mussten viele Milliarden abschreiben. Die Energieunternehmen waren gezwungen, radikal umzubauen, weil sie die Energiewende über Jahre verschlafen hatten. Hinzu kam der schlagartige Sinneswandel der Politik wegen der Nuklearkatastrophe von Fukushima.
Seit 2017 geht es wieder aufwärts mit den deutschen Energieversorgern. Die E.ON-Aktie (WKN: ENAG99 / ISIN: DE000ENAG999) konnte seit ihrem Tief im November 2016 wieder 70 Prozent zulegen. Die Dividendenrendite beträgt aktuell 4,72 Prozent.
Mit dem Angriff von Russland auf die Ukraine ging es mit der E.ON-Aktie knapp 20 Prozent herunter. Seitdem hatte sie sich wieder etwas gefangen aber dann doch wieder nachgegeben. Die Energiepreise sind hochgeschossen, E.ON muss jetzt auch die Preise erhöhen. Bisher ist noch nicht genau bekannt, wie viel die knapp 14 Millionen Kunden jetzt zahlen müssen.
Die große Frage für Aktionäre ist jetzt, wie wirkt sich das auf die Bilanz aus? Im Geschäftsjahr 2021 stieg der Umsatz noch auf 77,358 Milliarden Euro (Vorjahr 60,944 Milliarden Euro). Der Gewinn nach Steuern hatte sich mehr als vervierfacht auf 4,691 Milliarden Euro (Vorjahr 1,017 Milliarden Euro). Steigen wird der Umsatz dieses Jahr sicherlich kräftig, aber was macht der Gewinn?
Einige Energieversorger sind bereits pleitegegangen. Dies würde ich bei E.ON ausschließen, sehr unwahrscheinlich, aber die Marge wird vermutlich für dieses Jahr leiden. Die neuen Quartalszahlen kommen erst im Mai heraus, da wird vermutlich etwas bzgl. der aktuellen Krise drinstehen.
Nun ist die Frage, falls man die Aktie einsammeln will, ob jetzt oder nach den Quartalszahlen? Es könnte dann Anleger von den Zahlen überrascht sein und ihre Aktien abstoßen, was den Kurs dann weiter nach unten drücken kann. Es kann aber auch sein, dass sie sich sagen, doch nicht so schlimm wie gedacht und die Aktie sogar steigt, hat es alles schon gegeben.
Ich weiß es auch nicht, was jetzt besser ist. Generell gesprochen sind Aktien von Energieversorgern durchaus ein solides Fundament für ein Depot. Die große Krisenzeit im Energiesektor in Deutschland wegen Atomausstieg ist vorbei, der Gasmarkt wird jetzt neu sortiert.
Werbung