US-Aktie des Tages: Intel Corporation
Gestern rauschten die Halbleiter-Aktien nach unten, einige zeitweise fast zweistellig. Der Schock kam aus China, wobei dies eigentlich auch keine Überraschung ist. Diese Entwicklung war durchaus vorauszusehen. Die Intel-Aktie (WKN: 855681 / ISIN: US4581401001) verlor gestern lediglich rund fünf Prozent. Seit Dezember 2023 sind es sogar 30 Prozent. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) liegt bei 89, günstig ist die Aktie damit bei weitem nicht.
Intel hat erhebliche Probleme. Die Ergebnisse in letzter Zeit waren nicht berauschend, die Anleger waren enttäuscht. Es kriselt im PC-Geschäft, im Rechenzentren-Geschäftsfeld auch. Die Konkurrenz wird immer stärker. Von daher kann es mit der Intel-Aktie noch kräftig weiter nach unten gehen, dies würde mich nicht überraschen.
Der derzeitige Kursrückgang im Halbleiterbereich beruht auf der Entscheidung der chinesischen Regierung, dass die Telekommunikationsanbieter bis 2027 ausländische Prozessoren aus den Netzwerken durch chinesische ersetzen müssen. Diesen Trend gab es schon in anderen Bereichen in China und auch in den westlichen Ländern läuft die Verbannung chinesischer Technik aus den Netzwerken. Von daher ist daran nichts Überraschendes. Es war abzusehen, dass der Halbleitermarkt in China für ausländische Halbleiterunternehmen keine Rolle mehr spielen wird.
Diese Aktie gehört dennoch auf die Watchlist. Intel investiert kräftig in neue Fabriken. In den Medien hört man immer von der neuen Chipfabrik in Magdeburg. Diese lässt Intel sich 30 Milliarden kosten bzw. 20 Milliarden plus 9,9 Milliarden Subventionen vom deutschen Steuerzahler. Ab 2027 sollen dort die ersten Chips vom Band laufen.
Was normalerweise nicht erwähnt wird, ist, dass Intel auch in Israel 25 Milliarden in eine neue Fabrik investieren will, welche 2027 eröffnen soll. Weitere 4,6 Milliarden Euro sollen in eine neue Chipfabrik in Polen investiert werden, auch Eröffnung für 2027 geplant.
Diese Zukunftsinvestitionen können langfristig für sehr gute Umsätze und Gewinne sorgen und auch den Aktienkurs wiederbeleben. An Nachfrage nach Halbleitern mangelt es weltweit jedenfalls langfristig nicht. Alles wird digitaler, dafür braucht man die Speicherchips.
Der Umsatz im vierten Quartal 2023 betrug 15,406 Milliarden USD (Vorjahreszeitraum 14,042 Milliarden USD), das EBITDA 4,674 Milliarden USD (Vorjahreszeitraum 3,421 Milliarden USD) und das Nettoergebnis 2,669 Milliarden USD (Vorjahreszeitraum -664 Millionen USD).
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