Der Wunsch nach Sicherheit bei Kapitalanlagen ist das eigentliche Risiko

Der sicherheitsorientierte Anleger will immer eine Garantie, dass sein Geld nicht weg ist. Er scheut jedes Risiko. Es darf absolut nichts mit der Kapitalanlage schiefgehen, es muss hundertprozentig sicher sein. Gleichzeitig erwartet er aber eine möglichst hohe Rendite.

Dies widerspricht sich. Viele Kapitalanleger haben diese merkwürdige Vorstellung, man könnte ohne Risiko einen Haufen Geld verdienen. Dann lassen sie sich von irgendwelchen windigen Vertretern fragwürdige Kapitalanlagen aufschwatzen. Das Einzige, was sie gesehen haben, war ein bunter Hochglanzprospekt. Den Vertreter kannten sie meist vorher gar nicht. Dennoch haben sie ihm ihr hart verdientes Geld anvertraut. Er war doch so nett.

Andere wiederum vertrauen ihr Geld der Bank an. Sie hatten schon immer ein Sparbuch, daher packen sie auch weiterhin ihr Geld darauf. Schließlich ist das Geld bei der Bank doch so sicher. Sicherheit ist ganz wichtig bei einer Kapitalanlage, bloß kein Risiko.

Blöd nur, dass es keine Zinsen gibt. Dies ist aber egal. Wenn man 20.000 Euro auf dem Sparbuch hat, dann bleibt der Wert ja erhalten, es wird nicht weniger. Dies ist doch wohl das Minimalziel, zumindest sein Vermögen zu erhalten, wenn es schon keine Zinsen mehr gibt. Es könnte ja noch viel schlimmer kommen, dass man noch Negativzinsen zahlen müsste. Daher ist ein Sparbuch super.

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Damit keiner das Geld klaut, am besten noch das Sparbuch unter das Kopfkissen legen, dann ist es ganz sicher. Man kann immer sein Sparbuch öffnen und sich seine 20.000 Euro anschauen. Noch alles da, wie schön.

Ist ein Sparbuch nicht super? Nein, ist es nicht. Auch wenn die 20.000 Euro noch auf dem Sparbuch sind, entspricht die Kaufkraft nach 10 Jahren nur noch 17.000 Euro, dies ist das Problem. Die Inflation knabbert jedes Jahr etwas von der Kaufkraft weg.

Die Bank hat sicherlich aber noch etwas Besseres im Angebot als nur ein Sparbuch, schließlich ist es doch die Bank. Ein schönes Zertifikat oder Lebensversicherung, es wird sich bestimmt etwas finden lassen. Dem netten Banker kann man doch vertrauen. Er hat garantiert noch etwas in seiner Schublade, ein super Finanzprodukt, was genau das richtige für dich ist. Meist passt es bei jedem Kunden, ob 18 oder 80 Jahre, immer perfekt geeignet. Was für tolle Finanzprodukte es doch gibt. Auch so ein lieber netter Mensch, der Banker. Es gab sogar ein Käffchen mit leckeren Keksen.

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Vergiss diesen ganzen Quatsch. Eigne dir selbst das notwendige finanzielle Wissen an. Ohne Wissen, wirst du laufend beschissen und über den Tisch gezogen. Weißt du, warum die vielen Besprechungstische in Banken immer rund sind? Damit es nicht so weh tut.

Du musst ein gewisses Risiko eingehen. Ohne Risiko keine Rendite. Dies muss in die Köpfe der Menschen endlich rein, ansonsten werden sie immer ärmer und permanent beschissen von irgendwelche zwielichtigen Typen.

Es heißt, die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. Ja, so ist es! Die Reichen sind alle an der Börse, daher werden sie immer reicher, sie haben den Kapitalismus verstanden. Von denen hat keiner ein Sparbuch. Jeder kann in Aktien investieren, man muss nicht reich sein. Selbst in ETFs kann man schon ab 25 Euro investieren.

Über die letzten 200 Jahre ist der Aktienmarkt die beste Anlageklasse gewesen, sie war allen anderen überlegen. Kaum jemand in Deutschland weiß das. Es wird immer nur über die böse Börse berichtet. Seit 1897 hat der Dow Jones jährlich im Durchschnitt 10 Prozent Rendite eingefahren. Nun soll mir einmal einer erklären, warum die Börse so schlimm und als Casino verschrien ist. Die Börse ist die Lösung für niedrige Zinsen.

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