Chinesische Automobil-Aktie des Tages: BYD Company Limited

Ich hatte bereits in meinem gestrigen Beitrag beschrieben, warum es eine schwierige Zeit für deutsche Automobilbauer und deren Zulieferer ist und es wohl so aussieht, als wenn sie immer weiter Marktanteile verlieren werden. Darum wollen wir uns heute einen Gewinner der Situation anschauen, der Marktanteile gewinnt und gutes Geld verdient.

Es ist die chinesische BYD Company Limited (WKN: A0M4W9 / ISIN: CNE100000296). BYD steht für Build your Dreams und qualitativ sind deren Autos auch immer besser geworden, sie können mit einem Tesla mithalten. Ursprünglich war BYD nur ein Batteriehersteller.

Auf dem wohl wichtigsten Automarkt der Welt in China tobt ein Preiskampf bei den Elektroautos. Über 40 Hersteller haben ihre Preise für Elektroautos gesenkt. BYD ist mittlerweile an Volkswagen und Toyota vorbeigezogen und zum Marktführer geworden. Unter den top zehn der meistverkauften Elektroautos in China befindet sich kein deutscher Hersteller mehr, nur noch Tesla als ausländisches Unternehmen. Die deutschen Automobilbauer haben die Elektromobilität verpennt und gehen Kooperationen mit chinesischen Herstellern ein, damit sie nicht ganz untergehen.

Allerdings konzentrieren sich die deutschen Automobilbauer mehr auf die Oberklasse. Die Marktanteile der chinesischen Hersteller stammen weitestgehend aus Modellen im unteren und mittleren Preissegment. Es wird aber vermutlich nur eine Frage der Zeit sein, bis sie auch bei der Oberklasse führend sind. Die Chinesen und auch Tesla haben hier Preisvorteile gegenüber den deutschen Herstellern.

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Bis September dieses Jahres hatte BYD bereits 2.079.638 Einheiten NEV verkauft, ein Plus von 75,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. NEV steht für Energie-Fahrzeuge, worunter Plug-in-Hybride und reine Elektroautos fallen. Tesla lag in diesem Zeitraum bei 1,35 Millionen Fahrzeugen.

Eine viel beeindruckendere Zahl, auch wenn noch relativ klein, sind die Überseeverkäufe. In diesem Zeitraum wurden 145.529 Fahrzeuge nach Übersee verkauft, ein Plus von 540 Prozent. Dies ist erst der Anfang. Durch die hohen Absätze im Heimatmarkt können die Produktionspreise gedrückt werden, während in Deutschland durch den Kinderbuchautor Robert Habeck die Elektroauto-Prämie abgeschafft wurde. Somit wird der E-Autoverkauf im Heimatmarkt einbrechen und die Preise können nicht so stark gesenkt werden, was ein weiterer Wettbewerbsnachteil ist. Dies kennen wir schon von den Solarmodulen, wo Deutschland mal Weltmarktführer war, jetzt ist es China.

BYD möchte jetzt eine neue Fabrik für Elektroautos in Ungarn bauen. Dort gibt es bereits von BYD eine für Elektrobusse. Es existieren auch ausländische Fabriken in Indien, Brasilien, Japan und den USA. Ungarn ist sehr gefragt im Automobilbereich, die Regierung fördert die Ansiedlungen dort. BMW baut dort auch eine Fabrik. Auch gibt es dort diverse Batteriefabriken. Dies hätte auch alles in Deutschland sein können, wenn unsere Politiker nicht so unfähig wären.

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Im dritten Quartal 2023 hat BYD einen Umsatz in Höhe von umgerechnet rund 20,646 Milliarden Euro (Vorjahresquartal 14,908 Milliarden Euro) erzielt und ein Nettoergebnis von 1,326 Milliarden Euro (Vorjahresquartal 728 Millionen Euro).

BYD steht erst am Anfang. Wenn der Export ins Ausland auf Hochtouren läuft, wie auch die lokale Produktion vor Ort in den wichtigsten Regionen, wo es bereits Fabriken gibt, dann kann es für BYD ein richtig gutes Geschäft werden. Die chinesischen Autos sind anders, als die deutschen. Die Konsumenten dort bzw. in ganz Asien wollen viel mehr mit ihrem Fahrzeug interagieren, es ist alles noch digitaler. Das ist in Europa nicht so gefragt bisher.

Ein großes Risiko gibt es. Wenn China wirklich Taiwan angreift oder eine Seeblockade durchführt, dann wird es Sanktionen hageln. China wird vermutlich die Produktionsstätten westlicher Unternehmen verstaatlichen, der Westen wird entsprechend antworten. Die Aktienmärkte werden einbrechen, westliche Aktionäre könnten ihre Aktien verlieren. Dies ist ein generelles Risiko bei chinesischen Aktien. Ich besitze daher keine.

Derzeit notiert die BYD-Aktie rund 40 Prozent unter ihrem Allzeithoch. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) liegt bei etwa 19, die Dividendenrendite bei 0,62 Prozent.

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