Zeitlose Aktie des Tages: Moody’s Corporation
Weltweit gibt es um die 150 Ratingagenturen, aber nur drei von denen kontrollieren 95 Prozent des Weltmarktes, die sogenannten “Big Three”, das sind Fitch, Standard & Poor’s und Moody’s (WKN: 915246 / ISIN: US6153691059).
John Moody gegründet 1909 Moody’s, die älteste der drei Ratingagenturen. 1975 erfolgte dann die Anerkennung der drei großen Ratingagenturen durch die US-Finanzaufsicht SEC. Dies kam einer Lizenz zum Gelddrucken gleich.
Ratingagenturen sind aber auch sehr umstritten. Wir haben bei der Finanzkrise 2008 gesehen, dass Ratingagenturen Schrottpapiere sehr gut bewertet haben. Diese irreführenden Ratings waren wohl die wichtigste Ursache für die Finanzkrise. Dies wäre die Stelle gewesen, wo man alle diese Ratingagenturen hätte auflösen und deren Vermögen an die Geschädigten hätte aufteilen müssen. Dies ist bekanntlich nie geschehen. Die Ratingagenturen kamen mit einem Vergleich davon, um ein Grundsatzurteil zu verhindern.
Mit der Schätzung der Solvenzrisiken (Ratings) hatte Moody’s im Geschäftsjahr 2022 aber nur 49,4 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt. Den Hauptumsatz erzielt Moody’s mit Beratung, Analysedienstleistungen und Software für das Risikomanagement.
Die Aktie notiert aktuell etwa 17 Prozent unter ihrem Allzeithoch vom November 2021, konnte seit Oktober 2022 sogar rund 50 Prozent zulegen. Dadurch liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) bei knapp 46, die Dividendenrendite bei 0,89 Prozent. Die Aktie ist nicht günstig. Wenn man aber ehrlich ist, dann war sie es seit Langem nicht. Anleger sind bereit mehr Geld für diese Aktie zu bezahlen, weil das Geschäftsmodell zeitlos und sehr krisensicher ist.
Im Geschäftsjahr 2020 und 2021, wo weltweit ganze Industriezweige stillstanden, Geschäfts schließen müssten, konnte Moody’s dennoch neue Rekordgewinne einfahren.
Erst im Geschäftsjahr 2022 gab es einen Rückgang beim Umsatz und Gewinn nach Steuern. Der Umsatz sank auf 5,468 Milliarden USD (Vorjahr 6,218 Milliarden USD), der Gewinn nach Steuern sank auf 1,374 Milliarden USD (Vorjahr 2,214 Milliarden USD).
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