Finanzielle Freiheit mit Kindern – Frugalismus mit Familie
Kann man mit Kindern überhaupt finanziell frei werden? Die meisten Menschen haben Vorurteile und würden nein sagen, dies funktioniert nur, wenn man Alleinstehend ist, ein hohes Einkommen hat und bei Mami wohnt. So ist es aber nicht.
Es gibt tatsächlich sehr viele Frugalisten mit Kindern, dies ist gar keine Seltenheit. Der Schlüssel zum Erfolg und zur finanziellen Unabhängigkeit mit Kindern ist die Sparsamkeit.
Du hast vielleicht schon einmal von der FIRE-Bewegung gehört. FIRE ist englisch und steht für „Financial Independence, Retire Early“, dass heißt so viel wie, finanzielle Unabhängigkeit, um früh in Rente gehen zu können.
Das Prinzip ist ganz einfach. Möglichst viel einnehmen, wenig ausgeben und das gesparte Geld klug investieren. Um finanziell freizuwerden, muss man auch mehr arbeiten als die Allgemeinheit, mit 35 Stunden die Woche wird das nichts. Ein Nebenjob schadet nicht.
Rendite zählt, mit Omas-Sparbuch wird das nichts. Meist wird in Aktien oder ETFs investiert. Immobilien sind auch interessant, da man nur den Eigenanteil plus Kaufnebenkosten benötigt, das restliche Kapital kommt von der Bank. Der Mieter zahlt die Kreditraten ab. Man sollte so früh wie möglich damit anfangen.
Frugalisten leben sehr bescheiden, sie geben ihr Geld nicht für unnötigen Konsumkram aus. Natürlich kosten Kinder Geld. Sie sollen auch nicht wie Schlumpi herrumlaufen, müssen sie auch nicht. Es gibt durchaus auch günstige Kleidung. Flohmärkte sind super. Dort bekommt man neue Bekleidung für Kinder zum Schnäppchenpreis.
Auch alles andere, was man für die Kinder benötigt, kostet dort wenig Geld, sei es ein Laufrad, Dreirad oder Fahrrad. Für wenige Euro ist das Kind bestens ausgestattet. Sobald es größer ist, kann man die Sachen dort wieder verkaufen.
Auch ebay Kleinanzeigen ist sehr gut für Schnäppchen oder zum Verkauf geeignet. Man braucht nicht die teuersten Möbel, auch zum kleinen Preis kann man gute gebrauchte Möbel bekommen.
Wohnen ist meist der teuerste Posten im Budget. Wenn man sich für eine kleinere Wohnung in einer günstigeren Wohngegend entscheidet, kann man einiges sparen. Wenn möglich, sollte man so nah am Arbeitsplatz wohnen, dass man kein Auto benötigt. Ein Auto ist teuer, nicht nur das Auto selbst, sondern auch die Reparaturen, Steuer und Versicherung. Wenn der Arbeitsplatz um die Ecke ist, kann man auch zu Fuß hingehen oder mit dem Fahrrad fahren.
Urlaub sollte man streichen, höchstens Balkonien oder Wanderungen in der Natur bzw. baden am nahegelegenen See. Restaurantbesuche sind teuer, also gestrichen, wie auch Rauchen, Saufen und Pay-TV. Die Kosten müssen runter. Jeder gesparte Euro kann in die finanzielle Freiheit investiert werden. Ohne Kapital ist dieses Ziel nicht erreichbar.
Minimalismus ist die Lösung. Kaufe nur das, was du wirklich benötigst. Man muss sich nicht die Bude mit haufenweise Zeug zustellen, was man laufend nur entstauben muss, weil man es gar nicht nutzt.
Sobald die finanzielle Freiheit erreicht ist, kann man seinen Lebensstandard natürlich etwas hochfahren. Die meisten ändern ihren aber danach kaum, weil sie gar kein großes Bedürfnis zum Konsum haben. Viele reisen meist in der Welt umher, aber dann auch sparsam. Statt einem teuren Hotel, eher Airbnb. Kinder sind also kein Hindernis zur finanziellen Freiheit.
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Hallo Klaus,
Du hast mit vielem recht, was du über Kinder und Sparsamkeit schreibst. Es verlangt einiges; aber es funktioniert. Das größte Problem sehe ich eher woanders. Menschen, die finanzielle Unabhängigkeit anstreben, tuen dies, weil sie nach bestimmten ethischen Werten leben. Natürlich wollen sie diese Werte auch an ihre Kinder weitergeben. Aber was, wenn das Umfeld (Großeltern, Freunde, Bekannte, Schulfreunde, Vereinskameraden etc.) zur Hamsterradfraktion gehört?! Da kann ich aus eigener Erfahrung sprechen: es bedarf dauernder Anstrengung, um die vielen Geschenke, Einladungen etc. zu moderieren. Ich komme mir manchmal vor, wie ein Botschafter in einem streng gläubigen Land, wo es unzählige Fettnäpfchen gibt, die nur auf dich warten. Wer FU anstrebt, sollte durchaus diplomatisch sein können.
Gruß, Mogul
Hallo Mogul,
da hast du vollkommen Recht, das Umfeld spielt meist nicht mit. Solange du die Geschenke von denen aber nicht bezahlen musst, belastet es zumindest nicht deine Haushaltskasse, aber es stimmt, es kann die Kinder in die falsche Richtung prägen. Es ist jetzt eine andere Zeit. Ich bin in der DDR aufgewachsen, da war mit Konsum nicht viel, der Konsum war öfter leer. Kleines Wortspiel. An Essen hat es aber nie gemangelt, davon war reichlich und staatlich subventioniert vorhanden.
LG Klaus